Die verbissenen Gesichter der alten Männer

Die verbissenen Gesichter der alten Männer

Rupert Murdoch, der australischstämmige Medienmogul, führt ein zweifelhaftes Imperium. Seine Sender und Zeitungen scheinen nicht so sehr der Aufgabe zu dienen, die Menschen zu informieren, sondern vielmehr, diese zu manipulieren. Der TV-Sender „Fox News“ in den USA ist ein Beispiel, der Skandal um die englische „News of the World“ ein anderes.

Natürlich waren und sind alle Zeitungen „Meinungsmacher“, um es freundlich auszudrücken. Ein Berufsethos von Journalisten ist so gut wie nicht existent. Darum begegnet man auch übermäßig vielen kaputten Gestalten in dieser Zunft. Ein Blick in den täglichen Nachrichtenschrott genügt, um sich davon zu überzeugen.

Doch was bewegt diesen alten Mann, Rupert Murdoch? Was will er erreichen, wie sieht es in seinem Inneren aus? Die meisten von uns würden sich mit seinem Geld schon längstens zur Ruhe gesetzt haben, um das Leben zu genießen. Der Mann ist immerhin 80 und sieht aus wie 100.  Wieso klammert er sich noch an sein Imperium und will damit die Welt in seinem Sinne beeinflussen?

Studiert man sein Gesicht, so ahnt man die Antwort. Es ist die gleiche, die man in anderen Gesichtern alter mächtiger Männer lesen kann, die nicht mehr loslassen können.

Diese alten Männer haben ihre Seelen verkauft. Macht bedeutet ihnen alles. Nichts fürchten sie mehr im Leben, als ihre Macht zu verlieren. Ohne sie gäbe es nichts mehr zwischen ihnen und dem Tod. Sie leben in der Illusion, ihre Macht über ihren Tod hinaus erhalten zu können, in ihren Nachfahren, in ihren Zöglingen. Das hat einen Hauch von Unsterblichkeit. Ihr Imperium soll weiter leben, und sie als Gedanke in ihm.

Macht ist die giftigste Substanz überhaupt. Wer einmal von ihr gekostet hat, kann leicht süchtig werden. Sie ist wie eine Droge und man braucht sie in immer höheren Dosen. Ohne es zu merken, verändert sich unter ihrem Einfluss der Charakter.  Hin zum Dunklen, weg vom Licht. Denn es gibt keine helle Seite der Macht. Sie ist eine Essenz der Finsternis. Ihr helles Glitzern ist eine Illusion.

Macht bedeutet, über die Leben anderer zu bestimmen, bedeutet, ihnen ein Stück ihres freien Willens zu nehmen, sie im eigenen Sinne zu manipulieren. Das sei doch nur zum Guten, wird oft als Argument für die Macht aufgeführt, es brauche jemand, der sagt, wo’s langgehen soll. Sonst würde die Menschheit immer noch in Höhlen leben, würden Krieg und Chaos herrschen.  Und übrigens habe es schon seit der Steinzeit Macht gegeben. Die Macht des Alpha-Mannes über die Gruppe, die Macht der Sippe über schwächere Gemeinschaften.

Ja, die Macht ist uralt. Sie war vermutlich die verbotene Frucht, von der Adam und Eva gekostet hatten und derentwegen sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Sie ist verantwortlich für Kriege, Elend und unendliches Leid. Betrachtet man die verhärteten Gesichter der alten mächtigen Männer, so ist es das, was sich darin spiegelt.

Die macht frisst die Menschlichkeit, die Güte und die Liebe. Sie frisst die Seele auf.

Möge Gott den armen Seelen gnädig sein, oder das fliegende Spaghettimonster sie in den ewigen Schlaf wiegen.

Hütet euch vor denen, die nur das Beste für euch wollen. Euer Traumperlentaucher



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