Die Trends der Hightech-Messe

Deutschland lebt mobil. Aber nicht wegen knappem Wohnraum, sondern weil sich vom Smartphone vieles unterwegs erledigen lässt. Kein Wunder, dass der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien im Februar meldete: 55 Prozent aller verkauften Handys im Land sind Smartphones. Und auch für Tablets ist die Prognose positiv: 2,7 Millionen Geräte sollen in diesem Jahr an die Kunden gebracht werden – trotz der nicht enden wollenden juristischen Kriege zwischen Apple, Samsung und Co.

Mit welchen Neuheiten die Hersteller auf der Cebit 2012 (6. bis 10. März) aufwarten, lässt sich zwar auch bequem per Mobilgerät und schnellem DSL-Anschluss vom heimischen Sofa aus verfolgen. Live dabei sein ist aber spannender und Messeknüller lassen sich per Smartphone-Kamera und Daten-Flatrate schneller an die Freunde zu Hause verschicken. Das Prinzip macht sich die Cebit in diesem Jahr zueigen. Das gesamte Messegelände wird zum kostenlosen Wlan-Hotspot. Vorausgesetzt, die Besucher sind bereit, für diese Nutzung E-Mail-Adresse, Name, Firma und Handynummer zu hinterlassen.

Auf das iPad 3, das Apple vermutlich am 7. März in San Francisco zeigen wird, müssen Cebit-Besucher verzichten. Dafür erleben sie Technologien, die mobiles Surfen in der Zukunft viel schneller machen sollen. Großes Schlagwort ist Long-Term-Evolution (LTE). Mit Hilfe dieses Mobilfunkstandards sollen in den kommenden Jahren insbesondere ländliche Gebiete an das Netz schneller Internetverbindungen angeschlossen werden. Immer mehr Großstädte werden von den Netzbetreiber inzwischen ebenfalls mit LTE-Antennen bestückt.

Mobiler Schlankheitswahn

LTE bringt als Nachfolger von UMTS auch mehr Bandbreite, was die Datennutzung vorantreibt. Das freut nicht nur Mobilsurfer, sondern auch Netzbetreiber, die auf mehr Absatzpotenzial spekulieren. Allein in diesem Jahr wird bereits ein Absatzplus von 8,2 Milliarden Euro aufgrund von Datenübertragungen erwartet.

Das beflügelt die Smartphone-Entwicklung. Bereits im vergangenen Jahr zeichnete sich ein deutlicher Trend ab: Die Verbraucher begeistern sich vor allem für flache Geräte mit großen Displays. Dabei rückt die eigentliche Telefonie fast ins Hintertreffen. Der Zugriff auf soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, Nachrichten in Echtzeit und Bildübertragung oder Spiele für Smartphones gehören zu den Top-Themen der Nutzer.

Passend dazu steht das Cloud-Computing als weiterer Schwerpunkt auf der Messeagenda. Immer mehr Netzbetreiber und Internetanbieter vermarkten die Online-Datenspeicher in Paketprodukten für Endkunden – zum Beispiel parallel zum DSL-Vertrag. Andere – wie Apple – stellen vom Kunden gekaufte Musik so zur Verfügung, dass dieser die Musik per Cloud auf all seinen Mobilgeräten nutzen kann. Zudem existieren Plattformen wie Dropbox, die sich auf Datenspeicherung in der Cloud spezialisieren.

Risiken und Vorteile für bequeme Verbraucher

Für den Verbraucher bleibt bei schnellen Internetverbindungen und Online-Datenspeichern bislang aber einen Wermutstropfen: Die Frage, wie es etwa um die Datensicherheit in der Cloud bestellt ist, ist für viele Nutzer noch längst nicht beantwortet. Zumal Hackerangriffe auf große Kreditkarteninstitute, Videospielunternehmen und die E-Mail-Accounts Prominenter im vergangenen Jahr diese Frage immer wieder ins Bewusstsein rückten. Wie schnell sich Hacker über Sicherheitslücken, die in Software regelmäßig entdeckt werden, Zugriff auf fremde Daten verschaffen, wird etwa der Heise-Verlag auf der Cebit per Live-Hacking zeigen.

In Sachen Hardware stehen bei der Cebit 2012 neben den Smartphones und Tablets auch die neuen Ultrabooks im Fokus. Vor allem Ultrabooks mit SSD-Laufwerken statt Festplatten werden angesichts des geringen Gewichts als Alternative zum Tablet und dank geringerem Stromverbrauch attraktiver. Dell beispielsweise wird mit dem Ultrabook XPS13 in Hannover präsent sein.

Neue Bildtechnologien werden ebenfalls gezeigt: Dabei geht es nicht nur um Fernseher mit 3D-Display und Hybridtechnologie. Benq etwa wird einen Beamer zeigen, der auf Lasertechnologie basiert. Das könnte den Abschied von den bisher eingesetzten Lampen bedeuten, deren Wechsel für den Verbraucher bislang umständlich und nicht ganz preiswert ist. Das Benq-Modell ist zunächst für den Bildungsbereich gedacht und soll 20.000 Stunden arbeiten, ohne eine Wartung zu benötigen. Für den Einsatz im Heimkino hat die Technologie allerdings großes Potenzial.

Microsoft setzt derweil ganz auf die Verbraucher. Neben Mobilgeräten mit dem Betriebssystem Windows Phone können sich Cebit-Besucher mit der ursprünglich für Spielekonsole Xbox 360 entwickelten Bewegungssteuerung Kinect vertraut machen, das nun auch für den PC verfügbar ist. Zudem zeigen die Redmoner, wie ein Betriebssystem für verschiedene Computerplattformen nutzbar wird: Windows 8 soll sowohl auf stationären Computern als auch auf Notebooks und Tablets schaffen.

Quelle:
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Technik News -
Cebit 2012 – Die Trends der Hightech-Messe


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