Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce

Kurzinformation:
Preis: 18,99 Euro
Gebundene Ausgabe:384 Seiten
Verlag:Krüger Verlag; Auflage: 3 (25. Juni 2012)
Genre: Belletristik
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel JoyceDie Handlung:

Harold ist schon ein Rentner als er eines Tages einen Brief von seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Queenie bekommt, in dem sie von ihm Abschied nimmt, da sie Krebs hat. Auf dem Weg um die Antwort ab zu schicken, geht er jedoch am Briefkasten vorbei und beschließt kurzerhand zu Queenie zu laufen. Ohne Vorkehrungen oder Proviant macht Harold sich auf dem Weg zum Hospital und trifft auf viele Menschen. Ein Weg voller Selbstzweifel, Erinnerungen und außergewöhnlichen Folgen, bei denen Harold nicht nur viele andere, sondern auch sich selbst besser kennenlernt...

Charaktere:

Harold ist ein sehr schüchterner und lieber Rentner. Er will es allen Recht machen und traut sich nie anderen die Meinung zu sagen. Nachdem sein Sohn sie verlassen hat, ist auch ein Keil zwischen Harold und seine Frau Maureen getrieben worden und sie reden nicht mehr viel miteinander.

Maureen ist die Frau von Harold und ebenfalls Rentnerin. Am Anfang war sie mir noch total unsympathisch, doch mit der Zeit habe ich sie verstanden und mich an ihre Art gewöhnt. Sie kann sich nicht so gut ausdrücken und hackt immer auf Harold rum, obwohl sie es eigentlich nicht so meint.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich fasziniert!

Gleich zu Beginn beeindruckt einen die Sprache und der Schreibstil. Er ist so ganz anders als man es von Jugendbüchern her kennt. So beschreibend und malerisch schreibt die Autorin Joyce von Harolds Weg und sein Leben.
Dabei hätte sie sich keinen besseren Protagonisten aussuchen können. Als Rentner hat Harold schon sehr viel in seinem Leben erlebt und so wird in diesem Buch von zwei Geschichten erzählt: Von der Reise, die Harold unternimmt und von seiner Vergangenheit.
Harold ist selber eine sehr ruhige und schüchterne Person . Er ist sehr einsam und will es jedem Recht machen. Ihn habe ich vom Anfang an ins Herz geschlossen. Und diese Reise ist ein Stück Freiheit und Entschädigung für all die Jahre, die er vorher versäumt hat und verändert ihn zu einem ganz neuen Menschen!
Auch seine Frau Maureen verändert sich im Laufe des Buches. Sie war mir zuerst total unsympathisch und nervig. Sie lästert über jeden und triezt Harold die ganze Zeit, was mich total aufgeregt hat. Doch auch sie wird eine andere und im Laufe der Zeit versteht man auch durch ihre Vergangenheit ihr Verhalten und ihre Probleme.
Auf Harolds Weg erfährt man als Leser viel von ihm. Anfangs noch ein Unbekannter, begegnet man ihm am Ende wie einem alten Freund. Seine Gefühle kommen sehr gut rüber und so kann man sich noch besser in ihn hineinversetzen, was ja bei dieser Altersdifferenz zwischen Leser und Protagonist, nicht ganz einfach ist. 
So war ich traurig als Harold es war, und gut gelaunt, wenn er glücklich war.
Auch lernt man sehr viele weitere Charaktere kennen. Jeder ist auf seine Art einzigartig, mal nett, mal zum an-die-Wand-klatschen und doch sind sie sehr wichtig für diese Geschichte und spielen mal große und mal kleine Rollen.
Sie treiben die Handlung voran oder bringen erst überhaupt welche hinein. 
Es ist eine große Vielfalt von Menschen, die zwar alle Nebenfiguren sind, aber doch das ganze ausmachen. Sie haben Harold auf seinem Weg ermutigt, im Stich gelassen oder ihn ausgelacht und doch halten sie alle etwas in ihrem Leben versteckt oder leiden innerlich.
Dieses Buch ist ein Bild. Ein Bild von Harolds Leben und die Autorin ist die Malerin. Zu Anfang fertigt sie noch die Skizze an. Der Leser tastet sich vorsichtig an Harold heran und erfährt erst nach und nach, was er alles erlebt hat. Als Bild wäre dieses Buch eindeutig voll leuchtender Farben, wie der Schreibstil. Die Autorin Joyce kann mit ihren Beschreibungen aus den banalsten Dingen, richtige Neuheiten erschaffen, worüber ich mehrere Male gestutzt habe und einem eine ganz neue Sichtweise verleiht.
Und genau das ist es, was dieses Buch ausmacht. Es verleitet dem Leser zum Nachdenken. Über das Leben, das Vergangene und über die einfachsten und doch so seltsamsten Dinge im Leben. Genau wie Harold von Anderen Mut verliehen wird, so verleiht einem dieses Buch Mut ein paar Dinge zu wagen, über die man so nicht einmal nachgedacht hätte.
Erster Satz des Buches:

Der Brief, der alles veränderte, kam an einem Dienstag


Aufbau & Gestaltung:

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es sind Harolds Segelschuhe abgebildet, die vielleicht sein wichtigstes Merkmal sind. Auch ist ein Rabe abgebildet. Vielleicht, weil Raben auch solche Ausgestoßene von der Tierwelt sind, wie Harold es ist. Er ist allein und wurde in seiner Jugend von seinen Eltern ausgestoßen. Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man, dass der Rabe weint. Das finde ich besonders schön, weil es so detailliert ist.

Fazit:
Ein faszinierendes Buch, das einen packt und nicht mehr loslässt. Gespickt mit vielen Lebensweisheiten, begleitet man Harold auf seinem Weg, lernt ihn kennen und fühlt in allen Stimmungslagen mit ihm. Ein Buch voller Emotionen!

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5/5 Daumen hoch
Ein großes Dankeschön an Favola's Lesestoff für dieses Wanderbuch !! Das mitmachen hat großen Spaß gemacht und besonders das Reinschreiben hat mir richtig gut gefallen :D

 


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