Wie bei jedem anderen Kleidungsstück ist auch bei der Wahl der Dirndl die richtige Passform wichtig. Es gibt sie in maxi, midi und mini. Aber welches ist das Richtige? Dafür sollte man zuerst herausfinden, welcher Figurtyp man ist. Ebenso ist die Größe der Trägerin entscheidend. Dirndl sind sehr gut dafür geeignet, die Vorzüge jeder Frau ins rechte Licht zu setzen und helfen aber auch, kleinere Problemzonen zu verstecken. Welches Dirndl ist nun das richtige?
Maxidirndl für den festlichen Auftritt
Möchte man einen sehr traditionellen Auftritt, sollte man zum Maxidirndl greifen. Mit diesem Dirndl kann man sich gekonnt in Szene setzen, da es mehr versteckt als zeigt. Jedoch sollte die Trägerin eher groß sein, da es durch seine Länge kleine Frauen noch kleiner macht. Dieses Dirndl hat eine Rocklänge von circa 100 Zentimetern. Der Saum endet idealerweise eine Biermaß über dem Boden beziehungsweise in Knöchelhöhe. Auch wenn diese Dirndl eher von älteren Frauen getragen werden, sind sie doch eine Alternative für Frauen mit starken Waden und Oberschenkeln. Dazu kann man ein figurbetontes Mieder tragen. Ist man ein weniger fülliger, sollte man darauf achten, dass der Rock in der Taille nicht zu stark in Falten gelegt ist, da dies zusätzlich aufträgt. Die Schürze sollte fünf bis zehn Zentimeter über dem Rocksaum enden. Hier bieten sich zweifarbige Kombinationen an. Der Rock sollte eher in dunklen Farben wie Beerenrot, Moosgrün oder Grautönen gehalten sein. Dazu trägt man eine hellere Schürze und eine farblich passende Weste. Nimmt man an einem festlichen Ereignis wie einer Hochzeit oder einer Taufe teil, sollte man auf alle Fälle ein langes Dirndl tragen, da dies dem Anlass eher entspricht.
Die ideale Länge für jede Figur
Midi-Dirndl haben die ideale Länge für jede Frau, egal ob sie lange oder kurze Beine hat, die Waden stramm oder schmal oder die Oberschenkel dick oder dünn. Die Rocklänge beträgt hier 70 Zentimeter gemessen ab der Taille. Frauen mit starken Waden sollten jedoch aufpassen, dass der Saum nicht an der dicksten Stelle der Waden endet, da dies noch einmal zusätzlich betont. Die Schürze endet circa fünf Zentimeter über dem Rocksaum. Auch hier sollte die Fältelung des Rockes an der Taille nicht sehr üppig sein, wenn man etwas breitere Hüften hat. Frauen, die jedoch eine eher sportliche und schlanke Figur haben, können hier ein bisschen mogeln und Akzente setzen. Kombiniert mit einer Weste und einer Bluse mit Herzdekolleté schaffen sie die perfekte Sanduhrfigur. Zu diesem Dirndl kann man gut einen Unterrock kombinieren, der kurz unter dem Saum hervorschaut und mit einer Zierkante versehen ist. Mieder und Rock haben in der Regel das gleiche Design und sehen dadurch traditionell aus. Die Variante des wadenlangen Dirndls ist eine „Erfindung“ der Landhausmode und vor allem in den letzten Jahren sehr beliebt geworden, da sie jeder Figur schmeichelt. Man zeigt etwas Bein, aber eben nicht zu viel.
Bis zum Knie – Elegant und sexy
Neben der 70er Länge gibt es auch Dirndl, die eine Rocklänge von 60 Zentimetern haben. Der Saum endet kurz unterhalb des Knies. Frauen mit längeren Beinen oder strammen Waden sollten diese Rocklänge nicht wählen, da sie ihnen nicht schmeichelt. Diese Variante des Dirndls wirkt sehr mädchenhaft und ist vor allem für junge und schlanke Trägerinnen geeignet. Da es an sich schon sehr auffällig ist, sollte man mit den Accessoires ein wenig sparsamer sein. Dazu passen kokett geflochtene Zöpfe und ein Unterrock mit einer auffälligen Spitze und einer Borde, in der sich die Rockfarbe widerspiegelt. Unter dem Dirndl wird vorzugsweise eine Bluse ohne Ärmel getragen. Dabei ist es wichtig, dass die Ärmel nicht unter den Trägern hervorschauen. Diese Bluse sollte gut anliegen und nicht aufbauschen, darf dabei aber nicht unter den Armen einschneiden. Ebenso den verspielten Charakter dieser Dirndlvariante betonen Blusen mit Puffärmeln. Hier sind die Ärmel am Saum zusammengezogen und können auch weiter heruntergezogen werden und die Schultern zwischen Ärmeln und Träger hervorblitzen. Wichtig ist, dass die Bluse nicht zu freizügig ist, da dies ansonsten im Ensemble zu sexy wirken könnte.
Mini-Dirndl – Schön oder nur eine Modesünde?
Bei keinem Thema gehen die Meinungen so weit auseinander, wie beim Thema Mini-Dirndl. Mit Tradition und Heimatverbundenheit haben diese Dirndl nichts gemein, sondern sind erst seit einigen Jahren auf dem Markt und eine Entwicklung der Fashionindustrie. Möchte man also Tracht tragen, weil man damit seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe ausdrücken möchte, wird man wohl Mini-Trachten als absolutes No-Go betrachten. Entschiedet man sich für ein kurzes Dirndl, sollte man die eigene Figur ganz kritisch unter die Lupe nehmen. Die Rocklänge beträgt hier in der Regel 50 Zentimeter. Noch kürzere Dirndl gibt es zwar auch, sie sollten jedoch lieber nicht auf diversen Festen angezogen werden, möchte man nicht sofort als Exot bestaunt werden. Möchte Frau ganz besonders viel Bein zeigen, sollte sie sich in diesem Fall lieber für eine Lederhose entscheiden, die es ebenfalls in verschiedenen Längen und Ausführungen gibt. Die kurze Variante des Dirndls bietet sich vor allem für kleine zierliche Frauen an. Um ein Mini-Dirndl zu tragen, bedarf es Mut und sehr schöner Beine. Da zu den meisten traditionellen Feiern auch Musik gehört, wird natürlich viel getanzt. Deshalb ist hier ein Unterrock unabdingbar. Als Alternative bieten sich hier ebenfalls lange Trachtenunterhosen an. Diese haben am Saum zumeist einen leichten Spitzensaum und blitzen dezent unter dem Rock hervor. Hat die Trägerin eher weniger Kurven, kann hier gut mit einem Oberteil mit tiefem V-Ausschnitt greifen. Der Rock sollte ausgestellt sein und in der Taille eng anliegen. Mini-Dirndl besitzen oft verspielte Details wie Rüschen, Raffungen, Schleifen und Details aus Spitze, was sie sehr mädchenhaft machen. Deshalb sollten sie vor allem jüngeren Mädchen überlassen werden.