Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Anna Grigorjewna erzählen:
„Alle Menschen lieben“
„Auf einem seiner täglichen ausgedehnten Spaziergänge wurde der große russische Dichter Dostojewski von einem Betrunkenen angegriffen und niedergeschlagen.
Bei der Polizei, die den Betrunkenen aufgrund eines Hilferufs eines Passanten, der den Vorfall beobachtet hatte, verhaftete, bat Dostojewski darum, man möge den Verhafteten freilassen, denn er verzeihe ihm.
Dostojewski
www.leipzig-lese.de
als ich diese Geschichte vor langen Jahren, als ich noch an der Universität Göttingen als Dozent arbeitete, in einem Seminar meinen Studenten erzählte, sagte ein Student ganz spontan: „Der Dostojewski war verrückt. Sich so zu verhalten, ist doch nicht normal!“
Dazu möchte ich Euch eine Begebenheit erzählen, die ich vor vielen Jahren selbst erlebte:
Ein guter Freund von mir hatte eine gut gehende Firma und etliche Angestellte.
Eines Tages griff einer der Angestellten, der eine Frau und vier Kinder hatte, in die Firmenkasse und entwendete 2.000 DM.
Mein Freund, der Firmenchef, hat diesen Mann aber nicht entlassen, wie doch zu erwarten gewesen wäre, sondern er ging hin zu dem Angestellten und sagte zu ihm Folgendes: „Ich möchte Dich um Verzeihung bitten! Du hast eine große Familie und bist wohl in eine so große Not geraten, dass Du keinen anderen Ausweg gesehen hast, als mich zu bestehlen. Daher werde ich Dein Gehalt erhöhen!“
Das, was mein Freund, der Firmenchef tat, ist sicher genauso „verrückt“ wie das, was Dostojewski tat.Das Interessante, das Wundervolle dabei ist, das mein Freund, der Firmenchef, und sein Angestellter, der ihn bestohlen hatte, noch viele Jahre zusammenarbeiteten und sehr gute Freunde wurden. Das Gleiche ist auch für Dostojewski verbürgt. Er und der betrunkene Täter wurde enge Freunde. Das wissen wir aus den Tagebüchern seiner Frau.
Wer die Welt verändern möchte, muss ein bisschen „verrückt“, ein bisschen „unnormal“ sein.
Ich meine das im Ursinn des Wortes:
Wenn wir genauso sind wie jeder andere, dann werden wir die Welt niemals zum Besseren hin verändern.
Wenn wir handeln wie jeder andere, dann sind wir ganz „normal“, dann sind wir „unverrückt“.
Wenn wir aber neue Wege gehen, wenn wir diese Welt ändern wollen, dann müssen wir ein wenig „un-normal“, ein wenig „ver-rückt“ sein.
Die Veränderung der Welt beginnt bei uns selbst, in unserem Herzen.
Die Veränderung der Welt beginnt bei uns selbst, in unserem Kopf.
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,ich wünsche Euch einen ruhigen beschaulichen Abend „zwischen den Jahren“ und grüße Euch herzlich aus BremenEuer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen