Die veganen Indianer sind los!

Von Franz Bernthaler

Die Ureinwohner Amerikas waren bekannter Weise keine Veganer – doch sie schafften es mit der Natur in durch ihren bewussten Lebensstil in Einklang zu leben – und in diesem besonderen Bewusstsein liegt vielleicht auch ein klein Wenig die Gemeinsamkeit mit dem Modell der veganen Ernährung. Zwischen der Meidlinger Hauptstraße und der Längenfeldgasse befindet sich seit Juni dieses Jahres ein neuer Hotspot und Geheimtipp für Veganer. Andreas Bilgeri hat in diesem aufstrebenden Grätzl mit seinem Restaurant „Vegana Indiana“ die Zelte aufgeschlagen und  versteht es, seine Gäste mit glutenfreien und veganen Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Vom Weinviertel in die Hauptstadt

Mit dem Plan ein eigenes veganes Restaurant zu eröffnen beschloss Andreas Bilgeri nach mehreren Jahren im „Geier’s Gambrinus“ in Gänserndorf flügge zu werden. Das Resultat dieses Schrittes lässt sich am ehemaligen Standort der Biobar Bruschette begutachten: Sein Restaurant „Vegana Indiana“ öffnete im Juni die Pforten in einer Gegend, in welcher es noch an alternativen Restaurantkonzepten mangelt. Auf die Frage, wie es zu der zündenden Idee kam, es mit einem eigenen Lokal zu versuchen antwortet der sympathische Küchenchef: „Fleisch zu verarbeiten fiel mir in meinem alten Job immer schwerer. Einige Freunde haben dann gemeint, ich solle es mit einem eigenen Lokal versuchen und zum Jahreswechsel war es dann auch soweit: Mein Entschluss stand fest.“ Und das Ergebnis dieses Entschlusses kann sich durchaus sehen lassen, denn es schafft ohne großes Hauben-Chichi mit Speisenkreationen von exzellenter Qualität und Originalität zu punkten. Hinzu kommt die angenehmen Wohnzimmeratmosphäre, welche sich aus einem angenehmen Misch aus dezenter und heller Einrichtung einerseits und aus einem lockeren, ungezwungenen und entspannten Klientel wie Personal andererseits zusammensetzt.

„Mein Konzept: Innovative Gemüseküche statt Fast Food!“

Dass das Auge mitisst, sieht man bei der Präsentation und Anrichtung der Speisen – ergo wissen diese nicht nur geschmacklich sondern auch optisch von sich zu überzeugen und führen nicht selten dazu, dass einem Gast das Wasser im Mund zusammenläuft. Doch nicht nur anhand reiner Gemüsespeisen (welche durch einen authentischen „Urgeschmack“ von Gemüse und Gewürzen beeindrucken) zeigt Bilgeri sein können – auch rekonstruierte Fleischgerichte wie der klassische Wiener Zwiebelrostbraten oder Sojaribs stehen den „fleischlichen“ Pendants aus der klassischen Wiener Wirtshausküche um nichts nach. „Meine Mission ist es, die omnivoren Gäste zu bekochen und sie dann von veganer Küche zu überzeugen. Ich möchte dass sie sagen können „He, das ist ein richtig gutes Essen!“, sagt Bilgeri und lächelt. Auch gegen eine sich potenziell einstellende kulinarische Langeweile weiß man sich im Vegana Indiana zu helfen: Die übersichtlich gestaltete Speisekarte bietet auf der einen Seite die „Dauerbrenner“ wie Gebackene Goudataler, Wok-Gemüse oder ein Blattspinatrisotto. Auf der anderen Seite finden sich die „Abwechsler“: Eine Wochenkarte mit regelmäßig wechselnden Speisenkreationen, welche sowohl regional als auch saisonal inspiriert sind.  Auch die Nähe zu den Gästen selbst ist Bilgeri wichtig – daher ist es nicht weiter verwunderlich, sollte der Chef selbst einmal an den Tisch seiner Gäste kommen, um sich zu überzeugen, dass alles zu deren Zufriedenheit ist.

„Man weiß aber nie was die Zukunft bringt“

In Bezug auf seine Zukunftspläne meint Bilgeri: „Mein Kochbuch ist im Entstehen. Sobald sich bei uns die Routine eingelebt hat, und ich ein bisschen mehr Zeit haben werde, widme ich mich wieder diesem Projekt.“ Auch wieder Kochkurse zu geben und Kochshows zu veranstalten schwebt dem Gastronomen vor: „Man weiß aber nie, was die Zukunft noch bringen wird.“
Eines ist jedoch klar: Der Erfolg des Vegana Indiana ist in Anbetracht der Besucher, deren Zufriedenheit und aufgrund der kreativen und nicht alltäglichen Speisenkreationen garantiert.

Fotocredit: Vegana Indiana