Die Woche | 03.10. – 09.10.2015

Job-Offensive für Langzeitarbeitslose
Am 1. Dezember startet auf den Balearen eine Job-Offensive für Langzeitarbeitslose. Gefördert werden sollen im Rahmen der Kampagne zum einen Personen, die älter als 45 Jahre alt sind, zum anderen besonders junge Arbeitslose – also Personengruppen, für die es in Krisenzeiten am schwierigsten ist, einen Job zu finden.
Wie Balearenpräsidentin Francina Armengol jetzt erklärt hat, investiert die Inselregierung rund elf Millionen Euro, um etwa 1.000 Personen auf Mallorca und den Nachbarinseln aus der Arbeitslosigkeit zu helfen.
Die Jugendlichen sollen Zehn- oder Zwölfmonatsverträge in verschiedenen Ausbildungsbetrieben bekommen, in denen sie Erfahrung in Praxis und Theorie sammeln können.
Ältere Arbeitslose sollen für die Dauer von sechs Monaten bei den Behörden der Insel angestellt werden und parallel auf ihre Rückkehr ins Berufsleben vorbereitet werden.

Stierkampfverbot-Pläne auf den Balearen werden konkreter
Wie das regierende Linksbündnis der Balearen am Mittwoch (7.10.) erklärt hat, werden jetzt die Pläne zu einem offiziellen Verbot von Stierkämpfen auf den Inseln konkreter: Die Politiker wollen das entsprechende Gesetz im November oder Dezember dieses Jahres verabschieden, spätestens Mitte 2016 soll es dann in Kraft treten.
Damit wären die Balearen, nach den Kanaren und Katalonien, die dritte autonome Region des Landes, die sich offiziell gegen diese spanische Tradition ausspricht.
Das Verbot auf den Balearen betrifft aber nicht nur die traditionellen Stierkämpfe, sondern auch andere als Tierquälerei bezeichnete Aktivitäten, wie zum Beispiel Mallorcas Stierhatz: Beim sogenannten „Correbou“, der einmal im Jahr in Fornalutx stattfindet, wird ein an den Hörnern gefesselter Stier durch die Straßen des Dorfes getrieben und danach geschlachtet.
Im Moment gibt es auf Mallorca schon 24 Orte, die stierkampffrei sind, dazu gehört auch Palma de Mallorca. Hier ist das Stierkampfverbot bislang aber nur symbolisch. Erst wenn die Balearenregierung das entsprechende Gesetz verabschiedet, finden die sogenannten „Corridas“ nicht mehr statt.

Meliá will Mallorcas Kongresspalast betreiben
Die Bauarbeiten am Kongresspalast an Palma de Mallorcas Stadteingang sind in vollem Gange und sollen Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen werden.
Wer das Tagungszentrum nach der Fertigstellung betreiben wird, ist weiterhin unklar. Allerdings hat der mallorquinische Hotelkonzern Meliá Interesse bekundet und erklärt, sich im Falle einer neuen Ausschreibung wieder zu bewerben. Eigentlich hatte im April, nach einem „Kopf an Kopf-Rennen“ zwischen Meliá und der Grupo Barceló, Barceló den Zuschlag für den Kongresspalast bekommen.
Die Miete sollte bei 1,75 Millionen Euro pro Jahr liegen. Außerdem wollte sich das Unternehmen die Option offen lassen, das an das Tagungszentrum angrenzende Hotel innerhalb der nächsten fünf Jahre zu kaufen. Der Preis hierfür sollte bei 40,5 Millionen Euro liegen. Kurz nach dem Zuschlag kamen der Balearenregierung Zweifel auf, ob dieser Preis, der bereits 2013 berechnet worden war, angemessen sei.
Seitdem wird der Fall von Gutachtern geprüft, bevor die Verhandlungen um die Betreiber-Lizenz weitergehen.

Asiatische Hornissenart auf Mallorca entdeckt
„Vespa Velutina“ ist eine Hornissenart aus Südostasien, 2004 wurde das Insekt auch in Europa entdeckt, 2010 erstmals auf dem spanischen Festland.
Jetzt haben Forscher der Balearenuniversität die asiatische Hornisse auf Mallorca nachgewiesen, und zwar in der Gemeinde Sóller.
Da sich die asiatischen Hornissen von Honigbienen ernähren und diese auch direkt vor deren Fluglöchern jagen, können sie in größerer Zahl ein ernstes Problem für die Imkerei darstellen.
Allerdings erbeutet die „Vespa Velutina“ nur einzelne Bienen und ist damit nicht so gefährlich wie die asiatische Riesenhornisse, die in Gruppenangriffen ganze Bienenvölker auslöscht.
Die Hornissen sind nicht aggressiv, verteidigen aber ihre Nester bei Annäherungen.

Spanische Königsschwester ab Januar vor Gericht
Zum ersten Mal in der Geschichte der spanischen Königsfamilie muss sich ein Mitglied vor Gericht verantworten. Infantin Cristina, der Schwester von König Felipe, wird auf Mallorca der Prozess gemacht. Wie das Landgericht in Palma bekannt gegeben hat, ist am 11. Januar 2016 Prozessbeginn im sogenannten „Fall Nóos“.
Der Königsschwester wird Steuerbetrug vorgeworfen. Sie soll in die Korruptionsaffäre um ihren Ehemann Iñaki Urdangarin verwickelt sein. Der ehemalige Handballstar und dessen früherer Geschäftspartner Diego Torres sind in dem Prozess die Hauptangeklagten. Ihnen wird zur Last gelegt, als Vorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Nóos mehrere Millionen Euro an Steuergeldern unterschlagen zu haben. Auf der Anklagebank sitzen insgesamt 18 Personen, darunter auch der ehemalige balearische Ministerpräsident Jaume Matas.
In dem Fall wird bereits seit Monaten ermittelt. Seit Bekanntwerden des Skandals übernimmt Cristina keine öffentlichen Aufgaben mehr, auch bei der Krönung ihres Bruders im letzten Jahr war sie nicht anwesend. Außerdem hat ihr das spanische Königshaus den Adelstitel entzogen: Seit Juni darf sie sich nicht mehr länger „Herzogin von Palma“ nennen. Dieser Titel war ihr 1997 von ihrem Vater, dem damaligen König Juan Carlos, verliehen worden.

73 Waldbrände auf den Balearen
Während der diesjährigen Waldbrandsaison, die auf den Balearen in der Regel von April bis Anfang Oktober dauert, wurden 73 Waldbrände auf den Inseln registriert. Dabei verbrannten rund 107 Hektar Land. Das hat jetzt der balearische Umweltminister Vicenç Vidal erklärt.
Die schlimmsten Waldbrände wüteten in diesem Jahr auf Ibiza und Mallorca, im August brannte es zum Beispiel gleich zwei Mal innerhalb von wenigen Tagen in Petra. Wie sich danach herausstellte, waren diese Brände absichtlich gelegt worden.
Während der diesjährigen Saison waren etwa 350 Feuerbekämpfer der balearischen Umweltbehörde Ibanat auf Mallorca und den Nachbarinseln im Einsatz, zu ihrem Equipment gehörten 25 Lösch-LKWs sowie neun Löschflugzeuge und Helikopter.
Seit dem 1. Oktober ist auf den Balearen die Waldbrandsaison offiziell vorbei. Das heißt, dass es jetzt wieder erlaubt ist, kontrolliert Abfälle zu verbrennen oder auf ausgewiesenen Picknickplätzen zu grillen.

23 Millionen Euro für Mallorcas Landstraßen
Mallorcas Inselrat will in den nächsten zwei Jahren rund 23 Millionen Euro in den Ausbau und die Renovierung der Landstraßen investieren. Das hat die zuständige Ministerin Mercedes Garrido jetzt bekannt gegeben.
So sollen Landstraßen auf der ganzen Insel auf Vordermann gebracht werden. Geplant sind Erneuerungen des Straßenbelags, der Fahrbahnmarkierungen, der Beschilderungen und der Leitplanken.
Am Dienstag hat der Inselrat das Großprojekt, das in acht Teilprojekte gegliedert ist, ausgeschrieben. Interessierte Unternehmen haben rund 40 Tage Zeit, um ihre Angebote beim Inselrat einzureichen.
Ziel ist es, die Straßen für die Autofahrer noch sicherer zu machen, zu vielen schweren Unfällen kommt es rund um Mallorcas Touristenorte vor allem im Sommer.

8.400 neue Müllcontainer für Palma de Mallorca
Palma de Mallorcas Stadtwerke EMAYA schmieden große Pläne zur Verschönerung der Stadt. Laut eigenen Angaben möchte das Entsorgungsunternehmen alle Müllcontainer der Balearen-Metropole erneuern, insgesamt mehr als 8.400 Stück.
Durch einheitliche Container soll das Stadtbild von Palma de Mallorca mittelfristig deutlich verbessert werden, so EMAYA-Managerin Inma Mayol. Außerdem ermöglichen die neuen Behälter, das Umwelt-Bewusstsein der Bürger in Sachen Mülltrennung zu schärfen, so Mayol weiter. EMAYA selbst erhofft sich durch die Erneuerungen deutliche und effektivere Verbesserungen im Entsorgungs-Management.
Innerhalb der kommenden anderthalb Jahre will das Unternehmen dafür rund 2,4 Millionen Euro in die Hand nehmen. Derzeit werden alle Müllcontainer der Stadt auf ihre Wiederverwendbarkeit überprüft. Noch bis Jahresende will EMAYA dann bekannt geben, wann und wie die Veränderungen realisiert werden können.

Mallorcas Diskotheken gehen in den Winterurlaub
Nach und nach schließen Mallorcas Diskotheken und Clubs ihre Türen. Damit verabschiedet sich die Insel in die Wintersaison. Die Betreiber machen die spanische Zentralregierung dafür verantwortlich, da es durch die hohen Steuern unmöglich sei, das ganze Jahr über geöffnet zu haben, so Bartolomé Sbert, Vorsitzender der Cursach Gruppe. Der Grupo Cursach gehören mehrere Diskotheken auf der Insel, wie zum Beispiel das Titos in Palma und das BCM in Magaluf. Urlauber, die über die Weihnachts- und Neujahresfeiertage auf Mallorca Urlaub machen, können sich dennoch freuen, denn die Clubbetreiber haben angekündigt, an diesen Tagen ihre Türen zu öffnen.

Mallorcas Yachthäfen auch im Oktober ausgelastet
Mallorcas Yachthäfen sind in diesem Jahr so beliebt wie lange nicht mehr. Die meisten von ihnen waren während der kompletten Saison zum größten Teil ausgebucht. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Verkauf von Kraftstoff um 24 Prozent gestiegen. Das hat Isabel Teruel, Vizepräsidentin der Vereinigung der Sporthäfen ANADE, bekannt gegeben. Außerdem bemerken die Betreiber der Häfen einen stetigen Anstieg an Buchungen, so verzeichneten die Verantwortlichen sogar Überbuchungen an Stellplätzen bis in den späten Oktober hinein.
Das Wachstum könnte auf die Gesetzesänderung im Jahr 2013 zurückgehen, als die Steuern für Yachtbesitzer reduziert wurden. Dies sollte bewirken, dass viele Yachtunternehmen ihre Boote im Winter nicht an andere Häfen bringen, sondern auf den Balearen lassen.

Der Wochenrückblick - präsentiert von

Der Wochenrückblick – präsentiert von „Das Inselradio“


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