Ursprünglich haben wir in unseren Breitengraden regional, saisonal und relativ ausgewogen gegessen. Ursprünglich hatten wir auch viel weniger übergewichtige Menschen und eine bei weitem geringere Menge an Volkskrankheiten wie Diabetes und Co. Heute aber wird unsere Ernährung von Zucker, Fertiggerichten und Junk Food dominiert – Lebensmittel die kaum noch Nährstoffe beinhalten, einseitig sind und nachweislich krank machen.
Symptombehandlung anstelle von Ursachenforschung
Es kursieren viele Theorien und Idealvorstellungen rund um die ultimative Ernährung. Verschiedenste Diäten, das Streichen ganzer Nahrungsmittelgruppen wie Fette oder Kohlenhydrate und diverse schräge Mixturen, um den Traumkörper zu erreichen – es gibt nichts, was es im Bereich Ernährung noch nicht gegeben hat. Das schier unendliche Angebot führt dazu, dass die Meisten von uns den Bezug zu gesunder Nahrung völlig verlieren. Heute zählen wir Kalorien und verlassen uns auf Medikamente, um die Symptome unserer Fehlernährung zu bekämpfen. Was wir aber wirklich tun sollten, ist das Problem bei der Wurzel zu packen! Viele unserer Probleme würden verschwinden, wenn wir damit aufhören industriell veränderten und nährstoffarmen Mist in uns hinein zu stopfen und anfangen echtes Essen zu uns zu nehmen. Mehr zu problematischen Inhaltsstoffen hier. Die einzige Diät, die uns interessieren sollte, ist jene, die den Essgwohnheiten unserer Vorfahren ähnelt – eine auf Hausverstand basierende Ernährung voller Nahrungsmittel die uns unsere Natur in Hülle und Fülle zur Verfügung stellt.
In entlegenen Gegenden in Indien, Afrika, China oder Südamerika gibt es auch heute noch zahlreiche Bewohner die Vorbilder für uns sein sollten. Sie ernähren sich vorwiegend von all jenen Dingen, die ihnen die Natur zur Vefügung stellt. Dabei handelt es sich je nach Region um Pflanzen (Gemüse, Früchte, Samen, Getreide) und gelegentlich Milch oder Fleisch vom meist selbst herangezogenen Tier. Immer wieder lässt sich feststellen, dass eben diese Menschen sich nicht mit Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Alkoholismus, Schlaganfällen und Co rumschlagen müssen. Werden sie oder Ureinwohner wie die Aborigines in Australien oder Yanomami in Südamerika aber in unsere Breitengrade und Lebensgewohnheiten eingeführt (oder eher dazu gezwungen), leiden sie in kürzester Zeit unter den selben Krankheiten wie wir. Was sagt uns das? Im Gegensatz zu großen Teilen der so genannten dritten Welt, sowie Schwellenländern, sind wir zwar sensationell wenn es um Hygiene und Komfort geht – was wir dank einem Leben im Überfluss aber völlig verloren haben, ist unser Bezug und Verständnis für Ernährung sowie Wohlbefinden.
Was tun?
Es ist einfach sich ursprünglich und ausgewogen zu ernähren! Grundsätzlich bedeutet es all jenes wegzulassen, dass industriell verarbeitet wurde, einem Laborexperiment entsprungen ist, in einer großen Verpackung geliefert wird, Inhaltsstoffe hat, die man nicht aussprechen kann und einen tollen Werbeslogan benötigt, damit man es überhaupt kauft. Was schlussendlich übrig bleibt, ist eine gewaltige Auswahl an frischem Obst, Gemüse und Kräutern, unveränderte, komplexe Kohlenhydrate wie Dinkel oder Buchweizen, gute Fette und Proteine von biologischen Tierprodukten, Nüssen, Samen, Kernen oder Ölen. Ob Veganer, Vegetarier oder Fleischesser – kehrt man Chemie und Industrie den Rücken zu und konzentriert sich auf all jenes, was unsere Natur uns bietet, kann nichts mehr schief gehen. Welcher Ernährungsweise man schlussendlich folgt ist danach nur mehr eine persönliche Entscheidung. Jeder ist unterschiedlich und jeder muss auf seinen eigenen Körper hören, um für sich rauszufinden, was einem gut tut – sei das ein Lebensstil mit oder ohne Tierprodukten, überwiegend rohen oder veganen Nahrungsmitteln.
Die Mischung machts!
Wissen wir über die tollen Eigenschaften unserer echten Nahrungsmittel Bescheid, können wir unsere Mahlzeiten so ausgewogen wie möglich gestalten. Liegen also Proteine, Fette, komplexe Kohlenhydrate, genügend buntes und grünes Gemüse, sowie das ein oder andere Stück Obst am Teller, erhalten wir alle für uns wichtigen Vitamine und Nährstoffe, die zur weiteren Steigerung unseres Wohlbefindens beitragen.
Die untenstehende Grafik bietet einen Anhaltspunkt für die optimale Kombination einer Mahlzeit, um das Beste für sich daraus zu machen – wobei es hier vor allem darum geht selbst auszuprobieren was einem gut tut und schmeckt, vor allem aber auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Fleischkonsum
Wie hier bereits näher erläutert, müssen gute Proteinquellen nicht zwangsweise vom Tier stammen. Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung liefert unserem Körper ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Proteine! Der Fleisch- sowie Fischkonsum in unserer Gegend läuft mittlerweile ziemlich aus dem Ruder – täglicher Fleischkonsum ist keine Seltenheit.
Diese Entwicklung schadet vor allem unserer Umwelt. Stichwort: Hoher Wasserverbrauch für Fleischproduktion, CO2 Ausstoß, Überfischung, Landraub, Anbau von Tierfutter auf Land, welches für die rund 3 Billionen Menschen die pro Tag mit einem Dollar auskommen müssen, genutzt werden sollte etc.
Auch für unseren Körper kann zu viel Tierisches aber zu langfristigen Schäden führen. Stichwort: Säurebildung im Körper, Aufnahme von Antibiotika, Stresshormonen sowie genetisch veränderten Organismen durch gewöhnlich produziertes Fleisch, ethische Gründe durch grausame Tierhaltung etc.
Für alle Fleischliebhaber: Ich sage nicht, man soll gar kein Fleisch mehr essen. Grundsätzlich schadet es aber nicht, beim Verzehr tierischer Lebensmittel etwas zurück zu schrauben, beim Konsum vor allem auf gute, biologische Qualität zu achten und einen Blick darauf zu werfen, was uns die Pflanzenwelt alles köstliches zu bieten hat.
Rohkost!
Beim kochen, anbraten oder grillen gehen viele Enzyme verloren. Ein großer Anteil (teilweise bis zu 50%) unserer Ernährung sollte daher roh sein, um unserem Körper das Beste aus Gemüse und Co zu liefern. Das Ganze ist einfacher als es klingen mag! Einfach mal einen Salat essen, rohe Spinatblätter dem Pesto untermischen, grüne Säfte in die Ernährung einbauen oder morgens mal nach der Avocado auf Toast greifen. Im Bezug auf rohes Essen gibt es allerdings eine Grundregel: roh = Sommer, gekocht = Winter! In den heißen Sommermonaten können rohes Gemüse und Obst helfen, unsere Körpertemperatur zu regulieren und wirken kühlend. Im Winter kann gekochtes/warmes Essen aber wärmend und Wunder für unsere Verdauung und unser Wohlbefinden wirken. Geht man nach der Saison und achtet darauf, was gerade im eigenen Breitengrad Heimisches an Gemüse und Obst angeboten wird, kann man nicht falsch liegen. Die Natur sagt uns genau, was wir essen sollen. Stehen Brokkoli, Blumenkohl oder beispielsweise Kartoffeln zur Verfügung, fährt man besser damit diese warm zu essen. Diese verlieren auch nicht so viele Enzyme beim kochen wie z.B. Blattgemüse. Sind wir umgeben von Gurken, Zucchini, Paprika und grünem Blattgemüse, ist es Zeit die Menge an rohem Gemüse wieder etwas rauf zu schrauben.
Superfoods bieten eine tolle Ergänzung zur alltäglichen Ernährung und entspringen direkt der Natur. Sich als Sportler beispielsweise über Spirulina einzulesen oder als jemand mit Hormonschwankungen Macapulver in Erwägung zu ziehen, kann also besonders viele Vorteile mit sich bringen und die eigene Ernährung noch weiter aufpeppen.
Fazit: Persönlich esse ich eher selten tierische Produkte und wenn dann ausschließlich aus biologischer Herkunft. Für mich ist hier der gesundheitliche Aspekt der Wichtigste und geschmacklich ist es meiner Meinung nach ein Unterschied von 1:100. Ansonsten bin ich mittlerweile ein großer Fan von jeglichem Gemüse, Superfoods und all jenem was uns unsere Natur zur Verfügung stellt. Während meine Gelüste sich noch vor rund 1,5 Jahren auf Kinderschokoriegel, Stracciatella Joghurt und Co beschränkt haben, kann ich heute an einem ausgewogenen Quinoa Salat mit Süßkartoffeln und Brokkoli, oder einem Smoothie voller Superfoods nicht mehr vorbei gehen. Wer hätte das gedacht!