Die Waffen der Pflanzen

Heute will ich nicht über die „Waffen einer Frau“ erzählen, die kennt das männliche Geschlecht vermutlich schon zur Genüge, heute will ich einmal über die Waffen der Pflanzen reden. Denn so wehrlos Bäume, Sträucher, Blumen scheinen mögen - das sind sie nicht. 

Die Waffen der Pflanzen

Auch Pflanzen wissen sich durchaus zu wehren...


Die Natur hat die Pflanzen mit allerlei Tricks und Kniffen ausgestattet, um zu überleben. Da sie ja schlecht vor ihren Feinden flüchten können, wehren sie sich Pflanzen eben mit anderen Mitteln davor, gefressen zu werden.
Am häufigsten geschieht dies mit Gift. Während das Verspeisen einer Brennnessel zu brennendem Schmerz und Entzündungen führt, verursacht etwa der Verzehr eines Fliegenpilzes Halluzinationen und Entzündungen, begleitet mit heftiger Übelkeit. 
Die giftigste Pflanze in Europa ist der Eisenhut. Sein Gift kann schon in kleinen Mengen tödlich sein. Darum sollte man besonders Vorsicht mit Kindern walten lassen!
Ein eher harmloses, dafür aber umso unangenehmes Mittel sind Duftstoffe. Prominentester „Stinker“ ist der Knoblauch, der sich mit seinem typischen Geruch, vor allem Insekten vom Leib hält. 
Exotischer ist die in Sumatra verbreitete Titanwurz. Man findet sie auch bei uns in einigen Botanischen Gärten. Doch die schöne Optik täuscht! Die bis zu drei Meter hohe Riesenblume stinkt nach Aas, um damit die Räuber in die Flucht zu schlagen.
Doch auch Stacheln, Dornen und Würgefeigen sind wehrhafte Gegner. Umso schmerzhafter ist es, einer Rose zu nahe zu kommen. Denn sie hat Dornen – so wird es fälschlicherweise genannt – in Wirklichkeit sind sie nach streng botanischer Definition nämlichen Stacheln.
Gleiches gilt für die Himbeere, Brombeere und die Rosskastanie. Und auch die Schirmakazie in Afrika verteidigt sich mit Dornen.

Es gibt aber auch jene Pflanzen, die Beute jagen. Na gut, sie verfolgen ihre Beute nicht, nein, sie locken sie an. Dies tun sie mit einer auffälligen Optik und wenn sich dann eine Fliege oder anderes Insekt darauf niederlässt, gibt es kein Entrinnen mehr aus der tödlichen Falle.
Es gibt etwa 1000 fleischfressende Pflanzenarten unter ihnen der „Mittlere Sonnentau“, verbreitet ist er in Europa und an der amerikanischen Ostküste. Er fängt seine Beute mit klebrigen Sekrettropfen. Das Opfer wird dann mit Enzymen verdaut und die Pflanze nimmt die Nährstoffe über die Blätter auf.  
Bekannter ist wohl die Venusfliegenfalle, deren Klappfalle in 100 Millisekunden zuschnappt.

Pflanzen können sich aber auch auf Kosten anderer ernähren. Der Samen eines Parasiten gelangt über die Luft oder Tierkot auf die Wirtschaftspflanze, der Schmarotzer setzt sich dort fest.
Ein gutes Beispiel dafür sind Misteln, die sich auf Laub- und Nadelbäumen ansiedeln und diesen Wasser und Nährstoffe entziehen. Viel rabiater dagegen ist die im tropischen Regenwald ansässige Würgefeige. Sie stranguliert ihre Wirtspflanze quasi zu Tode!

Ähnlichkeiten mit dem weiblichen Geschlecht sind rein zufällig und daher absolut nicht zu übernehmen! ;)

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