DIE WEINACHTSHEXE – LA BEFANA – ITALIEN

Von Frittomistoeu @italien_blog

Die italienische Weihnachtshexe – La Befana

In Italien werden die Kinder in der Weihnachtszeit öfters beschenkt. Es beginnt mit dem heiligen Nikolaus am 05. und 06. Dezember, am Weihnachtstag dem 25. Dezember bringt Babbo Natale (Weihnachtsmann) oder das Bambino Gesù (Jesukind) die Geschenke und am 06. Januar kommt die Befana und beschenkt die Kinder in Erinnerung an die drei heiligen Könige mit Süßigkeiten, Geschenken und süßer Kohle.

Als „La Befana“ (von Epiphanie, dem Kirchenfest der Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar) wird die aus dem italienischen, bäuerlichen Volksglauben stammende mystische Figur, einer alten, hässlichen, aber auch liebenswürdigen Dame oder Hexe, bezeichnet. Der Legende nach soll „La Befana“ an ihrem Webstuhl sitzend von den Hirten und den drei heiligen Königen die frohe Botschaft erfahren haben, dass das Christkind geboren sei. Der Weihnachtsstern sollte die gute Hexe und die heiligen drei Könige zur Krippe ins heilige Land führen. Die alte Frau wollte aber noch zu Ende weben und dann nachkommen. Da sich aber die Hexe Befana zu spät auf den Weg machte und der Weihnachtsstern am Himmel bereits erloschen war, konnte sie das Christkind nicht mehr finden.

Seit dieser Zeit fliegt die Hexe Befana in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Bambino Gesú – dem Jesukind mit ihrem Besen von Haus zu Haus, auf der Suche nach dem Jesukind. In dieser Nacht bringt Sie den braven Kindern Geschenke und Süßigkeiten und den unartigen Kinder bekommen Carbone (Kohle).

Äußerlich wird die Befana zwar als eine alte, hässliche Hexe dargestellt, gilt aber allgemein als eine gute und weise Hexe, welche über den Schornstein in die Häuser kommt und die von den Kindern, bereitgestellten Strümpfe und Schuhe mit Süßigkeiten und Leckereien füllt oder Geschenke unter den Weihnachtsbaum legt. Selbst die unartigen Kinder bekommen etwas von der der Befana, nämlich Carbone dolce (süße Kohle). Die süße Kohle ist natürlich keine echte Holzkohle sondern süße, schwarz eingefärbte Zuckermasse. Die Kinder bereiten auch ein Geschenk für die Befana vor, nämlich einen Teller mit einer Mandarine oder Orange und einem Glas Wein. Natürlich sind am nächsten Morgen die Früchte verspeist und das Glas Wein ausgetrunken und es finden sich auch Spuren von Kohle am Teller.

In der Faschistenzeit wurde anlässlich des Dreikönigsfests ab 1928 die „Befana fascista“ gefeiert. Es handelte sich dabei um eine vom partito fachista – der faschistischen Partei Italiens organisierten Wohltätigkeitsveranstaltung, bei welcher Geschenke an bedürftige und arme Kinder verteilt wurden. Dieser wohltätige Brauch setzte sich auch nach dieser unheilvollen Zeit noch fort.

Zu Ehren der guten Weihnachtshexe Befana wird oft dieser Reim aufgesagt:

La Befana vien di notte (Die Befana kommt bei Nacht)
con le scarpe tutte rotte (mit ihren kaputten Schuhen)
col cappello alla romana… (mit ihrem römischen Hut)
VIVA VIVA LA BEFANA! (Hoch lebe die Befana)

Video: Gianni Morandi singt das Lied der guten Weihnachtshexe Befana