"Die tote Schwester" von Stephan Brüggenthies

Von Sternthaler75
384 Seiten
ISBN 9783821861319
Eichbornverlag
Preis: 16,95€
gebundene Ausgabe
Urlaub in New York, das ist für Kommissar Zbigniew Meier und seine Freundin Lena jetzt genau das richtige. Schließlich ist Lena endlich 18, und das muß gefeiert werden.
Doch als die beiden zurück in Deutschland sind, geschieht das unfassbare: Lena wird direkt vor dem Kölner Fluhafen entführt und niemand hat etwas gesehen. Meier ist total verzweiflelt, fühlt sich total hilflos, obwohl er doch Polizist ist.
Hat es etwas mit seinem letzten Fall zu tun? Nichts deutet darauf hin. Hat es womöglich etwas mit ihrer neuen Bekanntschaft aus New York zu tun? Doch wie und warum sollte der Jude Samuel Weissberg das bewerkstelligt haben?
Er sucht seine tote Schwester Eva, zumindest nimmt er an, dass sie tot ist. Sie verschwand gegen Ende des 2. Weltkrieges in Deutschland und es gibt keinerlei Lebenszeichen von ihr.
Um sich von der Entführung Lenas etwas abzulenken, tut Zbigniew das, worum Samuel ihn gebeten hat: Er fängt an zu recherchieren und entdeckt dabei Zusammenhänge mit Kunstrauben damals "entarteter" Gemälde. Und während die Ermittlungen im Fall "Lena" eventuellen Spuren terroristischer Machenschaften nachgehen, taucht Zbigniew immer tiefer in die dunkle Geschichte Deutschlands ein.
Mein Fazit

Dies ist bereits der zweite Krimi von Stephan Brüggenthies, aber für mich der erste, den ich von ihm nun gelesen habe. Und ich muß sagen, es ist ein gelungener Krimi, der mir wirklich sehr gut gefallen hat.
Bücher, in denen die alten Zeiten im Jetzt wieder auftauchen, faszinieren mich von jeher. Und somit ist dieser Krimi genau das richtige für mich gewesen. Stephan Brüggenthies hat einen sehr klaren Schreibstil, er geht direkt und geradeaus vor, ohne großartige Ausschweifungen, sodass ich dem Verlauf der Handlung gut folgen konnte.
Der Aufbau der Geschichte ist gut gelungen, und die Recherchearbeiten Meiers sind sehr interessant und verschaffen durchaus Einblick in die Vergangenheit.
Auch die Darstellung der Personen ist sehr lebhaft, schnell hatte ich ein passendes Bild vor Augen.
Ziemlich schnell kommt Spannung in das Geschehen, die allein durch die Tatsache, dass während des gesamten Buches nicht einmal erwähnt wird, wie es Lena geht, und wo sie ist, ziemlich konstant hochgehalten wird.
Das hat mich zeitweise etwas aus der Ruhe gebracht, weil ich im Verlauf einfach etwas von ihr hören wollte. Kleine Einwürfe über den Verbleib Lenas, die sich hinterher als Träume Zbigniew herausstellten, bauschten die Spannung nur noch mehr auf . . . wirklich gelungen.
Letztendlich kann ich nur sagen, dass mich dieser Krimi auf jeden Fall begeistert, aber auch sehr berührt hat, und ich werde auch den 1. Krimi um Zbigniew Meier und seine Freundin Lena auf jeden Fall lesen.
Der Autor
Stephan Brüggenthies, geboren 1968 in Münster, studierte zunächst Musikwissenschaft, Germanistik und Betriebswirtschaft und arbeitete als Musik- und Filmjournalist. Nach einem weiteren Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg schrieb und inszenierte er vielfach preisgekrönte Kurzfilme, gewann den SAT1-Nachwuchspreis und schrieb zwei Drehbücher für die ARD-Reihe Tatort – »Das Mädchen Galina« wurde im Juni 2009 in der ARD erstausgestrahlt. Brüggenthies lebt in Köln. »Der geheimnislose Junge« war sein erster Roman und der erste Fall von Kommissar Zbigniew Meier.  
Quelle: Eichborn

Herzlich bedanken möchte ich mich bei Blogg dein Buch und den Eichborn-Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Klick hier, um das Buch zu kaufen.