Alle Nachrichtensendungen sind voll davon. Beckmann redet darüber, Zeitungen, hunderte Blogs und Illustrierten kennen derzeit kaum ein anderes Thema als den Kreuzfahrtunfall „Costa Concordia“. Am Arbeitsplatz, in der Kneipe, auf Partys, überall wird darüber geredet. Trotzdem sagt Ihnen niemand die Wahrheit darüber, den wirklichen Hintergrund. Hier können Sie die tatsächliche Bedeutung des überdimensionalen Interesses heute erstmals lesen.
Zwischen der afrikanischen Westküste und den Kanarischen Inseln sind in den vergangenen Jahren ungefähr 25.000 Menschen ertrunken, die vor Hunger und Armut flohen. Die Zahl basiert darauf, dass nach offiziellen Schätzungen etwa die Hälfte aller derjenigen, die in ihre kleinen Boote stiegen, die Reise nicht überlebt haben.
Die hohe Zahl von 25.000 Toten resultiert vor allem daraus, dass die EU und die spanische Regierung zuerst mit Marokko verhandelten, damit das nordafrikanische Königreich die Boote nicht mehr von ihrem Territorium starte liess. Danach kamen die Flüchtlinge aus Mauretanien, also verhandelte man mit Mauretanien. Die Folge. Flüchtlinge schiffen sich nun in Senegal ein, in Guinea, Sierra Leone oder Liberia.
Für die ersten Flüchtlinge war die gefährliche Reise durch die hohen Atlantikwellen „nur“ 150 Kilometer lang. Nachdem die EU und Spanien es geschafft haben, immer mehr Küsten politisch zu blockieren, ist die Flucht der Verzweifelten in ihren Nussschalen nun mehr als 2.000 Kilometer lang. Dennoch steigen immer wieder Verzweifelte in die Boote, solange Europa nicht in der Lage ist, Betonmauern ins Meer zu bauen. Inzwischen ertrinken weit mehr als die Hälfte still und leise im Atlantik. Sie verursachen keinen Lärm, ihr Tod stört nicht weiter, wenn die Kadaver nicht zufällig die Frechheit besitzen, sich zwischen die Liegestühle der Teneriffa-Touristen zu legen.
Wie viele Menschenleben die Reise durchs Mittelmeer von Nordafrika nach Italien gekostet hat, kann man nur schätzen, niemand weiss es. Nachdem Italien die Insel Lampedusa abgeschottet hat und als Flüchtlingsziel praktisch unmöglich machte, werden es mehr. Der Seenot-Rettungsdienst wurde um 200 Kilometer zurück nach Sizilien verlegt, so dass Flüchtlingsboote nicht mehr auf Hilfe rechnen können.
Ungefähr 25.000 Tote vor den Kanarischen Inseln „Einige tausend Tote“ sind es bisher im Mittelmeer gewesen, genaue Zahl unbekannt.
Nach dem Unfall der „Costa Concordia“ wurden bisher elf Leichen geborgen …