Die Stunde des Schakals | Rezension

stunde des schakalsIch mag Thriller und ich mag Bücher die ein bisschen mehr zu bieten haben, als durchgeknallte Serienkiller, auch wenn letztere mir immer wieder Spaß machen :-)

Das macht es nicht immer einfach, die passenden Bücher zu finden. Zuviel politisches Sendungbewusstsein nervt mich dann oft auch, denn der stetig erhobene Zeigefinger ist oft so schlecht verpackt, dass ich so manches Buch einfach abbreche und beiseite lege.

Auf Empfehlung einer Freundin habe ich mir letztlich Die Stunde des Schakals  von Bernhard Jaumann gekauft und habe ganz gespannt angefangen zu lesen :-)

Die Stunde des Schakals

von Bernhard Jaumann

Scheinbar wahllos werden in Namibia verschiedene Personen getötet.

Kriminalinspektorin Clemencia Garises wird mit dem Fall betraut und findet schnell heraus, dass die Opfer durchaus etwas gemeinsam haben. Sie arbeiteten alle für das südafrikanischen Civil Coorperation Bureau und waren mit dem Attentat auf Anton Lubowski beschäftigt.

Lubowski war Anwalt und Apartheidsgegner. Er wurde bei jenem Attentat getötet, aber die Ermittlungen verliefen alle im Sande und niemand wurde dafür bestraft. Bis jetzt jedenfalls…

Mein Eindruck:

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir der Name Anton Lubowksi nicht wirklich etwas sagt.

Rückblicke

Um Menschen wir mir den Hintergrund der Geschichte zu vermitteln gibt es immer wieder Rückblicke auf das Leben Lubowskis und auf die Lebensverhältnisse während der Apartheid. Aber man erfährt auch sehr viel darüber wie das Leben in Südafrika heute, auch jenseits der WM-Euphorie, abläuft.

Humor

Clemencia Garises, die Ermittlerin, ist Teil des neuen Südafrikas. Sie lebt mit ihrer Familie noch immer im Township Katatura und bestreitet mit ihrem nicht gerade üppigen Polizistengehalt den Lebensunterhalt ihrer etwas chaotischen Familie. Ein Bruder immer kurz vor dem Knast und eine Tante, die Voodoo-Pristerin ist sorgen für viele, kleine humorvolle Einlagen innerhalb der Geschichte.

Anspruch und Realität

Im Laufe der Geschichte wachsen in Clemencia immer mehr Zweifel. Ihre Arbeit wird massiv von ihren Vorgesetzten behindert, so dass sie beginnt sich zu fragen ob es da nicht irgendwelche Zusammenhänge gibt. Sie hadert aber auch mit ihren eigenen Arbeitsbedingungen. Selber hat sie in Finnland ein Praktikum absolviert und dabei effektives Arbeiten kennengelernt und versucht nun den Spagat zwischen diesen Welten.

Rachepläne

Auch der Killer ist tatsächlich irgendwie ein bisschen sympathisch. Schwer krank beschließt er kurz bevor er stirbt die Gerechtigkeit in die eigenen Hände zu nehmen. Dazu packt er eine AK-47 in eine alte Sporttasche und zieht los, um die damaligen Drahtzieher zu erschießen. Nicht wirklich politisch korrekt, aber durchaus nachvollziehbar.

Spannend und temporeich

All das ist wunderbar verpackt in eine sehr spannende und temporeiche Geschichte. Bernhard  Jaumanns Schreibstil ist leicht und flüssig, manchmal vielleicht ein bisschen sehr poetisch – aber nicht zu sehr. Hin und wieder stören die vielen Rückblenden den Lesefluss ein wenig, aber ohne diese Rückblenden würden mir zumindest die Hintergründe nicht wirklich klar werden.

Mein Fazit:

Eine spannende Mischung aus Fiktion und Realität, die mir ein recht unbekanntes Land ein Stück näher gebracht hat. Wer Thriller mit realen Hintergründen mag, dem kann ich Die Stunde des Schakals auf jeden Fall empfehlen.

Meine Bewertung

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Buchinfos
  • Titel: Die Stunde des Schakals
  • Autor: Bernhard Jaumann
  • Verlag: Kindler/Rowohlt
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • ISBN: 978-3463405698
  • Format: Taschenbuch, 320 Seiten
  • Preis: 9,99 €
  • Bestellung: Kindler/Rowohlt

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