Das Nationalarchiv gab jetzt weitere 13.200 JFK-Dokumente – die bisher teilweise geschwätzt waren – mit einer reduzierten Zahl an zensierten Passagen frei.
Präsident John F. Kennedy (†46) wurde am 22. 11. 1963 von Lee Harvey Oswald in Dallas erschossen, es folgten wilde Verschwörungstheorien. Mit der Freigabe der letzten Geheimakten sollten die Spekulationen beenden werden – nach Einsprüchen der CIA bleiben brisante Infos aber weiter „top secret“.
Im jetzige Schub an Dokumenten ist wenig Neues zu finden, so Historiker. In einer Akte des Geheimdienstes NSA ist festgehalten, dass die Regierung in Kambodscha JFKs Tod feiern ließ. Spannend aber ein Memo über ein früheres Mordkomplott gegen Kennedy und seine Schwester. Der Codename des vermeintlichen Attentäters lautete „Critic“.
Auch die Reaktion der Briten dokumentierten die US-Geheimdienstler: London zeigte sich skeptisch gegenüber Nachfolger Lyndon B. Johnson.
Der Frust unter Historikern wächst, dass kritische Informationen nach wie vor unterdrückt werden – es gleicht fast einem Tauziehen um jeden Buchstaben, so die “Washington Post”: In einem Memo aus dem Jahr 1990 wird ein abgehörter Anruf von Oswald bei der Sowjet-Botschaft in Mexico City beschrieben. Darin ist die brisante Formulierung zu finden: “Diese Information stammt von [ZENSIERT]. Es ist top secret [ZENSIERT]”.
In der Donnerstag freigebenden Variante des Memos ist das Wort ”einem” hinzugefügt. Der Satz lautet jetzt: “Diese Information stammt von einem [ZENSIERT]. Und im zweiten Satz ist nun sichtbar: “Es ist top secret und der [ZENSIERT] nicht bekannt, die ihr eigenes Zentrum haben”.
Augenscheinlich ist: Mit dem bizarren Tanz um die Schwärzenungen wird das JFK-Geheimnis kaum gelüftet werden, sondern noch mysteriöser.