Die Weltunzufriedenheit

Von Guidorohm

Seuse.
Otto Seuse für jene, die ihn noch nicht kennen.
Schriftsteller.
Pathologe.
Weltinnenreisender.
Raucher.
Hungernder.
Ewig Morgiger.
Müdigkeitsverfallen.
In Ah verliebt.
Bis in alle Ewigkeit.
Amen.
Seuse ist verzweifelt.
Er ist mit sich unzufrieden.
Er hat sich den Krieg erklärt.
Seuse wandert mit schnellen Schritten durch die Nachrichtenhallen des Internet.
Gaddafi bremst die Bomber aus.
Augenzeugen berichten von weiteren Kämpfen.
Weg hier, denkt Seuse.
Er denkt an die Kanzlerin.
Bei den Buchstaben FDP muss er sich tatsächlich übergeben.
Er denkt an Ulrike Meinhof.
Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine.
Das war nicht Seuse.
Das war Ulrike.
Seuse schreit beim Waffenwetter dieser Tage auf.
Da soll man keine Schreikrämpfe bekommen.
Seuse beschließt: Ich werde gegen die Weltungerechtigkeit anschreiben.
Man muss ein Literaturterrorist werden.
Stabil am Abgrund.
Melodie der Zerstörung.
Kämpfen muss man, schreit Seuse.
Sich die Weltunzufriedenheit aus der Seele schreiben.
Sich frei schreiben.
Seuse.
Otto Seuse für jene, die ihn noch nicht kennen.