Australien 1, Neuseeland 1, USA 3, UK 4, Deutschland 13, Österreich 14 und Schweiz 8 – dies sind die Chart-Platzierungen von Lordes „Pure Heroine“. Eine weitere Zahl ist 1996, das ist nämlich das Geburtstjahr der Ella Yelich-O’Connor, wie Lorde richtig heisst. Nun wurde lange überlegt, welches Album denn schlussendlich noch zu der Wavebuzz Liste hinzugefügt werden sollte. Ich war am Album „…Like Clockwork“ dran von QOTSA für Platz #2 unserer Top 15 Liste dran, dazu allerdings Lorde gehört. Oops!
Lorde, an einem Konzert in Seattle (2013) / Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lorde_in_Seattle_2013_-_2.jpg
Ist Lorde das für 2013, was Lana Del Rey für 2012 gewesen ist? Ein Kind, das mit 12 von Universal entdeckt worden ist, stinkt ein bisschen nach ‘Musikzüchtung’. Dies war auch das Argument, das zunächst abschreckend schien, sich das Album überhaupt anzutun (was ein sehr intoleranter und schlechter Gedanke ist). Schlussendlich spielt es nämlich keine Rolle, ob es wirklich wahr ist, dass Lorde mit 12 / 13 Jahren begonnen hat ihre Songs mithilfe ihrer Gitarre zu schreiben. Auch egal ist, ob die Texte überhaupt passend sind für eine Sechzehnjährige. Auch völlig gleichgültig sind alle weiteren Äusserlichkeiten, obwohl sie immer Teil einer Pop-Inszenierung sind.
Lorde – Buzzcut Season
“I remember when your head caught flame)
Well you laughed, baby it’s okay
It’s buzzcut season anyway”
Wenn man Lorde googelt, erscheinen zahlreiche Artikel, welche von ihrem lockigen Aussehen, ihren unzähligen Preisen (hier auf der Wikipedia-Liste nachzulesen), ihrer zarten Jugend oder ihren gothic-chicen Outfits handeln. Geht es nicht doch auch um das gesamte, Lordes Person, ihren Werdegang und ihr Star-Dasein? Aber klar! Natürlich waren die letzten Sätze eine Lüge der Illusion der Popkultur ähnlich, die für jeden etwas anderes bedeutet. Eine Lüge, dass es egal ist, dass Lorde jung, unverbraucht und gleichzeitig begabt ist. Denn dies war – etwas generalisiert – schon seit jeher eine Faszination der Menschheit: Junge unbekümmerte Menschen, die absolut schöne Kunst erzeugen.
„Royals“ ist ein Radiohit geworden und verliert durch das häufige Spiel seine eigene rare Blaublütigkeit, jedoch niemals seine funky Rn’B-ness. Es ist aber nicht „Royals“, das fast Beyoncé-like ist, so gequetscht scheint Lordes Stimmchen zu sein.
Lorde und die Farbe rot (Bildquelle: Gigwise)
“Tennis Court”, “Buzzcut Season”, “A World Alone”, “White Teeth Teens” und “Team” sind alleine schon so gut, dass der Rest des Albums überflüssig ist. Eigentlich ist dies eine Kompilation eigenständiger Hits, die, wenn sie noch gut vermarktet werden, Lorde weit weit nach oben befördern können (nicht, dass dies das einzige Ziel ist!). Wie bereits bei unserem Vienna Teng Review (#5) gesagt wurde, ist es eine Schwierigkeit, gute Pop-Musik zu erschaffen. Dies ist Lorde gelungen. Ihre Musik besitzt die Leichtigkeit, die Pop haben muss. Ihre Musik besitzt das Zeitgemässe, das Pop haben muss (“maybe the Internet raised us”).
Lorde – Team
“We’re on eachothers team”
Zuckerwatte beschreibt dieses Lied sehr gut. Alle dazugehörigen Adjektive können darauf angewandt werden, und alle passen. Zuckrig, süss, klebrig, bauschig, hübsch, kindlich und voller Luft (wobei “voller Luft” genau genommen kein Adjektiv ist… Aber was nehmen wir schon genau?).
So gehört nun auch Lorde als pure Heldin zu unserer very royal Wavebuzz Top 15 Alben Liste.
KEEP BUZZIN’, auch wenn wir niemals Royals sein werden.
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