Die verlorene Sprache

Kennt Ihr noch diese hübschen Sprüche in den Poesiealben wie diesen hier? Übrigens, für alle, die den Begriff nicht mehr kennen: Poesiealben wären früher so eine Art "Facebook in 3D" :-)

Primeln und Veilchen blüh'n nur ein Weilchen,
Rosen und Flieder verblassen wieder,
Maiglöckchens Düfte im Winde verweh'n,
doch unsere Freundschaft soll immer besteh'n.

Diese Sprüche sind die Überreste einer längst vergessenen "Blumensprache", mit der sich zu viktorianischer Zeit bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts ganz besonders Liebende geheime Zeichen gaben. Natürlich ist die Rose dabei der Spitzenreiter. Ihre rote Farbe steht für Liebe und Leidenschaft, Rosa dagegen für zärtliche Gefühle. Aber viele Blumen und sogar Gewürzpflanzen haben eine tiefere Bedeutung, mit der man früher seine Gefühle zum Ausdruck brachte. Mehr darüber findet Ihr z.B. auf http://sprache-der-blumen.de 
In unserer hektischen, modernen Welt bedient man sich stattdessen "Emoticons" - klar, die sind nicht so teuer, aber leider nur ein billiger, digitaler Abklatsch unserer Gefühle. Sie tragen keinerlei Wertigkeit in sich.
Die verlorene SpracheEiner der schönsten Romane über dieses Thema ist "Die verborgene Sprache der Blumen", den ich auf meinem Autorenblog Carol Grayson Dark Romance bereits besprochen habe.
Mit dem Vergessen dieser symbolträchtigen Blumensprache ist uns leider auch ein Stück Kultur verloren gegangen. Und eine schöne, alte Tradition, die es meiner Meinung nach Wert ist, wiederentdeckt zu werden.

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