Schon diese ersten Beiträge zeigen die Vielschichtigkeit des Themas Depression. Und so wimmelt es bei Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten nur so von Konjunktiven und Einschränkungen:
... es könnte der Fall sein ... möglicherweise ... man weiß nicht genau ... vermutet wird ... vielleicht ist es so, dass ... vielleicht aber auch ganz anders. Es wird alles Denkbare herangezogen,
natürlich zu Recht, denn das Leben des Einzelnen muss auf den Prüfstand, wenn die Frage „Depression: ja oder nein?“ nach bestem Wissen und Gewissen geklärt werden soll.
Wie erwähnt sind zwei Wochen Dauer eine zeitliche Grenze für Diagnosen. Von ernsten Erkrankungen ausgenommen wird unter anderem der Baby-Blues, der Schwangere und Mütter unmittelbar nach der
Geburt erwischt. Hormone sind ebenso verantwortlich für depressive Zustände von Jugendlichen. Bei den unter Zwanzigjährigen liegt gleichzeitig eine hohe Suizidrate vor. Doch greift es wohl zu
kurz, nur die Hormone dafür verantwortlich zu machen? Dann gibt es noch die oft emotional gebeutelten Menschen in der Lebensmitte und die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre. Männer und
Frauen sind damit beide belastet, wie man inzwischen weiß; es fällt nur bei Frauen naturgemäß deutlicher auf, weil die Blutungen ausbleiben. Doch nicht jede kürzere Depression dieser Zeit muss
eine tiefe, behandlungswürdige Depression sein oder werden.
Dass Hormone eine heftige und sehr weit reichende Wirkung in unserem komplexen Stoffwechsel einnehmen, findet die Wissenschaft immer genauer heraus. Die Botenstoffe bringen so manches
durcheinander, so auch neuronale und Stoffwechselprozesse im Gehirn. Hier werden dann wiederum Traurigkeit, Grübelei und Hoffnungslosigkeit ausgelöst. Übrigens auch Ängste, die Teil der Depressionen sein können (wieder ein Konjunktiv).
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