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Etliche Menschen ab 30 erkennen, dass sich viele ihrer Wünsche nicht erfüllt haben. Zwar genießen Sie die bindungslose Flexibilität und die steigende Freiheit, doch leiden sie trotzdem. Sinkende Einkommen, fehlende Perspektiven und die Suche nach einer stabilen Beziehung machen ihnen zu schaffen. Frauen leiden häufiger daran!
Eine ‘Drei’ vorne zu haben macht vielen Menschen zu schaffen. Es ist eine sich ändernde Perspektive! Genießen viele noch mit 29 jeden Tag wie eine durchzechte Nacht, kommen morgens langsam neue Gedanken auf. An erster Stelle kommt die Frage, was alles noch nicht funktioniert hat. Da ist zunächst der Job! Die Karriere ist ausgeblieben, gerade für Frauen ist dies der Punkt der Wahrheit. Viele entscheiden sich in diesem Moment, auf Partnerschaft und Familie zu setzen. Der passende Mann ist aber nicht gefunden und es fehlt das feste Leben. Einige dieser Frauen geraten dadurch in Torschlusspanik. Aber auch den Männern macht es zu schaffen, dass jeder Tag die Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten geringer werden lässt.
Für viele Menschen ist es eine neue Gefühlserfahrung, das dreißigste Lebensjahr zu erreichen. Viele wachen morgens auf und fragen sich, ob sie noch als jung bezeichnet werden können. Für andere ist es ein Schock, die Erkenntnis, dass die Zeit abläuft. Diese ‘eigene Gesellschaft’ bereut die falschen Entscheidungen im Leben und versucht im neuen Lebensabschnitt klare und schnellere Ziele zu erreichen. Zwar ist der Puls der Zeit schneller geworden, doch diese innere Unruhe im Leben verursacht neue Fehler.
Der europaweite Geburtenrückgang verdeutlicht ein Paradoxum. Viele gebildete, aber unterbezahlte Frauen lehnen ein geregeltes Leben mit einem Partner ab, um sich im Beruf zu entwickeln. Später realisieren sie, dass es nun für die Gründung einer Familie fast zu spät ist. Diese Generation verharrt in eine Art Schockstarre und überlegt: Heirate ich oder lass ich es? Man wird wohl vermutlich beides bereuen.
Vielleicht hilft hier nur die Planung der kleinen Ergebnisse: Schritt für Schritt und nach dem großen Ganzen Ausschau halten. Dass diese Generation mit vielen physischen Krankheiten zu kämpfen hat, halte ich für keinen Zufall. Viele erfolgreiche Hochschulabsolventen müssen trotz fleißiger Arbeit mit 1000 € im Monat klar kommen. Dass diese Gesellschaft in Frustration versinkt, liegt auch an unserer Politik, die keine Perspektiven schafft. Diese aber braucht jeder Mensch!