Suche nach vermisstem Jungen auf Mallorca geht weiter
Mallorcas Einsatzkräfte setzen die Suche nach dem letzten vermissten Opfer der Flutkatastrophe fort, von dem fünfjährigen Jungen fehlt noch immer jede Spur. Er war zusammen mit seiner siebenjährigen Schwester und seiner Mutter in einem Auto, das von den Wassermassen in Sant Llorenç weggespült worden war. Die Frau konnte ihre Tochter noch retten, sie selbst ist bei dem Unglück gestorben.
Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf zwölf angestiegen. Unter ihnen sind auch sechs Ausländer, darunter drei Deutsche.
Die Einsatzkräfte konzentrieren sich auch darauf, der Bevölkerung zu helfen und die freiwilligen Helfer zu koordinieren.
Wer etwas tun will, egal ob vor Ort oder in Form von Sach- oder Geldspenden, alle Infos dazu haben wir hier zusammengefasst: https://www.inselradio.com/santllorenc
Stand 12.Oktober, 12:00 Uhr
Drei Tage Trauer auf den Balearen
Die Balearenregierung hat auf Grund der Flutkatastrophe eine dreitägige Trauer ausgerufen. Als Reaktion darauf haben einige Gemeinden auf der Insel für dieses Wochenende geplante Veranstaltungen abgesagt. Darunter Sa Pobla, wo ursprünglich ein Kunstevent mit dem Namen „Art i Copes“ stattfinden sollte.
Auch der in Algaida für Samstag (13.10.) geplante Herbstmarkt findet nicht statt. Stattdessen wird in der kleinen Ortschaft am Samstag früh ab 8:00 Uhr ein Bus bereit gestellt, der freiwillige Helfer in das von der Flutkatastrophe betroffene Gebiet bringt. Dafür ist eine Anmeldung erforderlich.
Hier die Kontaktdaten:
batlia@ajalgaida.net
647 348 293
Felipe und Letizia kommen nach Mallorca
Das spanische Königspaar macht sich am Freitagnachmittag (12.10.) ein Bild von der Lage in Mallorcas Osten. Felipe und Letizia haben erklärt, vor allem Solidarität mit den Geschädigten, den Todesopfern und den Angehörigen zeigen zu wollen. Das Königspaar will mit den Betroffenen und den Behörden in und um Sant Llorenç sprechen. Felipe hat aber betont, die Aufräumarbeiten dabei nicht stören zu wollen. Mit dem Bürgermeister von Sant Llorenç habe er bereits gesprochen, um sich über den aktuellen Stand zu informieren, heißt es.
Vier Straßen auf Mallorca bleiben gesperrt
Nach der Flutkatastrophe in Mallorcas Osten bleiben vier Straßen weiterhin für den Verkehr gesperrt: Die Hauptstraße MA-12 von Son Serra de Marina in Richtung Colònia de Sant Pere, die MA-4042 zwischen Artà und Canyamel, die MA-4041 von Artà nach s’Era de Pula und die MA-4023 zwischen Son Servera und Porto Cristo.
An diesen Strecken wurden Straßen beschädigt und Brücken zerstört. Eine der eingestürzten Brücken ist die an der Landstraße zwischen Colònia de Sant Pere und Artà. Wie die Verantwortlichen erklärt haben, wird es mehrere Monate dauern, diese Brücke wieder aufzubauen.
Schulen in Mallorcas Osten machen wieder auf
Die öffentlichen Schulen in Sant Llorenç und s’Illot in Mallorcas Osten nehmen am Montag (15.10.) den Betrieb wieder auf.
Die Gebäude blieben weitestgehend vom Unwetter verschont, heißt es. Von Normalität kann dort aber noch lange keine Rede sein, die Verantwortlichen rechnen damit, dass viele Schüler und Lehrer dem Unterricht vorerst fern bleiben.
An den Schulen werden Seelsorger und Psychologen anwesend sein, um mit den Kindern und Jugendlichen über das Geschehene zu reden und ihnen dabei zu helfen, das Unglück aufzuarbeiten.
Freiwillige in s‘Illot und Son Carrió gesucht
Während in Sant Llorenç zahlreiche Freiwillige im Einsatz sind, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, werden aktuell noch Helfer für die Ortschaften s‘Illot und Son Carrió gesucht.
Helfer in s’Illot sollen sich an das Hotel Playa Mar wenden und wer in Son Carrió helfen will, der geht zum Kulturzentrum Ca ses Monges, heißt es von Seiten der Koordinationsstelle. Vergessen Sie nicht, Handschuhe, Schaufeln und Besen mitzubringen.
Ansonsten werden dort dringend Reinigungsmittel und Hygieneartikel benötigt, aber zum Beispiel auch Essen und Trinken.
Die Koordinationsstelle der Notrufzentrale kann unter der Telefonnummer 012 erreicht werden.
Anteilnahme auf Mallorca
Die Anteilnahme auf Mallorca nach dem schweren Unwetter ist groß. Zahlreiche Inselbewohner haben den betroffenen Menschen eine Unterbringung und Verpflegung angeboten, darunter auch Mallorcas Tennisstar Rafael Nadal. Er drückte den Hinterbliebenen über die sozialen Netzwerke sein Beileid aus und bat den Betroffenen seine Tennisakademie in Manacor als Schlafplatz an. Der Mallorquiner selbst ist in diesen Tagen im Katastrophengebiet anzutreffen, wo bei den Aufräumarbeiten mithilft.
Francina Armengol im Katastrophengebiet
Balearenpräsidentin Francina Armengol hat sich am Mittwoch (10.10) ein Bild von der Situation gemacht. Nachdem sie Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez um Hilfe gebeten hatte, kam auch er nach Mallorca, um das Katastrophengebiet zu besuchen.
Er hatte bereits vor seiner Ankunft über Twitter sein Mitgefühl verkündet: „Meine Unterstützung gilt den Angehörigen der Todesopfer und allen Betroffenen der tragischen Überschwemmung.“, so Sánchez.
Am Mittwochmittag gab es auch eine Schweigeminute, bei der die Bürger und Behörden der Opfer gedachten. Auch Palmas Bürgermeister und weitere Politiker sprachen ihr Mitgefühl aus. Die Fahnen an Palmas Rathaus stehen auf Halbmast.
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Die Woche | 06.10. – 12.10.2018Diesen Beitrag / Angebot bewertenDiese Beiträge zum Thema könnten Sie auch interessieren ...
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