"Wo soll ich heute Nacht bloß schlafen?"
Eine Sorge habe ich jedoch seit gestern weniger: Das Visum für Indien ist endlich in meinem Reisepass! Damit steht außer dem unfertigen Gepäck und einigen Abschieden dem großem Abenteuer nicht mehr viel im Wege. Ich musste zwar mal wieder persönlich nach Hamburg, aber das hat sich geloht! Wie bei der Beantragung war ich wieder mit Niko dort gewesen. Diesmal ging alles viel schneller. Dadurch hatte ich hinterher noch genug Zeit die Fotographin Isadora Tast in ihrem Studio in der Nähe der Reeperbahn zu besuchen. Ich hatte bereits zuvor mit ihr telefoniert und sie über einen äußerst interessanten Zufall informiert. Das Fotobuch "Mother India" von ihr, welches etwa 40 Aussteiger in Indien portraitiert, beinhaltet auch drei Personen aus Hampi, einer kleinen Stadt im Bundestaat Karnataka. Genau in dieser Stadt war auch ein Betreuer meiner Vorbereitungsseminare untergebracht. Als ich ihm das Buch zeigte, erkannte er zwei daraus wieder. Die Belgierin Meera und den Italiener Cesare. Da ich die Fotographin durch ein Interview kannte, berichtete ich ihr von diesem Zufall. "Beide", sagte Isadora mir, "haben noch kein Exemplar des Fotobuches" und da ich meine 20kg Gepäck sowieso nicht allein mit meinem Kram füllen wollte, habe ich mich bereit dazu erklärt wenigstens ein Exemplar mitzunehmen und nach Hampi zu bringen. Ich bin gespannt auf die Reaktion der Aussteiger!
Aber auch sonst laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Vorhin war ich erst noch mal in der Apotheke "shoppen" und hab mir noch ein paar wichtige Dinge, wie Durchfalltabletten, Pflaster und Konsorten besorgt. Mal schaun was ich davon tatsächlich gebrauchen kann. Ein guter Tipp, wie ich fand, war es die alten abgelaufenen KFZ-Notfall-Kästen zu durchstöbern. Sie liegen eh nur in der Ecke und sind aber an für sich noch gebrauchbar. Da gibt es dann so schöne Stücke, wie Kompressen und Bandagen neben Monsterpflastern und einer Wärmedecke zu finden. Aber einiges kann man tatsächlich vorsichthalber mal mit in die Reiseapotheke intergrieren. Hoffen wir einfach mal, dass ich mit dem Dreieckverbandstuch am Ende des Jahres noch lustige Sachen basteln kann und es nicht blutverschmiert an irgendeiner meiner Extremitäten klebt.
Louisa, Papa, Opa, Oma, ich und Claudia
Farino und ich
Neben Intensivpacken und den Last-Minute-Einkäufen gehören aber auch Abschiede mit in meine letzten deutschen Stunden. So kam es, dass ich heute gleich zwei wichtige Verabschiedungen verkraften musste. Erst kam heute Nachmittag Farino kurz vorbei und wollte mir noch alles Gute wünschen. Später dann gab es ein Abschiedsgrillen bei meinem Vater und meinen Großeltern. Ob es in Indien wohl auch so gutes Essen gibt?! Für sich spricht auf jeden Fall die "Durchfallquote" und damit meine ich nicht das, was in der Schule darunter zu verstehen ist, sondern die "Durchfallquote" im wahrsten Sinne des Wortes. Achja... Ich bin gespannt.Jetzt will ich erst noch mal die letzte vollständige Nacht in Deutschland in meinem kuschligen Bett genießen und vom Abenteuer, was bald war wird, träumen...