Honecker habe – so die erste Anklage des Ausschusses von Korruption und Amtsmissbrauch der DDR-Volkskammer unmittelbar nach der “Wende” – jährlich 20.000 Mark der DDR durch die Bauakademie der DDR an Zuwendung erhalten. Was (wenn es gestimmt hätte) im Jahre 1989 umgerechnet 3.333 DM gewesen wären. Die wiederum geteilt durch zwölf Monate sind 277,75 DM monatlich und dies entspräche weiter gerechnet etwa 150,00 Euro. Honecker ward also angeklagt, wenig mehr geklaut haben, als heutzutage ein Ein-Euro-Jobber erhält.
Falsch angeklagt heißt der Treppenwitz der Geschichte. Dabei hätte man den alten Sack leicht für sein verpfuschtes Wohnungsbauprogramm zur Verantwortung ziehen können. sollen. müssen. Jedem eine Wohnung – jedem seine Wohnung – allen Mist und Murks im großen Stile. Arbeiterschließfächer, Wohnhülsen – und die irre Vorstellung, ein Volk könnte hierfür dankbar sein. Ein Jahrhundert wird wohl noch vergehen müssen, bis eine Gesellschaft die Kraft findet, das alles zu beseitigen.
Da derzeit in Potsdam als eine der Folgen der Expansion aus dem Schwabenländle günstiger Wohnraum schlecht zu haben ist und zugleich unser familiäre Börse (noch) gering, bleibt uns vorerst die Platte.
Ich ahnte bereits was kommen wird als Lenchen mich bat, den neuen Spiegel zu befestigen und – “wenn Du einmal ohnehin dabei bist” – auch noch die Haken für die Flurgarderobe und sah mich dennoch in schlimmster Erwartung noch übertroffen.
An der linken Wand traf der Bohrer auf eine Fuge, in die er sich – Weg des geringsten Widerstandes – natürlich hinein werchte worin er immer noch steckt. Und: Die rechte (welche Ironie: “rechte Wand”) Wand ist so dünn, dass sich im Bad aus zwei Flur-Bohrungen heraus Betonklumpen aus der Wand lösten, dergestalt dass nun das Bad für eine Renovierung ansteht. Schönen Dank aber auch!
Glück im Unglück: 10 Zentimeter niedriger und eine Fliese wäre in die Wanne geknallt.
Jedenfalls gehörte Honecker auf die Anklagebank, und zwar für ALLES was er uns antut.
