Die vier Jahreszeiten des Sommers von Grégoire Delacourt – Rezension

Ein feines Buch über die Liebe

Ein Sommer am Strand in Nordfrankreich: Sonne, Meer, Dünen und Bars. Hier treffen vier Paare ganz unterschiedlichen Alters aufeinander: zwei Teenager im Rausch der ersten Liebe, eine 35-Jährige auf der Suche nach einem neuen Glück, eine gelangweilte Hausfrau , die sich ins Abenteuer stürzt, und ein altes Ehepaar, das sich noch genauso liebt wie am ersten Tag. All diese Menschen begegnen sich, ohne zu wissen, dass ihre Geschichten eng miteinander verwoben sind und ihre Schicksale sich gegenseitig beeinflussen. Bis es während des Feuerwerks zum französischen Nationalfeiertag zu einem dramatischen Höhepunkt kommt. (Inhaltsangabe laut Verlag)

Ein trauriger Sommerhit, der französische Nationalfeiertag und der Strand von Le Touquet, das verbindet die vier Paare, die sich dort treffen. Sie sind verschieden alt und sie befinden sich in verschiedenen Phasen ihrer Beziehung. Was ich hier so nüchtern beschreibe, daraus hat Grégoire Delacourt einen zauberhaften Roman gemacht. Seine Worte berühren mich, seine Poesie lässt mich lächeln. Die vier Liebesgeschichten sind keineswegs romantisch, aber dennoch erwärmen sie das Herz. Das liegt vor allem an Delacourts Art zu erzählen. Auch traurigen Situationen kann er etwas Positives abgewinnen, auch Liebeskummer ist eine Art von Liebe.

Besonders faszinierend finde ich, dass alle vier Paare irgendwie miteinander verbunden sind. Manches erlebe ich sogar aus verschiedenen Perspektiven, was mir natürlich nicht gleich bei der ersten Geschichte auffällt. Aber so nach und nach verbindet sich alles immer mehr. Ein wichtiges Bindeglied sind die Blumen. Anfangs habe ich mich gewundert, warum Delacourt Blumennamen als Überschriften für seine einzelnen Kapitel gewählt hat bis ich merke, wie wichtig sie für diese Geschichten sind.

Französische Autoren haben ihre ganz eigene Art zu schreiben und dazu gehört auch Grégoire Delacourt. Ich mag es total, für mich haben diese Bücher genau wie französische Filme ein besonderes Flair und eine besondere Atmosphäre. Delacourt hat sie auf eine besondere Art eingefangen. Ich mag kleine feine Bücher, die ich immer wieder lesen kann, und jedes mal entdecke ich Neues zwischen den Zeilen. Ich finde die Sprache von Delacourt einfach wunderschön, seine Sätze sind sehr liebevoll konstruiert und stecken voller Botschaften.

Das Cover allerdings täuscht, denn wer hier ein sommerleichtes Lesevergnügen erwartet, der wird sicherlich enttäuscht werden. Der Titel hätte passender nicht gewählt werden können, auch wenn man seine Hintergründigkeit erst auf den zweiten Blick erkennt.

Fazit: Ich habe mich schon nach wenigen Sätzen in dieses feine Buch verliebt. Nicht wirklich romantisch, aber wunderbar französisch und feinsinnig!

Der Autor:

Grégoire Delacourt wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren und lebt mit seiner Familie in Paris. Sein Bestseller Alle meine Wünsche wurde in fünfunddreißig Ländern veröffentlicht. Im Atlantik Verlag erschien von ihm zuletzt Im ersten Augenblick (2014) und Wir sahen nur das Glück (2015). (Quelle: Verlagsseite)

Die vier Jahreszeiten des Sommers ist im Atlantik Verlag erschienen.

Webseite von Grégoire Delacourt

Meine Rezension bei Amazon, eine Leseprobe und weitere Infos zum Buch findet ihr hier

Der Sommerhit aus dem Buch: HORS-SAISON – FRANCIS CABREL


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