Die Tea Party bläst zur Übernahme der Republikaner

Von Ecocens @EcoCens

Wer dachte, die Zustimmung der gemäßigten Republikaner zur Erhöhung der Schuldenobergrenze würde keine Konsequenzen haben, dürfte sich gewaltig täuschen. Bei den anstehenden Vorwahlen zum Senat will die erzkonservative Tea-Party-Truppe eigene Kandidaten ins Rennen um die begehten Posten in Washington schicken, um künftig möglichst mehr Gewicht im politischen Prozess zu erhalten. Sollte sie Erfolg haben, wird es im Februar – wenn das Geld wieder ausgeht – noch schwieriger für Präsident Obama.

Aufgeschoben aber nicht aufgehoben, so sieht es in Sachen Zahlungsunfähigkeit der US-Bundesregierung aus. Die Zustimmung der gemäßigten Republikaner zur Erhöhung der Schuldenobergrenze könnte sich damit zu einem Phyrrussieg Obamas entwickeln. Denn im Kampf gegen "Obamacare" scheut sich die Tea Party nicht vor Kandidaturen gegen gemäßigte "Parteifreunde".

Die erzkonservative Kriegserklärung

Die konservativen Gruppen "Club for Growth" und "Senate Conservative Fund" gaben bekannt, sich in Mississippi hinter den Tea-Party-Anhänger Chris McDaniel als Alternative zu Senator Thad Cochran zu stellen. Cochran hatte nämlich für den Kompromiss gestimmt, und damit Obamacare den Weg geebnet. In Kentucky soll der konservative Kandidat Matt Bevin gegen den republikanischen Minderheitsführer Mitch McConnell massive Unterstützung erhalten.

Damit versuchen die konservativen Gruppen, welche die Tea Party ordentlich mit Geld unterstützen, ihren politischen Einfluss weiter zu erhöhen. Für die gemäßigten Republikaner ist dies ein Dilemma, zumal diese Kampfansage dazu führen könnte, dass bei den kommenden Wahlen scharenweise Wähler zu den Demokraten überlaufen, oder einfach zu Hause bleiben. Damit baut sich ein enormes Konfliktpotential auf, welches vielleicht sogar zu einer Parteispaltung, und damit zum Ende des traditionellen Zweiparteiensystems führen könnte.

Artikelbild: Tea Party Demonstration in Madison. Bildquelle: Wikimedia/Flickr, cometstarmoon, CC-BY-2.0