Bosch und Siemens Hausgeräte haben einen Geschirrspüler entwickelt, der das Geschirr mit Zeolith-Mineralen trocknet und so eine Menge Energie sparen kann. Die grauen Kügelchen fühlen sich an wie Puffreis. Bläst man jedoch feuchte Atemluft darüber, werden sie unerträglich heiß. „Das ist die Adsorptionswärme“, erklärt Michael Rosenbauer, Entwicklungleiter für Geschirrspüler bei BSH Bosch und Siemens Hausgeräte in Dillingen an der Donau. Die Wärme entsteht, wenn die hochporösen Kügelchen in ihren winzigen Poren Wassermoleküle einfangen. Das kuriose Material ist ein Zeolith aus Aluminiumsilikat, das auch für Waschmittel oder Katalysatoren hergestellt wird und leicht zu recyceln ist. In einem Behälter im Boden der neuesten BSH-Geschirrspüler mit „speedMatic-Funktion“ saugen 1,15 kg der Zeolithe die Feuchtigkeit vom Geschirr.
Energierecycling. Dem Zeolithsystem haben Wettbewerber weltweit derzeit nichts entgegenzusetzen – es sind rund 30 Schutzrechte angemeldet. Geschützt haben die Ingenieure in Dillingen neben der Idee der Zeolith-Trocknung auch die technische Umsetzung. Das geschlossene System besteht aus dem erwähnten Behälter, einem Heizsystem und einem Ventilator, der die feuchte Luft durchs Zeolith und die heiße, getrocknete Luft wieder zum Geschirr pustet. Von 100 % sinkt die Luftfeuchtigkeit so auf 10 %, bis zu 200 g Wasser werden gespeichert – genug, um den Wasserfilm auf dem Geschirr zu entfernen. Um das Wasser wieder loszuwerden, wird das Zeolith mit Heizschlangen auf 240 °C erhitzt.
Das alles kostet Energie – und doch verbrauchen Geschirrspüler der speedMatic-Serie etwa 20 % weniger Strom als herkömmliche Spüler der besten Energieeffizienzklasse, wie die Stiftung Warentest bestätigt hat. Der Trick: Das gespeicherte Wasser wird erst bei der nächsten Spülladung aus dem Zeolith getrieben. So wird die heiße, feuchte Luft gleich wieder zum Befeuchten und Erhitzen des schmutzigen Geschirrs benutzt.