Die Sukka – ein flüchtiges Haus für ein jüdisches Fest

Von Thomas_robbin

Nach jüdischer Tradition soll während der hebräischen Feiertage von Sukkot der feste Wohnsitz nur vorübergehend genutzt werden und stattdessen eine Laubhütte mit mindestens zweieinhalb Wänden und freiem Blick auf die Sterne – die Sukka – als permanenter Wohnsitz dienen. Die Fotografin Mimi Levy Lipis hat weltweit Sukkas fotografiert. Eine Auswahl ist ab 5. November 2010 im Jüdischen Museum Berlin zu sehen.

Ausstellungsankündigung im BauNetz:

Im Herbst sind sie überall zu sehen: auf Balkonen, Dächern, Bürgersteigen, in Gärten und auf kleinsten Restgrundstücken. Für die, die nicht wissen, warum es geht: Während der hebräischen Feiertage von Sukkot soll der feste Wohnsitz nur vorübergehend wahrgenommen werden und die Sukka als permanenter Wohnsitz fungieren. Mit dem Laubhüttenfest danken die Juden für die Ernte und erinnern an die Flucht des israelischen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft. Die mehr als 1.500 Jahre alten Baubestimmungen sind einfach: eine Laubhütte, die Sukka, muss mindestens zweieinhalb Wände haben, und durch das Laubdach müssen Sterne sichtbar bleiben.

Die Fotografin Mimi Levy Lipis hat dieses gebaute Symbol für Schutz und Vergänglichkeit weltweit fotografiert. Ob kreuz und quer gestapelte Balkone mit Laubhütten in Jerusalem, eine Sukka auf einem Lkw vor einem Restaurant in Manhattan oder eine für die Ewigkeit gebaute Sukka in Berlin: Die Fotos dokumentieren die Laubhütten im Spannungsfeld zwischen Diaspora und Heimat, mal alltäglich und fast immer ungewöhnlich. Sie kontrastieren oder korrespondieren mit der vorhandenen Architektur. Nun zeigt eine Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin eine Auswahl von rund 200 Abzügen aus der umfangreichen Serie, die aus über 1.000 Fotos besteht.

Quelle: BauNetz

Wann und wo:
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9-14
10969 Berlin

Eröffnung: 4. November 2010, 19 Uhr
Ausstellung: 5. November 2010 – 23. Januar 2011