Ich mag ja alte Burgen sehr gerne - geschichtsträchtiger Boden.
Aber davon habe ich Euch sicher schon erzählt.
Wenn ich also Zeit habe und das Wetter spielt mit, dann kann es passieren, dass ich mich auf einem Ausflug in die Vergangenheit befinde.
Ein Besuch eines alten Burggemäuer ist immer wieder ein Erlebnis für mich.
So war es auch vor ein paar Wochen, das Wetter war - sagen wir es war trocken.
Also auf in Richtung dem Örtchen Hering, ja es heißt tatsächlich so.
Dort steht, auf einem erloschenen Vulkankegel, die Veste Otzberg - mein Ziel.
Seit Ihr dabei? Dann lest weiter....
Otzberg? Komischer Name.
Der Otzberg ist eigentlich ein, hoffentlich, erloschener Vulkan der mit 367 Meter Höhe seine Umgebung immerhin bis zu 200 Metern überragt. Dort wo er steht, also hier im vorderen Odenwald, ist er weithin sichtbar und dominiert seine nähere Umgebung.
Wer etwas mehr über die Geologie dieses Bereichs erfahren möchte, schaut bei Wikipedia nach.
Weithin sichtbar sieht man den Bergfried der Veste Otzberg, welche sich auf dem Bergkegel befindet.
Im Volksmund heißt er "Zoggerrieb".
Für diejenigen unter Euch, welche jetzt nicht direkt aus unserer Gegend stammen,
es bedeutet nichts anderes als "Zuckerrübe".
(Wer mit unserem Dialekt nichts anfangen kann, einfach meinen Beitrag
"Ourewellerisch ferr Oufenger" lesen)
Auf dem Bild oben kann man sehr schön den vulkanischen Ursprung des Otzberg erkennen.
Was Ihr seht ist Basaltgestein.
Basaltgesteine sind zum Teil basaltische, erkaltete, Lava.Diese Säulen entstanden wohl durch eine verzögerte Abkühlung der einst flüssigen Lava,
es handelt sich auch um "Säulenbasalt".
Hier gilt wieder, wenn Ihr mehr dazu erfahren möchtet - lest einfach nach.
Die Veste Otzberg liegt in der Gemeinde "Otzberg" Schön nicht? Wenn die Namen so leicht zu
merken sind. Der Ortsteil ist "Hering" und nein, es hat nichts mit Fischen zu tun.Der Ortsname ist wohl eine Abwandlung des früheren Begriffs "Höhenring".
Vielleicht gab es hier, lange vor der heutigen Festung und der davor existierenden mittelalterlichen Burg
einst eine Höhenanlage der Kelten oder Alemannen?
Man nimmt an, das dieses Gebiet um 766 von König Pippin dem Kloster Fulda geschenkt wurde.Über die Erbauung der Veste Otzberg oder ihrer Vorgängeranlage ist nicht so viel bekannt.
Wahrscheinlich wurde sie Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhundert erbaut.
Die Zeit der Burgen, wenn man so will.
Erstmalig erwähnt wurde das "castrum Othesberg" im Jahr 1231 in einer Urkunde.
In jener garantierte der Erzbischof Siegfried III von Mainz dem Pfalzgrafen Otto II. (Verwalter der
Abtei Fulda) eine Vereinbarung, was genau diese Abmachung war ist leider nicht bekannt.
Am Torhaus kann man noch die Rollen rechts und links erkennen, oben drüber thront ein
Wappen - ob dies immer hier war oder später dort eingefügt wurde?
Das Wappen ist das der Pfalzgrafen
Im unteren Schild fehlt allerdings mittlerweile der
Reichsapfel - die Darstellung ging wohl im Laufe der Jahrhunderte verloren.
Der Otzberg ist eine imposante Erscheinung und weithin sichtbar.
Für seine militärische Bedeutung war dies natürlich ein klarer Vorteil - heute
dient es mehr den Besuchern.
Soviel zum ersten Teil meines Besuchs auf der Veste Otzberg,
keine Angst ein Teil folgt noch und es gibt weitere Informationen und Bilder.
Ich habe verschiedene, weiterführende, Verweise in meinen Beitrag eingefügt.
Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr dort weiterlesen.
Lieben GrußBjörn :)
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