Es ist so traurig zu sehen, wie arme Prominente von der Presse verfolgt werden. Da fließen regelmäßig Tränen und trotz dieser Reue-Bekenntnisse fordert die Medien oft weiterhin den Rücktritt. Die Prominenten ahnen aber nicht, wie unangenehm der Gesellschaft diese aufgesetzte Trauer wirklich ist.
Die selbstgerechte Sentimentalität der Beschuldigten ist der Bevölkerung am unerträglichsten. Ob Uli Hoeneß, Christian Wulff oder Tebartz van Elst, keiner dieser Prominenten konnte ahnen, wie die Medien sie später jagen würden. Alle drei haben Rechtsverstöße begangen und fühlen sich trotzdem unfair behandelt. In der Gesellschaft hat sich ein hoher Gerechtigkeitssinn entwickelt. Dies kommt vor allem Christian Wulff zu spüren, der trotz allem nun wegen einer geringfügigen Summe vor Gericht steht.
Doch sind wir mal ehrlich. Warum soll es Prominenten Gesetzesbrechern besser als dem kleinen Mann gehen? Entsetzlich ist aber zu sehen, dass sie sich vor der Justiz auch für etwas Besseres halten. Da jongliert der Boss vom FC Bayern München über Jahre mit 20 Millionen Euro herum und wundert sich, warum nach erfolgter Selbstanzeige die Justiz weiterhin ermittelt. Jeder kleine Bürger wäre schon längst im Gefängnis gelandet! Hoeneß will einfach kein Büßer sein.
Unser Sonnenbischof aus Limburg ist da nicht anders. Er kann es nicht mal verstehen, warum er nach Rom zitiert worden ist. Schon vor etlichen Jahren erklärte er der Presse, das Architektur sein größtes Hobby sei. Das hätte man als Warnung gelten lassen müssen. Vermutlich muss er seine Beichten trotzdem nicht in der Hölle ablegen.
All diese Menschen sind am Irrglauben gescheitert, als Prominenter einen Bonus in der Gesellschaft zu besitzen. Für diese Menschen ist es wichtig zu merken, das sie vor Gericht gleiche Rechte und Pflichten besitzen, wie der kleine Mann um die Ecke. Das muss aber auch reichen, eine Hetzjagd durch alle Medien ist nicht notwendig.