Die Starkenburg

Erstellt am 21. November 2018 von Schroebel

Heute führt uns der Weg hinauf zur Starkenburg an der Bergstrasse direkt über Heppenheim gelegen. Die Burg ist eine der prominentesten Burgen der gesamten Gegend, was sicherlich auch daran liegt, dass Sie einem ganzen Gau ihren Namen lieh.

Schauen wir uns an, was es dort zu sehen gibt.

Zunächst führt uns der Weg nach Heppenheim, der Geburtsstadt von Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel - heute aus diesem Grund auch hier und da „Vettelheim" tituliert.

Aber da wollen wir heute nicht hin, unser Weg führt uns in Richtung Starkenburg.

Jetzt können wir das Auto unten im Ort abstellen und eine schöne Wanderung durch die Weinberge machen, oder mit dem Auto eine holprige, gepflasterte Strasse bergauf fahren und dann sind es nur noch wenige Schritte.

Der Weg ist wirklich holprig und so hüpfen wir mit dem Auto aufwärts bis zum Parkplatz, der unweit der Burg liegt. Es kann losgehen, hinauf auf den Schlossberg, wo die Burg auf 295 Meter Höhe liegt. Hört sich nicht viel an, aber die Aussicht ist wirklich toll.

Während wir uns die Burg anschauen, erzähle ich Dir etwas über ihre Geschichte.

Erbaut wurde die Burg wahrscheinlich um das Jahr 1056, damals noch unter dem Namen Burcheldon. Sie diente dem Schutz des Kloster Lorsch, welches ihr (etwas weiter weg) zu Füßen lag.

In der Anlage konnten die Mönche des Klosters vor Feinden Schutz suchen, wenn sie auch eine gewisse Entfernung dafür zurücklegen mussten.

Im frühen 13. Jahrhundert taucht erstmals der Name „Starkimberg" auf - hieraus bildete sich im Laufe der Zeiten das heutige Starkenburg. Eine starke Burg also.

Dies war sie in der Tat, sie galt als die zweitstärkste Festung des Mainzer Kurfürstentums und bot der Bergstrasse, welche unter ihr verlief, ihren Schutz.

Spanier und Schweden belagerten sie.

Aber wie die Zeiten so sind, zur Mitte des 18. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Bedeutung und wurde verlassen. Der Verfall begann.

Machen wir einen Sprung in jüngere Zeiten.

Im Jahr 1924 kam es zu einem großen Einschnitt in der Burganlage, der große Bergfried war so sehr verfallen, dass man ihn am 22. Oktober des genannten Jahres sprengte. Das war damals eine Aufsehen erregende Sache, schließlich hatte der mächtige Turm Mauern, welche eine dicke von 3 Metern erreichten.

Half im leider nicht, er fiel in sich zusammen und wurde abgetragen.

Als Ersatz für diesen verlorenen Burgteil errichtete man an anderer Stelle am Westeingang der Anlage einen neuen Bergfried. Der alte Standort war jedoch in der Mitte des Hofes, Denkmalpflege in früheren Zeiten.

Hierdurch veränderte sich das Antlitz der Burg.

Kommen wir ins Heute zurück.

Vom Weg kommend ist der neue Bergfried der auffälligste Burgteil, gefolgt von den anderen Türmen. Anstelle des früheren Palas befindet sich heute eine Jugendherberge.

Historische Bausubstanz ist heute nur noch wenig zu finden, die Burg war im Laufe der Jahrhunderte stark zerfallen.

Zurück zu den Türmen.

Heute finden wir auf der Starkenburg sieben Türme. Darunter sind drei der ehemals vier Ecktürme, welche mit ihren 16 Metern Höhe den Burghof prägen.

Der erwähnte, neuere, Bergfried erreicht eine Höhe von 38 Metern und überragt sie alle deutlich. An bestimmten Öffnungszeiten kann man diesen auch, gegen eine kleine Gebühr, besteigen. Bei unserem Besuch war er leider geschlossen.

Aber ist nicht ganz so schlimm, auch von dem benachbarten Turm, dem Südwestturm, hat man eine tolle Sicht ins Land. Dieser Turm wurde im Jahr 1964 neu aufgemauert.

Von hier hast Du auch die anderen beiden Türme, den Kirschhäuser Wehrturm und den Hambacher Turm, im Blick. Beide sind leider nicht zugänglich.

Wenn auch viele Teile der Anlage im Laufe der Zeit rekonstruiert wurden, sehenswert ist ein Besuch allemal. Allein der Blick über Heppenheim lohnt jeden Besuch.

Mit ihren vielen Türmen hat die Burg auch heute noch ihren Charme, wenn auch die Autos im Hof etwas den Blick stören.

Dennoch lohnt sich ein Besuch, gerade wenn man solche Anlagen mag.
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Es grüßt Dich

Björn :)