... das Fantasy-Debüt einer jungen Frau, das mich sehr verblüffte. Geschrieben von einer 13-jährigen Schülerin kommt es komplett ohne Vampire, Magier oder sonst so oft gefundene Wesen wie Zwerge aus. Gleichzeitig verzichtet die jungen Autorin auf Plattitüden und greift keinesfalls auf Vorurteile zurück. Die Entwicklung der Charaktere ist in keiner Weise vorhersehbar, gleichwohl aber logisch.
Auf 188 Seiten erzählt Laura Bitterlich die Geschichte der 15-jährigen Leara, die zu ihrem Geburtstag endlich die langersehnte Form erhält. Allerdings erlebt ihre Familie hier eine Überraschung, denn Leara ist keine einfache, keine zweifache, sondern ein Allwandler. Dieser ist in all den Jahren seit der Schöpfung der Welt noch nicht vorkommen, aber es gibt eine Prophezeiung, die besagt, dass es irgendwann einmal einen Allwandler geben wird, der die Herrscherfamilien stürzen könnte. Mit der Schaffung des Allwandlers geht es nun also direkt auf einen Kampf zu, der für die Herrscherfamilien gefährlich werden könnte.
Laura Bitterlich nimmt eine denkbar einfache Situation und schafft aus ihr eine Geschichte, mit der man so gerade am Anfang nicht rechnen kann, denn Leara trennt sich von ihrer Familie und begibt sich auf eine Reise ins Ungewisse. Auf dieser Reise begegnet ihr ausgerechnet der Sohn der Herrscherfamilie Drache, der in ihr keinen Allwandler sieht und sich ihr auch nicht zu erkennen gibt.
Von nun an tut sie natürlich alles, um die Tarnung einer ganz normalen Reise aufrechtzuerhalten. Dabei ahnt sie nicht, in was für einer Gefahr sie schwebt, denn auch der Drachenprinz wird gesucht.
„Die Wandler – Der Beginn“ ist der Auftakt einer Trilogie rund um Leara, den Drachenprinz und die Welt der Wandler. Ich persönlich fand diesen Auftakt gut gelungen. Zwar merkt man dem Buch aufgrund seiner Einfachheit an, dass die Autoren noch sehr jung ist, das jedoch ist kein Nachteil.
Ganz im Gegenteil, Leara und ihre fiktiven Mitstreiter wurden von Laura Bitterlich äußerst lebendig ausgestaltet. Im Mittelpunkt steht die charakterliche Entwicklung der Protagonisten, das Gefühl von Freundschaft und die gesamte Atmosphäre. Diese ist zwar stets spannungsgeladen, überfordert den Leser jedoch nicht. Darum empfinde ich dieses Buch als sehr gelungen und freue mich schon auf die Fortsetzung.