Eine Landkarte teilt uns bekanntlich immer nur einen kleinen Aspekt der Wirklichkeit mit. Die Politische Karte zeigt die Grenzen, die topographische die Oberfläche, die Wanderkarte über die Wanderwege.
Interessant ist aber zudem, dass jede Karte auch etwas über die persönliche Weltsicht ihres Autors und die Benutzer aussagt!
Der Zeichner der Karte hat dann um diese Mitte alle übrigen Länder angeordnet. Ein solches Beispiel ist die Ebsdorfer Karte vom dreizehnten Jahrhundert, durch Anklicken gelangst Du auf die Webseite.
Oben die erste Mercator Karte von 1569 – erstaunlich genau, für dass sie bereits vierzig Jahre nach der allerersten Weltumsegelung durch Magellan (1519-22) entstand! (anklicken für Original Webseite). Aber schon hier sieht man: für den “zivilisierten” Norden wurde viel mehr Platz verwendet, indem man den Äquator hinunterverschob!
Interessant: noch immer ist der Äquator nicht in der Mitte sondern im unteren Drittel. Dadurch ist Indien oder China viel zu klein. Und das erstaunlichste: Grönland (2.2 qkm ist fast so gross wie Afrika (30.2 qkm)!
Wer diese Karte benutzt, gibt wiederum ein klares Statement über sich und seine Sicht der Welt ab. Man beachte hier die grösse Grönlands im Vergleich zu Afrika.
Bild: Vertraut / 33cm x 25cm / Filzstift / Papier 2006, Nr.06-094