Vorweg einmal: die Welt ist natürlich nicht nur schlecht. Da habe ich schlicht und einfach übertrieben. Natürlich ist die Welt voll mit schönen Dingen, mit Sonnenschein, mit Glücksmomenten, mit Kinderlachen, Vogelzwitschern ... geht man mit offenen Augen durch die Gegend kann man überall ein kleines Wunder entdecken. Aber manchmal - manchmal versinkt man auch im Grau. Sieht überall nur das Elend und tut sich selbst ein bisschen leid. Das geht bestimmt den allermeisten Menschen so, oder?
Und auch, wenn man immer für die schönen Augenblicke und Dinge offen ist, im Hintergrund gibt es trotzdem manchmal Probleme, die an einem nagen, die einen Nachts nicht schlafen lassen und einem die gute Grundstimmung vermiesen. Man will es zwar eigentlich nicht zulassen, aber es beschäftigt einen. Zieht einen runter.
Von Haus aus eher eine Frohnatur, mit viel Humor, Fröhlichkeit und Optimismus ausgestattet, mit fast unerschöpflicher Energie und "geht nicht gibt's nicht"-Einstellung ausgestattet gehe ich eigentlich ziemlich leichtfüssig durch's Leben. Und trotzdem - ich kann es beinahe selbst nicht glauben - habe ich mich über lange Monate hinweg so richtig runterziehen lassen.
Habe es zugelassen, daß eine Gruppe von Menschen, von Frauen, von anderen Müttern mich schlecht macht. Schlecht über mich redet, hintenrum. Mich vor anderen brüskiert, mich ausgrenzt. Und was am schlimmsten ist: ich habe es zugelassen. Ich habe mich darauf eingelassen, habe es mir zu Herzen genommen, habe unglaublich viele Gedanken daran verschwendet, mich geradezu verrückt gemacht. Niemals hätte ich mich für den Typ "Mobbing-Opfer" gehalten. Habe das Gespräch mit den Beteiligten gesucht, habe verzweifelt gemeinsame Freunde um Hilfe gebeten, nichts hat funktioniert. Ich konnte mir tausendmal sagen. "Das hat nichts mit Dir zu tun. Die brauchen nur eine Ablenkung von ihrem eigenen kleinen unglücklichen Leben" - trotzdem hat es mich fertig gemacht. Meine Gedanken kreisten viel zu viel darum, lenkten mich von schönen Dingen ab und raubten mir vor allem viel zu viel meiner Kraft. Zwischendurch habe ich mich selbst kaum wiedererkannt, so ein humorloser, reizbarer und trauriger Mensch war ich geworden.
Jetzt möchtet Ihr bestimmt wissen, was ich letztendlich gemacht habe? Ich verrate es Euch. An einem Punkt war ich, zumindest in dem Dunstkreis, in dem dieses Mobbing stattfand, ganz unten. So konnte es nicht mehr weitergehen, das wusste ich. Mir war es auf einmal wirklich komplett egal, was andere von mir denken, und so habe ich beim nächsten Zwischenfall nicht wie sonst relativ klaglos die Füße stillgehalten sondern bin einmal so richtig explodiert. Habe meinen Standpunkt vertreten und auch deutlich klargemacht, daß ich mir nichts mehr gefallen lasse. Mich endlich gewehrt. Das war lange überfällig. Schlimmer als die Bösartigkeit anderer Menschen war eigentlich die Tatsache, daß ich es mit mir habe machen lassen. Daß ich nicht besser auf mich selbst achtgegeben habe.
Als ich mir das eingestanden habe, ging es aufwärts. Ich habe es zugelassen. Und jetzt lasse ich es nicht mehr zu. Ich habe einmal richtig aufgeräumt. Bin den Gerüchten nachgegangen. Habe offensiv Dinge klargestellt. Habe mich schweren Herzens von Freundschaften getrennt, die wohl keine mehr waren. Zurückgeblieben ist eine nachdenklichere, dünnhäutigere Ausgabe von mir. Ich bin jetzt vorsichtiger und zurückhaltender im Umgang mit anderen Menschen. Aber dafür wieder fröhlicher und zuversichtlicher. Mein Lachen kommt wieder von Herzen und im Spiegel schaut mich nicht mehr diese verkniffene Kopie meiner Selbst an.
Ich habe aus dieser Geschichte für's Leben gelernt. Auf die harte Tour. Und ich kann Euch heute einen guten Rat geben: wollen Euch andere etwas Böses - lasst es nicht an Euch ran. Versucht gar nicht erst, darüber nachzudenken, warum und weshalb jemand etwas Schlimmes über Euch erzählt. Es hat nichts mit Euch zu tun! Gar nichts! Nada! Es ist nur ihr eigenes kleines Leben, das ihnen so zusetzt. Diese Unzufriedenheit mit dem eigenen Selbst, Neid und Missgunst, ach wer weiß was noch. Aber Du bist nicht Schuld daran! Also verschwende nicht Deine kostbare Energie und Zeit mit sowas! #füreuchausprobiert
So, und wenn das alles noch nicht hilft, um Dich aus dem Trübsal zu befreien - dieser feine Pflaumen-Crumble schafft das bestimmt!
Für ungefähr 4 Portionen (je nachdem, wie schlimm die schlechte Laune ist, die es zu verbessern gilt)
ca. 400 g Pflaumen (frische oder aus dem Glas, entsteint, ggf. halbiert)
100 g kalte Butter, in kleine Würfel geschnitten
150 g Mehl
75 g Zucker
1 Pck. Vanille-Zucker
1 Prise Salz
1/4 Teelöffel Zimt
Die Pflaumen in eine Tortenform von ca. 24 cm Durchmesser geben. Die restlichen Zutaten bis auf die Butter gut vermischen und anschliessend von Hand mit der Butter zu Streuseln verkneten. Die Streusel auf den Pflaumen verteilen und den Crumble bei 180°C ca. 30 Minuten backen.
Noch warm und am besten mit einem Klacks Sahne oder (wie hier) Mascarpone geniessen. Wer mag gibt noch eine kleine Prise Zimt in die Sahne :)
So, das war heute einmal sehr persönlich hier. Aber ich denke, das darf auch einmal sein. Muß auch mal sein. Ist halt nicht immer nur alles heititei im Bloggerleben. Auch wenn es manchmal vielleicht so aussieht. Vielleicht gibt es hier demnächst auch öfters ein wenig über das Leben und so. Mal schauen.
Macht es fein!
Eure Isabelle