Die Wanderhure

Juchu! Heute sind alle meine “März” Bücher von der History und Englisch Lesechallenge geschafft. Endlich!

Leider konnte ich dem Buch gerade mal einen Punkt geben…
Lest selbst:
Die Wanderhure

“Die Wanderhure” von Iny Lorentz erschien im April 2005 im Knaur Verlag.

Achtung: SPOILER

Inhalt
Konstanz 1410. Marie S. steht kurz vor der Heirat mit Ruppertus. Da wird sie unerwartet der “Hurerei” angeklagt, mehrfach vergewaltigt, und aus ihrer Heimatstadt Konstanz gejagt. Die nächsten fünf Jahre verbringt sie als Wanderhure. Wird sie Rache üben können?

Thema
Rache. Das ist der Gedanke, der Maries Denken beherrscht.

Meinung
Es gibt in diesem Buch beides: Sachen die man loben kann, die gelungen sind. Und anderes, was ungelungen ist.

Fange ich an mit dem Positiven:
Aufbau: Teil 1 sowei Teil 5/ 6 spielen in Konstanz. Teil 2-4 spielen in anderen Orten am Rhein / Neckar… So beginnt das Buch an dem Ort, wo es auch angefangen hat. Dadurch entsteht ein “runder” Eindruck.
Das Buch beginnt mit einem Prozess und endet mit einem Prozess. Das unterstützt den runden Eindruck. Eine gute Idee.
Ende:Die Bösen erhalten ihre gerechte Strafe, die Guten siegen. Schön.
berührend: in Teil 6 findet ein Ritual mit Marie statt. Dieses Ritual hat hohen Symbolcharakter und ist eine gute Idee. (Ich frage mich allerdings auch: ist es realistisch, dass so ein Ritual jemals so stattgefunden hat?)
Epilog: Hier wird erklärt, in welchem kirchlich-historischen Kontext das Konstanzer Konzil wichtig ist. Sehr schön.

Und nun zum Negativen.
Wortwahl: Die Autorin benutzt nicht nur umgangssprachliche, sondern auch derbe/ vulgäre Ausdrücke, und das häufig.
Benutzung damaliger Ausdrücke wie Söldner, Vasallen/ Reisige/ Soldknechte/ Fehderecht. Ich find´s ja gut, immerhin zeigt das dem Leser, dass die Autorin sich auskennt in der Zeit. Doch ich als Leser möchte gerne was lernen. Nun muss ich jedes der Wörter googeln. Na toll. Mit Erläuterungen wär es ein Pluspunkt gewesen. So ein Minuspunkt.
Konflikt zwischen gläubigen Leben und realem Leben. Das ist eine schöne Idee, dass Marie diesen Konflikt hat. Leider löst sie den Konflikt nicht, da sie an ihrem “sündigen” Leben festhält. Und den Konflikt verdrängt sie immer wieder. Schade, dass hätte man sehr viel mehr ausbauen können.
Verharmlosung von Vergewaltigungen und Leben einer Prostituierten. Selbst nach einer Massenvergewaltungung arbeiten Marie und ihre Weggefährtin weiter, nachdem sie sich eine Weile im Wald versteckt haben.  Seelische Wunden? Traumatisierung? Hierauf wird viel zu wenig eingegangen. Eine Sexszene folgt der nächsten. Mit wem und wie.
In Teil 3 werden wir bombadiert mit vielen Namen von Grafen, teilweise ohne Angabe des Zusatzes (der 1. oder der 3.?). Ein Zusatz wäre schön gewesen, so hätte man bei google nachlesen können über den betreffenden Grafen. Fußnoten fehlten.
Ende: und was will Marie? Selbst am Ende des Buches wird über Marie verfügt. Schnell wird sie verheiratet. Als ob die Autorin sie rasch noch unter die Haube bekommen will, bevor das Buch endet. Um am Ende des Buches eine Heirat zu haben, hätte sich der Mittelteil anders gestalten müssen.

Fazit
Ich werde kein weiteres Buch aus der “Wanderhuren” Reihe lesen. Doch da mein erster Eindruck von Iny Lorentz durch “Die Kastratin” positiv ist, kann ich mir durchaus vorstellen, ein anderes Buch von ihr zu lesen.



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