In Zeiten von Xing und Linkedin, Facebook und Twitter scheint die Visitenkarte heute für überflüssig gehalten zu werden. Wer braucht noch eine Karte aus Papier? Wenn Sie jetzt denken „Niemand“, haben Sie weit gefehlt. Die Visitenkarte ist nach wie vor ein wichtiges Tool in der Berufswelt.
Anders als beim E-Mail bleibt die Begegnung mit der Visitenkarte nicht nur virtuell. Es beginnt bereits beim Austausch: Eine Visitenkarte überreichen Sie Ihrem gegenüber. Die Beziehung zu dieser Person bekommt so eine ganz andere Nähe, als per Mailkontakt. Es hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck, wenn Sie nach Ihrer Visitenkarte gefragt werden und Sie nur auf Ihr Online-Profil oder Ihre Website verweisen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr Gegenüber weder an die Website noch an Sie erinnert, ist gross.
Ein weiterer Pluspunkt für die Visitenkarte ist, dass sie ein haptisches Erlebnis erzeugt. Neben dem Sehsinn, dem Geruchssinn und dem Hörsinn wird auch der Tastsinn angeregt. Der Hörsinn meint hier das Gespräch, das stattfindet, wenn die Karte überreicht wird. So wird ein positives Gefühl übermittelt. Die Wahrscheinlichkeit ist des Weiteren gross, dass sich Ihr Gegenüber an Ihr Gesicht erinnert.
Bei der Visitenkarte können Sie – im Gegensatz zu standardisierten Programmen – Ihre Kreativität und Individualität ausleben. Die Karte repräsentiert und visualisiert Ihr Unternehmen, Ihre Ansprüche und Ihre Werte. Deswegen sollten Visitenkarten auch nicht zu billig hergestellt werden.
Sechs Funktionen der Visitenkarte
- Sie werden bekannt und erreichbar
- Sie empfehlen sich als Experte oder Dienstleister
- Bringen Ihre Kompetenz auf den Punkt
- Neugier wird erzeugt
- Sie strahlen Professionalität aus
- Erinnerungsstütze
Das Überreichen der Visitenkarte hat seine Richtigkeit einzuhalten
Im Endeffekt handelt es sich um ein Austausch-Ritual, das länderspezifischen Gepflogenheiten unterliegt. Holen Sie aber grundsätzlich nie Ihre Karte aus der Gesässtasche. Des Weiteren sollten Sie Ihre Karte nicht wie ein gewöhnliches Kartenspiel verteilen. Wichtig ist, dass Sie die Visitenkarte immer erst der Person mit der höchsten Position überreichen.
Wenn Sie eine Karte bekommen, sollten Sie sie nie sofort wegstecken. Dies wird als mangelnde Wertschätzung aufgefasst. Bei Geschäftsterminen kann die Karte so lange auf dem Tisch liegen gelassen werden, bis das Meeting zu Ende ist.
NFC-Visitenkarte
Der neuste Trend bezüglich Visitenkarten, sind sogenannte NFC-Karten (NFC steht für Near Field Communication). Die Technik dabei ermöglicht die Datenübertragung per Funktechnik über Entfernungen von wenigen Zentimetern. Durch einen integrierten Mikrochip können so Daten auf Empfangsgeräte wie beispielsweise Smartphones übertragen werden. Mit verschiedenen NFC-Apps werden zuerst Inhalte und Funktionen auf dem Chip hinterlegt.
Sobald die NFC-Visitenkarte an das Smartphone gehalten wird, erfolgt die Visualisierung der zuvor festgelegten Daten.