Die U7 der Kleinen am 13. April 2015

Die Kleine wird in ca. 3 Wochen 2 Jahre alt und heute war ich deshalb mit ihr zur U7 bei unserer Kinderärztin. Im Vorfeld war ich eigentlich ziemlich entspannt, sowohl was ihr Verhalten bei der Untersuchung als auch ihre unproblematische Entwicklung angeht. Aber man weiß ja nie, was einen erwartet, ob das Kind kooperiert und ob etwas Besorgniserregendes gefunden wird (wie die Herzgeräusche des Großen bei seiner U7a).
Die U-Termine werden bei uns vor oder nach der regulären Sprechstunde gemacht, so dass wir gleich um 8 Uhr beginnen konnten. Sie wurde gewogen, gemessen an Kopf und Körper, ausgiebig untersucht, durfte mit der Ärztin Ball spielen, ein Türmchen bauen, hat gezeigt, dass sie versteht, was die Ärztin von ihr wollte und hat sogar einige kurze Antworten gegeben. Sie wiegt jetzt 11,5 kg und ist ca. 84 cm groß. Damit hat sie in einem Jahr seit der U6 ca. 2,4 kg und 10 cm zugelegt. Der Große war zum gleichen Zeitpunkt 13,4 kg schwer und ca. 89 cm groß. Mit den Impfungen sind wir bei ihr seit September 2014 durch. Ich musste wieder 2 Fragebögen über ihre motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten ausfüllen. Bei den Wörtern, die die Kleine schon benutzt, konnte ich nahezu alles ankreuzen. Sie ist sprachlich wirklich sehr fit und spricht auch vieles schon ziemlich korrekt oder zumindest gut verständlich aus. Ihre leichte O-Beinigkeit ist völlig normal und absolut nicht besorgniserregend. Ansonsten hatte ich keine weiteren Anliegen oder Probleme, ein für mich sehr ungewohnter Zustand. Ich sage auch jedesmal zur Kinderärztin, dass die Kleine ein ganz und gar normales, toll entwickeltes und gut zu händelndes Kind ist. Sie kennt ja unsere Sorgen mit dem Großen und sagt dann immer nur schelmisch: "Genießen!";)
Ich war trotzdem erleichtert, dass es keine negativen Überraschungen gab. Körperlich ist alles in bester Ordnung. Über das Verhalten der Kleinen habe ich Bände gestaunt. Mir ist noch lebhaft in Erinnerung, wie der Große bei seiner U7 die gesamte Kinderarztpraxis (damals noch eine andere) zusammengeschrien hat und sich weder von uns Eltern (wir waren bei all seinen Arztterminen immer zu zweit) beruhigen noch von der Ärztin oder den Schwestern ablenken ließ. Er wollte damals überhaupt niemanden an sich und seinen Körper lassen, hat sich nur an uns geklammert und sofort losgebrüllt, sobald ihm jemand zu nahe kam. Dass wir direkt im Anschluss noch 2 Impfungen mit ihm absolvieren mussten, wo er eh schon total aufgebracht war, hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Es war jedenfalls grauenhaft und traumatisch für alle Beteiligten und ich bin deshalb sehr erleichtert und froh, dass es heute mit der Kleinen so glimpflich, um nicht zu sagen erfreulich ablief. Sie hat nur 1x kurz geweint, als sie sich hinlegen sollte (da weint der Große auch jedesmal), sich dann aber sofort wieder eingekriegt. Ansonsten hat sie alles bis auf's Messen gut mitgemacht und zwischendurch immer "Fertich!" gesagt. Um kurz nach 9 Uhr habe ich sie dann in der Kita abgegeben. Geschwister sind eben unterschiedlich und niemand, der noch nie mit einem schwierigen Kind in einer Arztpraxis war, kann nachvollziehen, was das bedeutet.
Ich habe auch nochmal die Blutuntersuchung des Großen angesprochen, da ich die Ergebnisse damals nur telefonisch durch eine Schwester mitgeteilt bekam. Die Ärztin hat sich Zeit genommen und ist kurz alles mit mir durchgegangen. Er hatte ja vor der Blutabnahme einen Infekt gehabt, was man im Blutbild schon noch sah. Ansonsten war alles, was untersucht wurde (Schilddrüse, Eisenwert, Muskelentzündungswerte, Allergien etc.) top in Ordnung. Es gibt also keinen Hinweis auf irgendwelche körperlichen Beeinträchtigungen. Das Angenehme bei dieser Ärztin ist, dass sie aber trotzdem nicht die Probleme, die wir als Eltern mit ihm haben, bagatellisiert oder gar verneint, sondern schon versucht, Erklärungen zu finden und uns ernst zu nehmen. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich; unsere erste Kinderärztin war von der Sorte "Da müssen Sie jetzt durch!", was einem bekanntlich nie weiterhilft, wenn man ein Problem hat.
Im besten Fall sind wir nun erst wieder in einem Jahr bei der Ärztin. Da meine Kinder glücklicherweise so gut wie nie schwerwiegende Krankheiten haben und ich es vermeide, wegen Erkältungen zum Arzt zu gehen, haben wir darauf sogar eine reale Chance. Das Ergebnis der U7 und mein Fazit von heute: Die Kleine ist ein tolles Kind!

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