Die "Wahren Finnen" und der Rechtspopulist Soini

Von Peter Broell
Ladies & Gentlemen,
der finnische Rechtspopulist Timo Soini konnte gestern fuer seine Partei "Die wahren Finnen" 19,1 % der Stimmen einfahren. Damit hat er das Wahlergebnis gegenueber den letzten Wahlen um das vierfache gesteigert. Nun duerfte ihm der Sprung in die Regierung gelingen, vorausgesetzt dass Jyrki Katainen, der die Regierung bilden kann, mit den "Wahren Finnen" zusammen regieren will.
Timo Soini war mit markigen Parolen gegen den Euro und gegen ueberschuldete europaeische Laender in den Wahlkampf gezogen. Damit hat der Rattenfaenger Soini die Gunst der Stunde genutzt und war erfolgreich.
Abgesehen davon, dass die ultrarechten finnischen Populisten unappetitliche Themen, wie Auslaenderfeindlichkeit und Heiratsverbot fuer Homosexuelle im Programm haben: Mit der Parole "Schnell raus aus dem Euro" sprechen sie nicht nur in Finnland, sondern vielen Menschen in Europa aus der Seele.
Bevor der Euro eigefuehrt wurde, war vertraglich vereinbart worden, dass kein Euroland je fuer die Schulden eines anderen Eurolandes haften muesse. Wie wir wissen, hat dies keine Gueltigkeit mehr. Die schriftlichen Vertraege wurden gebrochen. Dass Regierungschefs sich nicht an geltendes Recht hielten, ist der wahre Skandal! - Ich halte es fuer traurig, dass ausgerechnet ein Mann wie Soini nun davon profitiert.
Dass das finnische Beispiel in Europa Schule machen wird, davon gehe ich aus, zumal es fast taeglich neue Negativmeldungen von der Eurofront gibt. Aber Rechtspopulisten sind unerwuenscht! --- Peter Broell