Die traurige Geschichte des Wilfred Benítez (1)

Es gibt immer wieder Meldungen die mich an meiner Liebe zum Boxen zweifeln lassen. So las ich unlängst, dass es dem großen Wilfred Benítez sehr schlecht geht. Er zahlt einen unglaublich hohen Preis für seinen Ruhm als Boxer.
Heute lebt Benítez in Sain Just, etwas außerhalb von San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico in einem kleinen und beengten Betonhaus, in einer Kleine-Leute-Gegend. Er leidet unter einer unheilbaren Degenerierung seine Gehirns, die sich Post-Traumatische Encephalitis nennt. Seine Hirnschädigung ist eine direkte Folge der Schläge, die er während seiner Amateur- und Profikarriere nehmen musste. Sein Zustand verschlimmerte sich seit der ersten Diagnose 1989 rapide. 1994 fiel er sogar in seinem Wohnzimmer ins Koma. Vor mehreren Jahren wurde auch noch ein Diabetes festgestellt.
Benítez hat sich mental zurückentwickelt zu einem Kind, das andauernd lächelt und vor sich hin starrt. Es ist nicht sicher, ob er sich überhaupt an irgendetwas aus seiner Vergangenheit erinnern kann. Seine Familie sagt ja, und auf Aufforderung geht er in Boxpose, macht Schattenboxen und zeigt Meidbewegungen. Gleichzeitig aber erkennt er nicht das Haus, in dem er lebt, und fragt immer wieder, ob der andere wisse wo er wohne und ob er ihn nach Hause bringen können.
Auf dem linken Auge ist er nahezu blind. Er kann keinem Gespräch folgen und hat keine Kontrolle mehr über seine Körperfunktionen. Er schläft nur sporadisch und nicht länger als 90 Minuten und wandert ununterbrochen umher. Er muss 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche ununterbrochen betreut werden. Seine Familie hat diese Aufgabe übernommen, besonders seine ältere Schwester Yvonne, die diese Aufgabe von ihrer Mutter Clara Rosa Benítez übernommen hat, die 2008 verstarb.
Die Millionen, die Benítez während seiner Karriere verdient hat, sind verschwunden, ebenso die Weltmeistergürtel. Heute lebt er von einem Stipendium von 14.000 Dollar im Jahr von der Regierung von Puerto Rico und einer Pension von 250 Dollar vom World Boxing Council.
© Uwe Betker



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