Titel: Die Shannara Chroniken – Elfensteine
Autor: Terry Brooks
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Seitenzahl: 735 Seiten
Verlag: blanvalet Verlag
Bei Amazon:
Taschenbuch: 9,99 €
Kindle Edition: 7,99 €
Der Ellcrys, der heilige Baum der Elfen, stirbt. Niemand kann sich erklären wieso, doch der Baum scheint nicht zu retten zu sein. Doch wenn er stirbt, dann stirbt mit ihm auch der Bann, der die Dämonen aus der Welt der Sterblichen fernhält. Die ersten Bestien haben ihr dunkles Grab bereits verlassen.
Amberle Elessedil, die Enkelin des Königs der Elfen, scheint die Einzige zu sein, die einen neuen Ellcrys pflanzen kann, doch dafür muss sie das letzte Samenkorn erwecken. Eine gefährliche Reise zum Wildewald wartet auf sie, denn die Dämonen wollen um jeden Preis verhindern, dass ihr Vorhaben gelingt. Doch Amberle ist nicht allein. Der junge Heiler Wil steht ihr tapfer zur Seite – und mit ihm die Elfensteine von Shannara.
Als ich die Serie auf Amazon entdeckt habe, war klar, dass ich sie mir anschauen möchte. Schon die erste Folge hat mich mitreißen können und mich begeistert. Als ich mit zwei Freundinnen herausgefunden habe, dass diese Serie auf Büchern basiert, waren wir alle hellauf begeistert. Auf gut Glück habe ich das Buch dann beim Bloggerportal angefragt und es zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür auch an den blanvalet Verlag!
Die Serie hat mich schon nach der ersten Folge in ihren Bann gezogen und ich habe eine ähnliche Art der Begeisterung für das Buch erwartet. Leider konnte sich dieser Zauber im Buch nicht wirklich auf mich legen. Die Geschichte braucht sehr lange, bis sie voran kommt. Als Leser erfährt man nur sehr schleppend, was vor sich geht und wie eine Lösung hervorgerufen werden kann.
Es ist zwar klar, dass nur Amberle Elessedil den Ellcrys und somit die gesamte Welt, retten kann. Doch viel mehr Informationen gibt es nicht. Wil Ohmsford scheint auch der Einzige zu sein, welcher an ihrer Seite stehen kann. Er bekommt die Elfensteine von Shannara von seinem Großvater vererbt und hat so die Möglichkeit das junge Elfenmädchen zu beschützen. Er selbst, weiß aber gar nichts von der Wirkung der Elfensteine und hat keine Ahnung wie er diese nutzen soll.
Und genau so zieht sich die gesamte Handlung hin.
Immer wieder treffen die beiden auf Hindernisse, die sie, mit mehr Glück als Verstand, meistern können. Zum Teil geht alles viel zu leicht und die Probleme lösen sich quasi von selbst. Es ist mir etwas zu einfach vorgekommen und vor allem gegen Ende hätte ich mir sehr viel mehr Action gewünscht.
Die Charaktere an sich sind auch die meiste Zeit eher blass geblieben. Nur selten hat man an der Oberfläche der Protagonisten kratzen können, um wirklich zu erfahren was in ihnen vor geht. Ich habe eher das Gefühl gehabt ein Beobachter von außen zu sein, der nur das sieht, was es auch zu sehen gibt. Das Innenleben der Charaktere bleibt eher verborgen.
Am ehesten war eine Verbindung zu Wil möglich, der recht häufig zu Wort kommt. Er ist auch ganz sympathisch aber ihm fehlt es eindeutig an Entschlossenheit und den Glauben an sich selbst und seine Mission. Er hält sich sehr viel an seinen eigenen Unzulänglichkeiten auf und ist völlig unsicher in seinem Tun. Egal was auch auf ihn wartet, er verliert immer den Mut und sieht sich und seine Aufgabe als zum Scheitern verurteilt an.
Amberle ist eher schwächlich, ihr widerstrebt die Mission, für die sie auserwählt wurde und sie hat fast die gesamte Zeit über eine ablehnende Haltung gegenüber dem Ellcrys. Erst ganz zum Schluss wird geklärt, was es damit auf sich hat. Trotzdem ist sie mir eher wie eine kleine Heulsuse vorgekommen. Sie bringt weder Mut noch Entschlossenheit auf, wenn es um ihre Aufgabe geht, allerdings erweist sie sich als gute Stütze für Wil.
Ein Charakter, der im Buch für mich viel zu kurz kommt, ist Eretria. In der Serie kommt sie viel öfter zu Wort, was mir persönlich viel besser gefällt. Das verwegene junge Mädchen hat alles, was Amberle und Wil fehlt. Sie ist mutig, entschlossen, kampferprobt und hat den Willen etwas zu verändern. Über sie hätte ich gerne mehr erfahren.
Allanon, der Druide, bleibt sehr geheimnisvoll und im Dunkeln, das hat mich allerdings überhaupt nicht gestört. Es hat perfekt zu der Atmosphäre gepasst, die ihn umgeben hat. Seine Zauberkraft und sein Erscheinungsbild sind wie aus einer anderen Zeit und das geheimnisvolle, welches ihn gleichzeitig umgibt, passt perfekt dazu. Das, was er zu verbergen hat, soll verborgen bleiben.
Andor und Arion, die beiden Onkel von Amberle, bleiben genauso wie der König der Elfen, Eventine, sehr blass. Gegen Ende bekommt man eher Zugang zu ihren Gedanken, doch nicht genug, um sich wirklich ein Bild davon machen zu können. Hier schreitet die Geschichte eher schnell voran und lässt wichtige Details einfach aus. Gewisse Dinge passieren einfach so schnell, dass keine Zeit bleibt, sich genauer darüber Gedanken zu machen.
Der Schreibstil von Terry Brooks und auch die Welt, die er erschaffen hat, haben mich aber von sich überzeugen können. Es hat mir Spaß gemacht mich dort aufzuhalten und immer neue Geheimnisse zu entdecken und Gegenden zu erkunden. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Brooks sehr leicht zu ausschweifenden Beschreibungen neigt, die mir zum Teil einfach zu viel waren. Ich hatte sehr schnell ein genaues Bild vor Augen und natürlich haben seine Beschreibungen immer mehr Details hinzugefügt. Aber irgendwann war es genug, denn ich hätte viel lieber ausschweifende Beschreibungen von gewissen Gedankengängen gehabt, welche die Handlung voran gebracht hätten, als irgendwelche Landschaften, die es zu bestaunen gab.
Auch das Ende konnte mich nicht so wirklich von den Socken hauen, die letzten zwei Folgen der ersten Staffel habe ich mir noch nicht angeschaut, damit ich noch überrascht werden kann. Trotzdem war es nicht ein solches Highlight, wie ich es mir gewünscht hätte. Es ist zwar ein Ende, das mir gefallen hat, aber wirklich spannend war es nicht. Ich würde allerdings nicht so weit gehen und sagen, dass ich es mir anders gewünscht hätte. Es ist durchaus gut, so wie es ist.
Die Geschichte ist wirklich schön geschrieben. Auch die Welt, die Terry Brooks erschaffen hat, hat mir wunderbar gefallen und es war spannend neue Gegenden zu erkunden und zu entdecken. Die Charaktere haben mir jedoch zu schaffen gemacht, weil ich kaum eine Verbindung aufbauen konnte und mich nicht in sie hineinversetzen konnte. Die Handlung kommt auch nur sehr langsam in Fahrt und auch die ausschweifenden Beschreibungen haben mir eher nicht so gut gefallen. Trotzdem werde ich das Buch “Das Schwert der Elfen” noch lesen und auch die Serie weiter verfolgen. 3 / 5 Sterne.