Die Trauzeugenrede

Eine Hochzeit im engsten Freundeskreis steht an – und die Ehre, als Trauzeuge oder Trauzeugin eine Rede halten zu dürfen auch. Zu den Aufgaben, die Trauzeugen an diesem wichtigen Tag wahrnehmen, gehört unter anderem auch das Halten der traditionellen Trauzeugenrede. Je näher der Termin rückt, desto nervöser werden viele zukünftige Redner/ innen. Vor allem dann, wenn man sich nicht in der Situation befindet, ohnehin oft vor vielen Menschen zu reden.

Routine ist oft schon sehr hilfreich, aber nicht jeder verfügt darüber. Was gehört alles in die Rede hinein? Sind die gewählten Formulierungen zu persönlich, oder schon zu beliebig? Schon bei der Länge der Redezeit vertut man sich schnell.

Einerseits ist es wichtig, dass gemeinsame, vielleicht auch prägende Stationen erwähnt werden, jedoch nicht in abendfüllender Länge und allzu detailliert. Keiner der Gäste will genau wissen, wie sturzbetrunken man zum Junggesellenabschied wirklich war. Schließlich ist die Trauzeugenrede im Rahmen einer Hochzeitsfeierlicjkeit nicht die einzige Rede an diesem Tag – und wer kennt es nicht:

Gerade ist die Stimmung gut und das Programm wird von einer ellenlangen, vorhersehbaren und leider auch inhaltsarmen Rede unterbrochen. Auf über fünf Minuten sollte die Redezeit daher nicht angesetzt sein. Der grat auf dem Weg in den triefenden Kitsch ist überaus schmal. Dabei kann man mit eher wenigen, aber treffenden und originellen Worten fast immer mehr Zuhörer gewinnen. Dies ist hauptsächlich eine Frage der Vorbereitung.

Wenn eine Trauzeugenrede ansteht, lohnt es sich, besonders originelle Momente und einzigartige Situationen herauszugreifen und diese wörtlich zu skizzieren. Wie man das Brautpaar kennengelernt hat, kann ebenfalls mit einfließen. Bitte niemals Humor mit aller Gewalt anwenden – nichts wirkt verzweifelter, als der angestrengte Versuch, lustig sein zu müssen. Sobald es zu sehr nach Arbeit aussieht, wird es nichts.  Wenn es ganz ganz wichtig werden soll, dann greift einem halt ein Ghostwriter unter die Arme oder man formuliert seine Trauzeugenrede in Versform.

Vielen Menschen fällt es leichter, ihre Gedanken und Worte in Gedichte zu fassen. Sind aufbereitete und gut lesbare Notizen ebenfalls dabei, kann nicht mehr schiefgehen. Allerdings gibt es einige Tabuthemen, die besser unerwähnt bleiben – etwa allzu heftige Boshaftigkeiten und das Thematisieren von vergangenen Partnerschaften. An diesem einzigartigen und emotional berührenden Tag sollen sich alle wohlfühlen. Punkt.

Blickkontakt zu den wichtigsten Personen, also neben Braut und Bräutigam auch deren Eltern, sollte während der Rede punktuell immer wieder eingesetzt werden. Ausschließliches Starren auf die Notizen dagegen eher nicht. Vielleicht ein nettes Zitat zum Abschluss und das Erheben der Gläser auf das Brautpaar beendet dann die Rede – alles halb so schlimm. Die nächste Trauzeugenrede fällt dann garantiert leichter!

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