Als erstes füllte ich die beiden obligatorischen Fragebögen aus und die Kleine versuchte sich gleich an einem Eis-Steckspiel. Die Schwester machte erste Tests mit ihr: ein Türmchen bauen, 3D-Figuren erkennen, und stellte ein paar Fragen. Die Kleine wurde gemessen und gewogen. Sie wiegt jetzt 13,8 kg bei einer Größe von 92 cm. Damit hat sie in einem Jahr 2,3 kg zugenommen und ist 8 cm gewachsen. Der Große hatte damals bei seiner U7a schon 16,1 kg Gewicht und 100 cm Größe. Als die Ärztin kam, stellte sie als erstes beim Blick in den PC fest, dass wir ja "gut durch den Winter gekommen" seien (ich glaube, ich war zweimal mit ihr bei der Ärztin). Haha, da konnte ich nur müde lächeln. Klar, ich renne nicht wegen jedem Virus zum Arzt und wir versuchen immer erstmal, Krankheiten der Kinder mit abwechselnder Betreuung, freien Tagen, Urlaub oder Überstundenabbau abzufangen, aber von "gut durch den Winter" konnte ja nun wirklich keine Rede sein. Nur waren tatsächlich wir Eltern noch geplagter als die Kinder. Und insgesamt muss man sagen, hatten die Kinder zwar viele Infekte und auch ungewöhnlich oft erhöhte Temperatur, aber keine gravierenden und ernsten Kinderkrankheiten. Zum Glück.
Dann wurde die Kleine untersucht und durfte ein bisschen Ball spielen. Wir sprachen kurz über ihre kleinen Aussprache"fehler" (z.B. sagt sie L statt R), die aber noch bis zur U8 Zeit haben, sich zu bessern. Die Kleine war sehr scheu, wollte nichts sagen, ließ aber alles soweit über sich ergehen. Nur als sie sich kurz hinlegen sollte, weinte sie. Kein Vergleich jedoch mit dem Großen, der beim Hinlegen jedesmal in untröstliches, lautes, langanhaltendes Weinen ausbrach. Dann wurde noch ein Sehtest gemacht und wir waren fertig. Keine Probleme, keine Baustellen, keine Auffälligkeiten, ein rundum gut entwickeltes, normales Kind. Beim Großen ging ich damals aus der U7a mit mehreren Überweisungen raus, u.a. mussten wir zum Augen- und zum Ohrenarzt wegen des Verdachts auf Seh- bzw. Hörminderung, aus heutiger Sicht völlig übertrieben und überflüssig und sich nicht bestätigend. Dass die Kleine eine empfindliche Haut hat, wissen wir, sie war schon als Baby oft wund. Aber bisher zeigt sie noch keins der Anzeichen für die enorme Hautsensitivität, unter der der Große extrem leidet.
Als wir fertig waren, kaufte ich ihr noch das versprochene Teilchen beim Bäcker und brachte sie zur Kita. Auch dies funktionierte ohne Probleme, sie ging anderthalb Stunden später als sonst in ihre Gruppe und ich konnte ohne Bauchschmerzen nach Hause gehen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie entspannt und normal die U's mit ihr ablaufen. Sie hat mich als ihre Bindungsperson dabei und das reicht ihr, um die ungewohnte und fremde Situation zu bewältigen. Beim Großen haben lange Zeit nicht mal zwei seiner vertrauten Bezugspersonen ausgereicht, um ihm dort das Gefühl von Sicherheit zu geben. So unterschiedlich ist das. Schön in jedem Fall, dass sie so stabil und so toll entwickelt ist. Nun wird sie bald 3 Jahre alt und ist ein wunderbares, gesundes, spritziges und temperamentvolles kleines Persönchen.
Hier der Text zu ihrer U7 vor einem Jahr:
Die U7 der Kleinen am 13. April 2015