Die STB-Big-Band von Django Hödl verstärkt sich für das Konzert im Odeon mit Dizzy Krisch

Die STB-Big-Band von Django Hödl verstärkt sich für das Konzert im Odeon mit Dizzy Krisch

Dizzy Krisch traf in Sindelfingen alte Bekannte wieder.
Mit Dizzy Krisch, dem Altmeister am Vibrafon, verstärkte sich die von Django Hödl geleitete STB-Big-Band bei ihrem stilistisch breiten, allerdings auf Schwerpunkt Swingfeeling setzenden Konzert im Odeon der SMTT. Der Vibrafonist stellte einigermaßen verblüfft fest, dass hier alte Bekannte zugange sind.
Dabei ist vielleicht etwas anderes verblüffend. Zwar engagiert die STB-Big-Band, die seit vergangenem Jahr zur SMTT-Familie zählt, seit vielen Jahren regelmäßig Jazzgrößen, um sich in einem Workshop von den Cracks feinschleifen zu lassen. Was der STB-Big-Band im Lauf von vielen Jahren zu merklicher Steigerung verholfen hat. Während sich so zahlreiche Jazzkönner auch aus weiter entfernten Teilen der Republik und dem benachbarten Ausland bei der STB-Big-Band schon ein Stelldichein gaben, fehlte bislang auf der bandeigenen Dozentenliste einer, der aus der Nachbarschaft stammt: der Tübinger Dizzy Krisch. Und das, obwohl der schon vor Jahrzehnten mit STB-Chef Django Hödl gemeinsam jammte.
Wiedersehen mit Pearl Bretter
Krisch selbst stellte überrascht fest, dass hier eine Frau Dienst tut, mit der er 1988 gemeinsam eine Langspielplatte eingespielt hat, die langjährige STB-Vokalistin Pearl Bretter. Wie groß die kleine Welt doch ist.
Sängerin und Vibrafonist drückten diesem Konzert denn auch ihren Stempel auf. Pearl Bretter, die dank Feeling und dunklem Timbre sowohl Swing wie Blues, Soul und Funk, Exaltiertes wie Intimes stilsicher zu servieren versteht, stand allein bei fünf von sieben Titeln zu Konzerthälfte eins am Mikro, darunter so völlig unterschiedliche Songs wie das gegenüber der berühmten Vaughan-Version aufgepeppte „Black Coffee“, die krachende Latin-Pop Vorzeigenummer Gloria Estefans „Conga“ oder ein maßvoll schnelles Swingstück wie „Orange Coloured Sky“.
Die STB-Band, die zur Ouvertüre mit „Sing, Sing, Sing“ unter Anführung von Drummer Ralf Püpcke ordentlich auf die Tube gedrückt hatte, musste und leistete tatsächlich als Begleitensemble ganz Beachtliches. Allerdings hätte Sängerin Pearl Bretter beim einen oder anderen Stück etwas mehr Geltung vertragen.
Die verschaffte sich Dizzy Krisch mit Dienstantritt zu Stück Nummer sechs von selbst: Er gab bis auf die Schlusstakte den Alleinunterhalter mit ausgedehnter Improvisation über die Ballade „Nature Boy“. Wer so virtuos zu spielen, gleichzeitig den getragenen Balladencharakter zu bewahren versteht, der ist ein echter Jazz-Großmeister.
Dass er hier trotz brillant anzuschauendem Kunsthandwerk knisternd-prickelnde Atmosphäre kreiert, liegt freilich nicht zuletzt an seinem alles andere als alltäglichen Klanggestaltungsvermögen, das nach Belieben Farben entzerrt oder ineinanderfließen, das Vibrafon mal säuselnd flüstern, mal kernig zubeißen lässt. Ein paar Kompositionen später bezeugte er zudem bei Up-Tempi mehrfach, welch druckvollen Drive er aus dem charakterlich doch eher soften Vibrafon herauszaubern kann.
Hauseigene Solisten
Angesichts dieser Solopräsenz von Krisch und Bretter dauerte es ein paar Stücke, bis die STB-Band nicht nur mit Mannschaftsspiel gepunktet, sondern auch die hauseigenen Solokönner ins rechte Licht gerückt hatte, wie Trompeter Matthias Russ oder Claus Regelmann an der Jazzgitarre. STB-Chef Django Hödl durfte an diesem Abend seinen Lippen den Schongang spendieren: Er musste erst beim vorletzten Stück eine Könnensprobe an seiner Posaune bieten.
Ob Band, ob Solisten oder gar die wie immer ulkigen Moderationen Django Hödls, das Publikum im gesteckt vollen Odeon bekam den Hals nicht genug und klatschte die Band auch nach der zweiten Zugabe nochmals zurück auf die Bühne.



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