Wenn wir die Stufen hinaufsteigen, dann steigt nicht nur der Fuß, sondern auch unser ganzes Sein. Auch geistig steigen wir. Und tun wir es mit Bedacht, dann ahnen wir ein Emporsteigen zu jener Höhe, wo alles groß und vollendet steht: Das ist der Himmel, darinnen Gott wohnt.
Doch gleich spüren wir das Geheimnis. Ist denn Gott droben? Für ihn gibt es doch kein oben und kein Unten! Zu Gott kommen wir doch nur, indem wir reiner, aufrichtiger, besser werden. Aber was hat das Besser-Werden mit dem körperlichen Hinauf zu tun? Was das Rein-Sein mit dem Drogen-Stehen? Doch hier kann man nicht mehr erklären. Das Unten ist nun einmal vom Wesen her Gleichnis für das Geringe, Schlechte; das Droben Gleichnis für das Edle, Gute, und rechtes Emporsteigen spricht uns vom Aufstieg unseres Wesens zum „Allerhöchsten“, zu Gott. Wir können das nicht erklären; aber es ist so; wir spüren es, wir schauen es.
Darum führen Stufen von der Straße zur Kirche, die sagen: „Du gehst hinauf, zum Haus des Gebetes; näher zu Gott.“ Vom Schiff der Kirche wieder Stufen zum Chor; die sagen: „Nun gehst du ins Allerheiligste ein.“ Und Stufen tragen zum Altar empor. Wer da hinaufschreitet, dem sagen se, wie einst Gott zu Moses auf de Berge Horeb: „Zieh deine Schuh aus, denn hier ist heiliger Boden.“ Der Altar ist die schwelle der Ewigkeit.
Wie groß ist das! nicht wahr, nu wirst du die Stufen wissend steigen? Wissend, daß es emporgeht? Wirst alles Niedrige drunten lassen und wirklich „zur Höhe“ steigen? Aber was soll man da viel sagen. Daß es dir innerlich klar werde; daß die „Aufstiege des Herrn“ sich in dir ereignen, das ist alles. (Von heiligen Zeichen; Romano Guardini 1927)
Doch gleich spüren wir das Geheimnis. Ist denn Gott droben? Für ihn gibt es doch kein oben und kein Unten! Zu Gott kommen wir doch nur, indem wir reiner, aufrichtiger, besser werden. Aber was hat das Besser-Werden mit dem körperlichen Hinauf zu tun? Was das Rein-Sein mit dem Drogen-Stehen? Doch hier kann man nicht mehr erklären. Das Unten ist nun einmal vom Wesen her Gleichnis für das Geringe, Schlechte; das Droben Gleichnis für das Edle, Gute, und rechtes Emporsteigen spricht uns vom Aufstieg unseres Wesens zum „Allerhöchsten“, zu Gott. Wir können das nicht erklären; aber es ist so; wir spüren es, wir schauen es.
Darum führen Stufen von der Straße zur Kirche, die sagen: „Du gehst hinauf, zum Haus des Gebetes; näher zu Gott.“ Vom Schiff der Kirche wieder Stufen zum Chor; die sagen: „Nun gehst du ins Allerheiligste ein.“ Und Stufen tragen zum Altar empor. Wer da hinaufschreitet, dem sagen se, wie einst Gott zu Moses auf de Berge Horeb: „Zieh deine Schuh aus, denn hier ist heiliger Boden.“ Der Altar ist die schwelle der Ewigkeit.
Wie groß ist das! nicht wahr, nu wirst du die Stufen wissend steigen? Wissend, daß es emporgeht? Wirst alles Niedrige drunten lassen und wirklich „zur Höhe“ steigen? Aber was soll man da viel sagen. Daß es dir innerlich klar werde; daß die „Aufstiege des Herrn“ sich in dir ereignen, das ist alles. (Von heiligen Zeichen; Romano Guardini 1927)