Die Südeifel und das Mullerthal mit Hund – Tag 5

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Die Südeifel und das Mullerthal mit Hund – Tag 5

Unsere letzte große Tour brachte noch mal alles zusammen, was wir in den letzten Tagen hier erlebt haben und zeigte uns wieder einmal, dass das Bauchgefühl irgendwie wichtiger ist, als all die Wanderzeichen an den Bäumen. So ein bisschen Survival darf auch auf einer gemäßigten Tour nicht fehlen.

Wir sind heute recht zeitig von Hotel weg gekommen und trafen schon um 9.20 am Parkplatz in Müllerthal ein. Gestern hatten wir ja auch schon hier geparkt und so viel auch die Neuorientierung flach. So steuerten wir direkt den Schießentümpel mit seiner eindrucksvollen Brücke an. Gut das wir so früh hier waren, denn es bevölkerten noch keine Massen dieses Kleinod, wie schon anderthalb Stunden später bei unserem Neustart der Tour.

Denn wir wählten direkt die falsche Richtung auf dem Trail und gingen diesen erst einmal entlang. Bis wir auf die alte Ruine auf der anderen Seite der Schwarzen Enz steißen. An Lost Places kann ich einfach nicht vorbeigehen und so ging es zurück und auf der anderen seite querfeldein zur Ruine, die erstmal ein Fotoshooting über sich ergehen lassen musste. Danach kam noch eine alte Pumpstation und da dämmerte es mir, dass wir eigentlich am Wasser entlang gehen sollten.

Also zurück zur Brücke, wo jetzt der Bär los war, und die steile Treppe rauf in Wald. Hier ging es erst sanft bergan und wurde dann wieder steiler und schon hatten uns die Felsgiganten wieder. Zwanzig Minuten später erreichten wir den ersten engen Durchgang – die Eulenburg. Das war schon eng, aber machbar. Nichts im Vergleich zur noch kommenden Dewepetz. Es folgten noch die imposanten Felsen Goldfralay und Goldkaul und wir erreichen die Consdorfer Millen.

Am Parkplatz dort machten wir erst einmal Pause. Der Wegweiser sagte noch über acht Kilometer bis zum geplanten Etappenziel Scheidgen und wir hatten schon halb eins. Das packen wir nicht mehr! Doch die engen Schluchten am Kohlscheuer will ich noch machen. Die sind auch nur gut einen Kilometer weit weg.

Und diese Entscheidung war gold wert. Die drei Schluchten Rittergang, Dewepetz und Kohlscheuer sind richtig geil. Die Dewepetz ist 55 Meter lang und grad mal 25 Zentimeter schmal mit vielen Kurven. Das war richtig interessant. Nur die steilen Aufstiege im Kohlscheuer habe ich Nelly erspart.

So starteten wir um halb zwei von Den Consdorfer Millen den Alternativrückweg nach Müllerthal. Auf der gegenüberliegenden Talflanke folgten wir dem Naturlehrpfad C5. Anfangs ging es moderat auf einem breiten Weg unterhalb der Felsen entlang. Doch dann schickte uns das Wanderzeichen die Felswand rauf. Das kann doch nicht sein. Die Karte meinte das auch und nach dem Aufstieg ging es in die entgegengesetzte Richtung. Das fand nun auch die Karte nicht in Ordnung. Also noch mal alles runter und weiter das Tal entlang.

Der Weg endete zwar nicht, aber umgestürzte Bäume behinderten unser Fortkommen doch sehr. Nach dem Wechsel der Talseite führte nur noch die Andeutung eines Weges in unsere Zielrichtung. Egal, da mussten wir durch! Und auch dort wollte uns zig umgestürzte Baumstämme einfach nicht durchlassen.

So eine wenig Panik, dass wir uns in der Fremde in irgenndeinem Wald verlaufen hatten, nagte an mir. Doch ich wies alle Zweifel von mir. Mein Bauch sagte mir, das wir richtig waren. Als wir uns trotzdem langsam nach dem nächsten Verkehrslärm orientierten, um eine Straße zu finden, um zu navigieren oder wenigstens nach dem Weg zu fragen, tauchte vor uns das rote M auf. Wir waren zurück auf dem Trail und gestern schon mal hier gewesen. Hier hätten wir laut Wegplanung auch landen sollen.

So spulten wir den letzten Kilometer bis zum Parkplatz runter und erreichten nach über fünfeinhalb Stunden endlich unser Auto.

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