Interviewte Fahrer von Elektroautos sagen meist, dass die im Verhältnis zum Verbrennungsmotor geringere Reichweite des Elektroautos im wirklichen Leben nur selten eine Rolle spielt. Die meisten Fahrten seien Kurzstrecken und in 80% der Fälle reiche die vorhandene Batterie. Deshalb sei das Elektroauto für die Stadt auch kein Zweitwagen, sondern der Erstwagen (ZDF Frontal21).
Das klingt logisch und konsequent.
Trotzdem pflegen wir "Petrolheads" unsere Reichweitenangst. Das ist die Angst liegen zu bleiben. Allein auf der Landstraße, mit leerer Batterie. Diese Angst entspringt keiner Erfahrung, außer bei denen, die schon mal mit leerem Tank liegen geblieben sind. Diese Angst ist angelesen, wie die meisten Ängste, und von der eigenen Phantasie geschürt. Und sie ist nicht der erste Fall dieser Art.
Da gab es den Moment, wo wir zum ersten mal ein Auto ohne Reserverad probefuhren. "Der hat ein Kit zum Flicken, damit schaffen Sie es bis zur nächsten Werkstatt." Oder: "Dieses Notrad spart Platz und leistet dasselbe." Und da war sie, die Angst, mit einem Platten liegen zu bleiben, und mit dem Flickkit nicht zurecht zu kommen, oder mit einem hässlichen Notrad über die Autobahn zu hinken. Und wie oft haben wir im Leben schonmal ein Reserverad gebraucht?
Noch weiter zurück reicht die Angst, dass wir nicht mit leerem Tank dumm da stehen, sondern mit vollem Darm. Davon zeugen alte, kölsche Protestsongs über umhäkelte Klopapierrollen auf der Hutablagen. Übrigens fehlt mir bis heute eine psychologische Deutungsstudie darüber, warum diese ausgerechnet für jedermann sichtbar auf der Hutablage abgelegt werden musste..
Die Reichweite kann man selbst steuern: Über den Fahrstil. Nicht erst seit Elektroautos kennen wir die Anzeige des Bordcomputers über die Restreichweite. Es ist eines der mächtigsten Instrumente im Kampf ums Energiesparen: Zu sehen, wie man durch vorausschauende Fahrweise binnen zehn oder zwanzig Minuten zehn, im weiteren Verlauf bis zu hundert Kilometer extra herausfahren kann. Noch mehr wäre drin, wenn wir intelligente Verkehrslenkungen hätten, z.B. grüne Ampelwellen. Aber so weit sind die Verkehrslplaner z.B. in Berlin noch nicht.
Die erste Verkaufsrunde wird an die Hersteller gehen, deren Elektroautos eine Antwort auf die Reichweitenangst mit eingebaut haben. Und das ist der Reichweitenverlängerer (Rangeextender) in Form eines Notstromaggregates für die Traktionsbatterie.
Der zweite Reichweitenverlängerer sitzt aber -wie gesehen- hinterm Steuer.
Die zweite Verkaufsrunde wird an die Hersteller billiger Elektroautos gehen, denn dann werden die Käufer schon gelesen haben, dass die frühen Anwender nur selten liegen geblieben sind. Dann darf die Batteriekapazität etwas geringer sein, wenn nur die Batterie deutlich billiger ist.
Das klingt logisch und konsequent.
Trotzdem pflegen wir "Petrolheads" unsere Reichweitenangst. Das ist die Angst liegen zu bleiben. Allein auf der Landstraße, mit leerer Batterie. Diese Angst entspringt keiner Erfahrung, außer bei denen, die schon mal mit leerem Tank liegen geblieben sind. Diese Angst ist angelesen, wie die meisten Ängste, und von der eigenen Phantasie geschürt. Und sie ist nicht der erste Fall dieser Art.
Da gab es den Moment, wo wir zum ersten mal ein Auto ohne Reserverad probefuhren. "Der hat ein Kit zum Flicken, damit schaffen Sie es bis zur nächsten Werkstatt." Oder: "Dieses Notrad spart Platz und leistet dasselbe." Und da war sie, die Angst, mit einem Platten liegen zu bleiben, und mit dem Flickkit nicht zurecht zu kommen, oder mit einem hässlichen Notrad über die Autobahn zu hinken. Und wie oft haben wir im Leben schonmal ein Reserverad gebraucht?
Noch weiter zurück reicht die Angst, dass wir nicht mit leerem Tank dumm da stehen, sondern mit vollem Darm. Davon zeugen alte, kölsche Protestsongs über umhäkelte Klopapierrollen auf der Hutablagen. Übrigens fehlt mir bis heute eine psychologische Deutungsstudie darüber, warum diese ausgerechnet für jedermann sichtbar auf der Hutablage abgelegt werden musste..
Die Reichweite kann man selbst steuern: Über den Fahrstil. Nicht erst seit Elektroautos kennen wir die Anzeige des Bordcomputers über die Restreichweite. Es ist eines der mächtigsten Instrumente im Kampf ums Energiesparen: Zu sehen, wie man durch vorausschauende Fahrweise binnen zehn oder zwanzig Minuten zehn, im weiteren Verlauf bis zu hundert Kilometer extra herausfahren kann. Noch mehr wäre drin, wenn wir intelligente Verkehrslenkungen hätten, z.B. grüne Ampelwellen. Aber so weit sind die Verkehrslplaner z.B. in Berlin noch nicht.
Die erste Verkaufsrunde wird an die Hersteller gehen, deren Elektroautos eine Antwort auf die Reichweitenangst mit eingebaut haben. Und das ist der Reichweitenverlängerer (Rangeextender) in Form eines Notstromaggregates für die Traktionsbatterie.
Der zweite Reichweitenverlängerer sitzt aber -wie gesehen- hinterm Steuer.
Die zweite Verkaufsrunde wird an die Hersteller billiger Elektroautos gehen, denn dann werden die Käufer schon gelesen haben, dass die frühen Anwender nur selten liegen geblieben sind. Dann darf die Batteriekapazität etwas geringer sein, wenn nur die Batterie deutlich billiger ist.