Die Stärke ist die Grundlage aller Tugend

Erstellt am 19. April 2011 von Andramas

Okay.

Gut finde ich auch “Der Starke ist am mächtigsten allein” von F. Schiller. Der könnte jedenfalls passen. Vielleicht sogar fürs Wohnzimmer.

Obwohl… – nee! – doch lieber nicht…!

Der ward doch von Adolf dem Braunen in dessen Kampf missbraucht? – !

Wenn also nicht fürs Wohnzimmer, dann aber wenigstens für die Küche. Der Starke ist am mächtigsten allein! lese ich dann immer, wenn ich Büchsen öffne oder Kartoffeln schäle. (ALLEIN, wie immer. Bald werde ich mich dabei stark fühlen.)

Ins Arbeitszimmer könnte hängen:

Glücklich ist das Land, wo man es nicht nötig hat, den Frieden in einer Wüste zu suchen!

Im Büro:

Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut: Denn er gehorcht, wo er kann, wie dies einem an sich trägen Geiste wohl tut.

Statt Fotos – wie ich es hätte tun sollen – wähle ich Sprüche.

Widerständlerisch, denn Lenchen hat seit gestern die Intention, Räume unserer Wohnhülse neu zu gestalten. Und eines ihrer ästhetischen Elemente soll im Wohnzimmer eine Art Ikonostase sein, bestehend aus Fotos, alle eingerahmt – die unserer Ahnen. Fotos, die ich nun auch noch aussuchen soll! Was meine deutsche Seele skurril findet: Alle vor mir liegenden Fotos – finde ich plötzlich – sind Abbild toter Seelen.

Ja – so sahen unsere Großeltern aus! Ja – wir haben sie gemocht! Ja – sie bleiben in unseren Herzen!

Aber an die Wand hängen? – Nee!

Nörgeln will ich nicht, also liefere ich die Alternative: Da nun einmal Rahmen gekauft sind, könnten wir – will ich vorschlagen – diese Rahmen mit Sprüchen versehen. (Es sind im Übrigen Wechselrahmen, sie erlauben bei Bedarf einen Wechsel der Sprüche.) Sogar für Sprüche in kyrillischen Buchstaben bin ich eher zu haben, als für Familienfotos.

Всякие бывают люди на свете.

Fürs Schlafzimmer hätte ich auch einen Spruch:

Wo keine Wirkung ist, braucht man auch nach keiner Ursache zu suchen.

Auch fürs Hundekörbchen:

Das wird eine knechtische Seele werden, bei der man nur mit Strenge etwas erreicht.

Aber – wie immer in dekorativen Belangen – werde ich mich wohl nicht durchsetzen können.

Schon vorher weiß ich warum:

Mit der übermäßigen Verweichlichung der Frauen fängt auch die der Männer an.