Zu Silvester – jaaa, schon eine ganze Weile her, ich gebs zu!!! – spielte im Tempodrom das DSO mit dem Circus Roncalli. Der zugehörige Clown (vom Circus, nicht vom Orchester) war eigentlich nicht besonders lustig, aber ein Effekt, den er wohl kaum beabsichtigt hatte, war sehr interessant.
Zuletzt setzte, das war nämlich der Clou, das Orchester mit dem Donauwalzer ein, und man hörte, vom Clown dirigiert:
Das eigentlich Verblüffende aber war: Man hörte Tonhöhen! Nicht (nur) im Orchester, sondern auch beim PLOP–PLOP des Publikums. Die Einwickelfolie schien die Melodie (nicht nur den Rhythmus) des Donauwalzers mitzuspielen.
Wie kam das? Die Illusion entstand, weil der demütige Chronist an einem Ort saß (markiert durch den roten Punkt), wo ihn die PLOP–PLOPs der beiden Publikumsgruppen in unterschiedlichen Winkeln und mit einem unterschiedlichen Direktschallanteil erreichten. Ich könnte noch nichtmal sagen, ob die PLOP–PLOPs der Zuschauergruppe 2 wirklich dumpfer ankamen als die der ersten Gruppe. Doch allein der spektrale Unterschied an sich reichte offenbar, um dem Ohr vorzugaukeln, dass es sich um Tonhöhen handele – und zwar nicht um irgendwelche, sondern just um dieselbigen, die dem Walzerkönig 1866 in die unsterbliche Feder flossen. Tja, es stimmt wohl: auris vult decipi, ergo decipiatur…