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Kartenspiele begeistern Menschen schon seit vielen Jahrhunderten. Doch sollte man sie auf gar keinen Fall auf ihren reinen Spielnutzen reduzieren, da sie über eine reiche Geschichte verfügen und Bestandteil unserer Kultur sind.
Oftmals sind es geschichtliche Entwicklungen gewesen, die das Aussehen der Karten, Spielregeln und Begriffe definierten. Die ältesten Kartenspiele lassen sich in Europa bis ins mittelalterliche Florenz zurückverfolgen.
China als Mutter aller Karten
Schaut man sich die meisten Werke und Bücher zum Thema Karten an, geht es meist um die Regelwerke in den Spielen, sowie Tipps und Strategien, wie man besser werden kann. Doch sehr selten wird deren geschichtlicher Hintergrund betrachtet. Nach aktuellem Kenntnisstand haben die ersten Spielkarten ihren Ursprung im antiken China. Hier liegt der bislang älteste Fundort von Spielkarten, die bis vor die Zeit vor Christus datiert werden können. Dies mag nicht überraschen, da China über Jahrhunderte hinweg als Vorreiter in vielen Bereichen galt, über eines der ältesten Staatswesen der Welt verfügte und viele Erfindungen und Entdeckungen aus dem Reich der Mitte stammen. Man geht davon aus, dass die antiken Spielkarten hauptsächlich zum Glücksspiel genutzt wurden.
Verbreitung nach Europa
Es ist nicht genau geklärt, wie die Karten sich weltweit verbreitet haben. Man geht davon aus, dass sie erst von China in den Orient exportiert wurden und Europäer dann dort mit den Spielkarten in Kontakt kamen. Man fand 1370 zwar in einem spanischen Reimbuch das Wort „naipes“ (spanisch: Spielkarten), doch im mittelalterlichen Europa, insbesondere bei der katholischen Kirche, waren Kartenspiele alles andere als angesehen. Ein starker Beleg für die Existenz von Kartenspielen ist zugleich ein selbiges Verbot dieser durch die Stadt Bern im Jahre 1367. Die Kirche brandmarkte Kartenspiele als „Gebetsbuch des Teufels“, weswegen nicht viele Informationen erhalten blieben. Dennoch kann sicher gesagt werden, dass sie heimlich durch alle Bevölkerungsschichten beliebt waren. Es gibt sogar noch einige erhaltene Karten, die man in Museen und Ausstellungen finden kann. Seit dem Berner Bann finden sich weitere detaillierte Berichte über Verbote der Karten, so ist ein Bericht des Dominikanermönches Johannes von Rheinfelden aus Freiburg bekannt, der 1377 veröffentlicht wurde und zu den ältesten Beschreibungen zählt. Wen die Härte des Mittelalters immer wieder erschreckt, der kann zumindest beruhigt sein, dass es auch einige Dinge gab, die die Europäer damals genossen und nicht verboten. So wurde die orientalische Badetradition importiert, was zu einer Renaissance in der Badekultur und dem Bau neuer Badestuben in ganz Europa führte.
Irrglaube durch Mythen
Da Kartenspiele lange Zeit nur heimlich verwendet werden durften, kann davon ausgegangen werden, dass dies ein Grund für allerhand Mythen um Karten ist. Dank der modernen Forschung haben sich diese aber nicht halten können und wurden längst widerlegt. So hielt sich lange Zeit der Irrglaube, dass die Karten ihre Wurzeln in der Wahrsagerei hätten, wobei es eher umgekehrt war. Antike Schicksalsdeuter versuchten aus der Natur zu lesen und arbeiteten mit Tierzeichen. Die Nutzung von Karten erfolgte erst wesentlich später. Ein weiterer Irrglaube war, dass Karten als Synonym für das Glücksspiel verwendet werden könnten. Dabei sind Spielkarten nicht viel anders als alle anderen Spiele ebenfalls und können unterschiedlich verwendet werden. Auch wenn die Wurzeln der Karten heutzutage weitestgehend geklärt wurden, hielt man lange am Irrglauben fest, dass diese durch Marco Polo, Sinti und Roma oder gar die Kreuzritter nach Europa gekommen wären. Ebenfalls falsch ist der Gedanke, dass alle Kartenspiele offizielle Regeln hätten, dabei ist die Kartenwelt sehr bunt und es gibt verschiedene Varianten und Versionen unter den bekannten Kartenspielen.
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Spielkarten und ihre sozialen Implikationen
Die Wahrnehmung von Spielkarten hat sich seit dem Mittelalter rasant gewandelt. Mit dem Zeitalter der Aufklärung und dem eintretenden Rationalismus verloren die Karten auch ihre „teuflischen Eigenschaften“. Karten sind Bestandteil unserer Kultur geworden, ob man privat in gemütlicher Runde zusammensitzt und spielt oder an Turnieren teilnimmt oder in Casinos geht, beschreibt nur die vielfältigen Möglichkeiten und die moderne Ungezwungenheit mit dem Thema. Das Spiel Bridge wird sogar zu pädagogischen Zwecken an Schulen benutzt, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Man kann auch historisch einiges von den Karten lernen. Sie bestehen zwar alle aus Figuren- oder Zahlenkarten, aber aufgrund ihrer Motive lassen sich Rückschlüsse auf ihre Epoche, die Lebensweise sowie die regionalen Traditionen ziehen.
Baccarat und James Bond
Eines der glamouröseren Spiele ist das Baccarat, das als Spiel der Eliten gilt. Baccarat hat historisch ein wohlhabendes Klientel – was sich in Casinos u.a. dadurch äußert, dass es exklusive Räume gibt, die die Spieler vor den Augen der Allgemein schützen sollen. Das Spiel hat es daher auch in der Filmgeschichte zur Beliebtheit geschafft. So gilt es als das Lieblingsspiel des fiktiven Akten James Bond, was perfekt zusammenpasst: 007 ist immer in glamourösen Umgebungen unterwegs, bei denen Luxus, Geld und Abenteuer den Agenten permanent begleiten. Alle James-Bond-Titel befassen sich mit dem Reiz der Gefahr und der Begierde, weshalb es viele Casino-Szenen in den Filmen gibt und diese manchmal auch einen zentralen Bestandteil der Geschichte ausmachen. Bond spielt nicht ohne Grund Baccarat, da es ein Ausdruck seines dargestellten Charakters ist, bei der der Nervenkitzel im Vordergrund steht. Die Wurzeln des Spiels gehen auf die französische Aristokratie zurück. Wer allerdings denkt, dass das Spiel Lichtjahre von der Lebenswelt des Durchschnittsbürgers entfernt ist, der hat im digitalen Zeitalter heute Alternativen. Das Vintage-Spiel erlebt eine regelrechte Wiedergeburt in Online Casinos, die das Spiel einem breiteren Publikum anbieten und Nutzer via Live Stream teilhaben lassen. Ein Vorteil daran ist nicht nur der finanzielle Aspekt, da man keine Eingangsvoraussetzungen erfüllen muss, um teilnehmen zu können. Dies ist in realen Casinos anders, da man sich häufig anmelden muss, um in die VIP-Räume zu kommen.
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Wer selber nach einem qualitativ hochwertigen Kartenset sucht, kann sich beim Nürnberger-Spielkarten-Verlag informieren und auch individuelle Spielkarten anfertigen lassen. Denn ob Gesellschaftsspiele wie
z. B. Uno oder Solitaire, Poker, Blackjack oder eben Baccarat – sie alle erfordern Karten, mit denen man Spaß haben kann.
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Christoph Marx
Der Münchner Christoph Marx ist Publizist und Lektor und lebt in Berlin. Er arbeitet als Autor und Redakteur für viele namhafte Verlage und veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.Referenzliste unter Autor und Redakteur/Lektor.
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