Die Zeiten in denen man als Blogger und Webworker ausschließlich mit PC oder Mac gearbeitet hat, sind meines Erachtens lange vorbei. Das hat sich vermutlich auch der Webmaster Friday bei seinem aktuellen Thema gedacht. Einen nicht unerheblichen Teil meiner Arbeit erledige ich mittlerweile ausschließlich per iPhone, iPad oder Android Phone. Mit den richtigen Apps und ein wenig zusätzlicher Hardware kann man hervorragend arbeiten und muss kaum auf den Komfort eines Desktoprechners verzichten. Was ich alles mobil erledige, beschreibt dieser Artikel.
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden Handys nur zum telefonieren und simsen genutzt. Mit den ersten Smartphone konnte man dann auch schon das eine oder andere im Internet nachschlagen und ein Teil seiner Emails bearbeiten. Kurze Zeit später war das schon vollkommen normal und selbst Email mit Anhang waren kein Problem mehr. Mit den immer zahlreicher werden Apps kamen auch Anwendungen auf den Markt, die deutlich über das reine Browsen und Mailen hinaus gehen. Welche Arbeiten ich auf mobilen Geräten erledige und welche Apps ich dafür verwende, werde ich in diesem Artikel genauer beschreiben.
Artikel für einen Blog erstellen und bearbeiten
Häufig schalte ich den PC oder meinen Mac erst gar nicht ein, wenn ich nur einen Artikel in einem meiner Blogs veröffentlichen möchte. Für manche Blogs hab ich eine eigene Eingabemaske programmiert, mit der ich auf meinem iPhone in Verbindung mit einer Bluetooth Tastatur in kürzester Zeit einen Artikel inkl. Bilder erstellt habe.
- Textastic Code Editor
- WordPress für iPhone, iPod touch und iPad
- WordPress für Android
Dieses mächtige Tool kann man sicher auch in die Rubrik der Programmiertools setzen, aber ich verwende es in erster Linie als Texteditor, da ich für Webseiten bereits Gusto einsetze.
Diese Universal-App kann direkt zum Bearbeiten ganzer Artikel, Kommentare und Seiten verwendet werden. Allerdings nutze ich es nicht so häufig, da auf meinen Geräten auch die Webseite des Blogs vernünftig dargestellt wird und ich lieber direkt im Blog arbeite. Seine vollen Stärken spielt die App aber aus, wenn man sich unterwegs befindet und keine gute Internetverbindung hat. Da sind native Anwendungen immer zu bevorzugen und deutlich schneller als die Webseite.
Natürlich gibt es WordPress auch für Android. Aber hier gilt für mich das gleiche, wie bei den iOS Geräten. Vorrangig arbeite ich lieber im Browser und nutze die native App nur im Bedarfsfall.
Ein ganzes Projekt erstelle ich sicher noch nicht auf einem meiner Smartphones oder Tablets. Aber wenn Änderungen an bestehenden Websites anstehen, dann erledige ich diese oftmals direkt auf meinem iPad oder iPhone. Für das iPad nutze ich eine App, mit der man durchaus auch umfangreichere Änderungen bewerkstelligen kann. Selbst komplette Projekt können verwaltet werden
- Gusto – Code Editor und FTP Client
Mit diesem Tool arbeite ich schon sehr lange. Anfangs fehlte noch das Syntax Highlighting, aber mittlerweile hat der Entwickler hier auch nachgerüstet. Enthalten ist eine komplette Projektverwaltung, sodass auch mehrere Websites getrennt verwaltet werden können. Die Änderungen werden direkt über die App per FTP auf den Server geladen. Also nicht anders, als man es von seinen Entwicklungsumgebungen auf dem PC gewohnt ist.
Statistiken und Auswertungen
Für diesen Punkt verwende ich fast ausschließlich mein iPhone, da es deutlich schneller und komfortabler ist. Für meine Projekte nutze ich fast ausschließlich Google Analytics für meine SEO Maßnahmen und um einen guten Überblick zu bekommen. Hierfür habe ich sowohl für mein iPhone, iPad als auch Android Phone eine entsprechende App installiert, die erheblich komfortabler und übersichtlicher als die Browserversion von Google Analytics ist. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir täglich meine Statistiken ansehe und vor allem auch die Keywords, mit denen die Besucher auf meine Seiten kommen. Auch hier habe ich für jedes Betriebssystem meine absoluten Favoriten.
- Analytics Pro für iPad und iPhone
- Analytix for Google Analytics
Diese App gehört vermutlich zu den Programmen die ich am häufigsten auf meinem iPhone aufrufe. Hier vergleiche ich auch gerne die stündlichen Zugriffe und setze sie in Relation zu den Vortagen. So kann ich schnell sehen, ob alles im Rahmen liegt, gut wächst oder irgendetwas im Argen liegt.
Natürlich habe ich auch eine entsprechende App auf meinem Android Phone installiert. Auch hier bekommt man einen hervorragenden Überblick und hat sogar noch ein paar Funktionen zusätzlich, die es auf der iOS Variante nicht gibt. Sowohl diese App als auch das Tool für iPhone und iPad sind deutlich komfortabler als die Webseite von Google Analytics. Man hat sofort einen hervorragenden Überblick, für den man auf der Webseite erst einmal ein wenig herumklicken muss.
Arbeiten am Server und Webspace
Meine Projekte liegen alle auf eigenen Servern mit Linux Betriebssystem. Somit ist SSH das wichtigste Protokoll zur Verwaltung der gesamten Hardware. Für Desktoprechner gibt es entsprechende SSH Clients, mit denen man sich direkt auf einem Server einloggt. Aber auch hier stehen die mobilen Geräte dem Rechner auf dem Schreibtisch in nichts mehr nach. Egal ob es darum geht einen Apache neu zustarten, per Yast Module zu installieren oder einen Reboot/Reset auszulösen, nichts davon stellt in irgendeiner Weise ein Problem für die kleinen Alleskönner dar.
- iSSH SSH / VNC Console
- ConnectBot für Android
Hier gibt es für mich nur ein einziges wahres Tool, das bislang alles andere in den Schatten gestellt hat. Vom ersten Tage an arbeite ich mit iSSH und jeder Test mit einem anderen, neuen Programm wurde schon nach kurzer Zeit abgebrochen, da es einfach nicht an die Usability und den Funktionsumfang an iSSH heran kam. Das Tool ist eine Universal-App für iPhone, iPod touch und iPad.
Natürlich nutze ich SSH auch auf meinem Android Phone. Hier kann man ganz klar das kostenlose ConnectBot empfehlen, Es kommt zwar nicht ganz an den Funktionsumfang von iSSH auf dem iPhone/iPad heran, aber es ist nach meiner Meinung das Beste, was der Android Market in diesem Segment zu bieten hat. Dazu ist es auch noch kostenlos und verzichtet sogar auf störende Werbung.
Fazit: Wie man sieht, sind die kleinen Geräte in der Hand weit mehr als nur Spielzeuge zum Browsen oder Mailen. Viele wichtige Arbeiten lassen sich auf der Couch erledigen. Selbst komplexere Serverprobleme können unterwegs schnell behoben werden. Wer hat schon ein Notebook in der Hosentasche? Man darf hier sicherlich auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Schon jetzt möchte ich auf keinen Fall mehr auf mein iPhone, iPad, Android Phone und die aufgeführten Apps verzichten. Das Schöne daran ist auch, das diese Apps eine enorme Leistung haben und nur einen Bruchteil vergleichbarer Software auf PC/Mac kosten.