Verlag: Heyne
Gebundenes Buch: 16,99€
Taschenbuch: 8,99€
Autor: Caragh O'Brien
ISBN 10 (HC): 345352800X
Reihe (Trilogie 1/3)
1. Die Stadt der verschwundenen Kinder
2. Das Land der verlorenen Träume
3. Der Weg der gefallenen Sterne
Kurzbeschreibung
Es ist eine unbarmherzige Welt, in der die sechzehnjährige Gaia aufwächst. Alles ist streng rationiert und jeder träumt von einem besseren Leben. Das ist jedoch nur wenigen Auserwählten vorbehalten, die in einer geheimnisvollen Stadt leben, der Enklave, hinter einer unüberwindlichen Mauer. Alle anderen müssen sich mit dem zufriedengeben, was die Enklave ihnen zuteilt. Der Preis dafür ist hoch: Jeden Monat müssen die ersten drei Neugeborenen an der Mauer abgegeben werden. Wer sich weigert, wird mit dem Tod bestraft, besonders Hebammen wie Gaia und ihre Mutter. Doch dann werden eines Tages Gaias Eltern verhaftet. Für das junge Mädchen zerbricht eine Welt, und sie beginnt Fragen zu stellen: Was geschieht mit den verlorenen Kindern? Als Gaia auf der Suche nach Antworten heimlich die verbotene Stadt betritt, beginnt für sie ein Abenteuer voller Gefahren, und sie macht eine Entdeckung, die das Schicksal der Kinder und die Zukunft der Menschen für immer verändern wird …
Wie finde ich das Cover?
Das Cover sieht mysteriös aus, durch diesen Nebel da, aber an sich mag ich das Cover einfach nicht. Was aber Geschmackssache ist, denn der Titel gefällt mir gut und hat auch was mit dem Inhalt zu tun und die Karte im Buch, welches das Land darstellen soll fand ich klasse.
Wie ist meine Meinung?
Erwartungen/Einstieg
Ich hatte ehrlich gesagt keine Erwartungen an das Buch, da ich nur wusste, dass es sich bei dem Buch um eine Dystopie handelt und dass Babys auch noch eine Rolle hier spielen, ansonsten hatte ich keinerlei Informationen, da der Klappentext auch nicht so viel verrät. Das Buch beginnt damit, dass Gaia zum ersten mal als Hebamme eingesetzt wird und da es das erste Kind ist, muss sie es zur Enklave bringen, die das Kind adoptiert und die Enklave ist sozusagen die Regierung. Ich hatte damit meine Probleme, weil das alles sehr ungewöhnlich war und man so einen Anfang mit einer Geburt eines Kindes sicherlich nicht überall finden wird, aber als sie dann in ihr Haus zurückkehrt ist, sind ihre Eltern verschwunden und sie beginnt Fragen zu stellen, was die ganze Sache interessanter machte, da ich mir nichts so recht vorstellen konnte, warum ihre Eltern verhaftet wurden.
Idee/Umsetzung/Verlauf
Mir wurde erst mal nicht klar, wodurch die Welt sich verändert hat und das erfährt man auch spät, aber der Grund, das Klima, ist vorstellbar und die Auswirkungen bekommen wir auch schon jetzt zu spüren. Aber auf die ganze Sache wurde nicht eingegangen, da stand dann nur, dass das Klima daran Schuld ist und es wurde mal erwähnt, dass Erdöl ausgegangen ist ansonsten nicht viel mehr. Haben die Menschen die ganze Welt verschmutzt? Was genau für ein Faktor hat dafür gesorgt, dass das Klima so schlecht wurde? Was hat dazu geführt, dass Arm und Reich getrennt wurde? All dieses Hintergrundwissen hat mir hier ein bisschen gefehlt. Da waren gute Ansätze dabei, aber die wurden nicht weiter ausgeführt. Ich habe auch erst mal gar nicht durchblicken können, wohin das alles führen soll, aber dieser Nebel verschwindet im Laufe das Buches immer mehr. Auch regt das Buch einem zum Denken an, da hier auch Probleme angeschnitten werden, mit denen auch wir (damit meine ich alle) uns auseinander setzen müssen. Das Buch hätte garantiert durchgehend spannend sein können, aber das war es nicht. Manchmal passierte Seitenweise gar nichts und man hofft auf ein Ereignis, was das Buch spannender macht, aber nichts passierte. Die Autorin hätte das Buch kürzen können, weil es dadurch langatmig wurde. Die Geschichte war leicht vorhersehbar, weil das Buch diesem typischen Dystopie Verlauf folgt, aber die Wendungen die passieren, haben mich überraschen können.
Charaktere
Gaia heißt unsere Protagonistin in diesem Buch und sie hat mir ungläubig gut gefallen.Sie ist nicht dieses typische Mädchen, welches denkt, dass sie hässlich ist, aber von anderen Leuten betrachtet wunderschön ist, denn Gaia hatte ein Unfall und hat jetzt eine sichtbare Brandnarbe im Gesicht in gilt als Missgeburt und ist dementsprechend "hässlich" für die meisten Leute. Hier bekommen wir wieder zu sehen, wie wichtig das Äußere eines Menschens für sehr viele ist.Gaia musste als Kind schon damit zurechtkommen als Außenseiterin behandelt zu werden und sie hat sich davon noch immer nicht brechen lassen, was ich äußerst bewundernd finde, da viele darunter schon zerbrochen wären. Ihr wurde schon früh beigebracht, dass Babys an erster Stelle stehen und das sehe ich momentan noch nicht so, weshalb ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte.Den männlichen Hauptcharakter möchte ich hier noch nicht verraten, da ich erst später herausgefunden habe, wer er ist und es auf dem ersten Blick noch nicht klar ist.Ich konnte nicht so recht zuordnen, in welche Rubrik ich ihn stecken sollte, da man seine Ansichten nicht glasklar auf dem Silbertablett findet und es so schwer ist ihn in gut oder böse zu stecken. Genau das hat mir an viele Charaktere gut gefallen. Niemand ist einfach nur gut oder böse, diese Grenze ist bei vielen Charakteren verwischt, denn jeder hat gute und schlechte Ansichten, was sie authentisch machte. Leider muss ich auch die Liebesgeschichte bemängeln, weil sie nicht ganz verständlich für mich war. Was war der Grund? Insgesamt wäre das Buch bei mir um einiges schlechter davon gekommen, ohne diese Charaktere.
Ende
Das Buch endet mit einem berühmten Cliffhanger! Gut nur, dass bald alle Teile der Trilogie auf dem Markt sind und man sofort weiter lesen kann. Das Ende ist sehr schockierend, aber der meiste Teil war vorhersehbar und ohne diese Bonusgeschichte (die nur in der Taschenbuchausgabe zu finden ist), hätte ich mich schon längst auf den zweiten Band gestürzt.
Schreibstil
Mit dem Schreibstil hatte ich Probleme gehabt, weil er so historisch war und das ganze Buch in den größten Teilen mittelalterlich beschrieben wurde, obwohl es in der Zukunft spielt. Dementsprechend ist er etwas anspruchsvoller und die Jugendsprache von heute tauchte dort nicht auf.
Fazit
Eine Dystopie, die vom Gesamtbild her sehr schön zu lesen ist und sich eindeutig von den anderen Dystopien abhebt, aber das Buch ist ausbaufähiger. Die Charaktere sind Klischeefrei und nicht nur eindimensional, sondern sehr facettenreich und nicht nur gut oder böse, aber ich habe es mir etwas schwer getan ihre Ansichten zu verstehen und die Liebesgeschichte kam mir etwas zu gezwungen vor. Und der Schreibstil ist eher historisch und somit nicht jedermanns Sache, aber man gewöhnt sich daran. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Dystopiefans, die sich nicht vor etwas ruhigeren Bücher abschrecken lassen und sich mit einem historischen Schreibstil anfreunden können.
Bewertung☺☺☺☺