Titel: Die Shannara Chroniken – Heldensuche (Die Erben von Shannara #1)
Autor: Terry Brooks
Übersetzer: Erna Tom
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Seitenzahl: 542 Seiten
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-6139-1
Bewertung:
Inhalt
Seit drei Jahrhunderten ist der letzte Druide Allanon gestorben. Die Vier Länder sind seitdem nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Föderation hat die Macht übernommen und jegliche Magie strengstens Verboten. Ihre sogenannten Sucher verfolgen gnadenlos all diejenigen, die sich den Gesetzen nicht beugen möchten.
Par Ohmsford wird in dieser gefährlichen Zeit von immer den selben schrecklichen Albträumen geplagt und stellt sich die Frage, ob diese Träume etwas zu bedeuten haben. Als ein geheimnisvoller alter Mann ihm den Auftrag gibt sich zum Hadeshorn aufzumachen, um dem Schatten Allanons gegenüber zu treten, beginnt für ihn eine gefährliche Reise durch die Vier Länder..
Ein wundervoller Reihenauftakt, der mit neuen Charakteren bekannte Orte aufsucht.
Bereits der Anfang hat mich wieder direkt in die Vier Länder hineinkatapultiert, die ich seit „Elfensteine“ zu lieben gelernt habe. Es sind zwar drei Jahrhunderte vergangen, seit den Ereignissen um Brin und Jair Ohmsford und doch spürt man den Geist der Geschwister zwischen den Seiten. Doch nicht nur die beiden spielen hier eine tragende Rolle sondern auch ihr Vater Wil und dessen Vorfahr Shea. Sie alle haben ihren Platz in dieser Geschichte und das hat mir das Herz erwärmt.
Terry Brooks bleibt seine „Schema“ weiterhin treu. Die Brüder Par und Coll Ohmsford sind Nachfahren von Jair Ohmsford und Par verfügt über das Wünschelied. Er kann es nicht auf die Weise einsetzen, wie Brin Ohmsford, sondern kann Illusionen hervorrufen und Bilder erzeugen. Dies nutzt er, um gemeinsam mit seinem Bruder die beinahe vergessenen Geschichten rund um seine Familie zu erzählen. Genau bei einem solchen Auftritt werden die beiden von Suchern entdeckt und beinahe geschnappt.
Ihre Reise beginnt, denn sie können nicht zurück nach Hause. Auf der Suche nach einem sicheren Versteck treffen sie ihren Freund Morgan Leah, der, wie schon seine Vorfahren, eine Verbindung zu den Ohmsfords hat. Morgan schließt sich ihnen an und schon bald sind die drei in ein viel größeres Abenteuer verstrickt, als sie gedacht haben.
Als Par klar ist, dass er zum Hadeshorn muss, um den Schatten von Allanon anzuhören, entscheiden sich Coll und Morgan dazu, ihn zu begleiten. Doch nicht nur Par soll dorthin gehen, sondern auch sein extrentischer Onkel Walker Boh und seine Cousine Wren. Denn diesen beiden hat Allanon ebenfalls die grauenvollen Albträume geschickt, um sie dazu zu bringen, ihn aufzusuchen.
Doch was Allanon den drei aufträgt, scheint unmöglich zu sein und gleichzeitig haben sie keine Ahnung, wo sie mit ihrer Suche beginnen sollen. So, wie es immer in den Shannara Chroniken ist, scheint es, als hätte der Druide mehr gewusst, als er verraten hat und die Kinder Shannaras müssen erneut in ihr Unglück laufen, denn keiner weiß so genau, was als nächstes geschehen wird.
Doch, wie schon ihre Vorfahren, können die drei ihrem Schicksal nicht entfliehen.
„Gleichgültig, ob heute oder damals, als Allanon noch lebte, eines bleibt immer gleich – die Ohmsfords erfahren niemals die ganze Wahrheit, nur das, was die Druiden als notwendig erachten!“ (S. 152)
In diesem Buch ist vor allem Par im Fokus der Erzählung und ich mochte ihn sehr gerne. Er ist wissbegierig, mutig und versucht, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sein Bruder Coll hingegen ist vorsichtig und schreitet nur mit bedacht zur Tat. Er steht seinem Bruder jedoch immer zur Seite, egal ob er einer Meinung mit ihm ist oder nicht. Coll ist nicht nur Pars Bruder, sondern auch sein bester Freund und diese Verbindung ist sehr deutlich zu spüren.
Wer sich, wie schon seine Vorfahren, direkt in mein Herz geschlichen hat, ist Morgan Leah. Er ist, wie die Leahs zu sein scheinen: ein mutiger junger Kämpfer, der für seine Freunde alles opfern würde. Gleichzeitig hat er, trotz der dunklen Zeiten, sein Lachen nicht verloren und versucht mit viel Schabernack der Föderation entgegen zu treten. Von Walker Boh und Wren hat man in der Geschichte nur teilweise etwas erfahren und ich bin sehr gespannt darauf, wie sich dies in den weiteren Bänden entwickeln wird. Sie beide haben mein Interesse geweckt und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.
Doch nicht nur die Charaktere konnten mich für sich einnehmen, sondern auch die Handlung. Es geht alles recht schnell voran. Ohne große Umschweife beginnt das Abenteuer voller Action. Natürlich begibt man sich erneut auf eine Reise quer durch die Vier Länder und gerade das hat mich besonders begeistert, denn all die Orte, die Par und seine Freunde besuchen, habe ich bereits aus den anderen Büchern gekannt. Es hat mir Spaß gemacht, diese Orte erneut aufzusuchen und in diesem ganz anderen und neuen Licht zu sehen. Mein Herz hat geblutet, als die Zwerge auf den Plan gekommen sind.. mehr kann ich dazu allerdings nicht verraten.
Terry Brooks besticht erneut mit seinem großartigen Schreibstil, der tolle Beschreibungen der Landschaften und vor allem der Magie beinhaltet. Er weiß einfach mit Worten umzugehen und kann alles, was er erzählen möchte, vor dem inneren Auge lebendig machen. Vor allem das besondere an der Magie hat mich wieder in seinen Bann gezogen. Sei ist in diesen Büchern einfach einzigartig, denn sie kann nicht wirklich kontrolliert werden, entwickelt sich immer weiter und kann die Menschen, die sie in sich tragen oder nutzen können, nachhaltig verändern. Dass die Magie nicht immer gut ist, wird auch in diesem Buch wieder deutlich, was mir wunderbar gefallen hat. Dass etwas Großes hinter all dem steht, das in „Heldensuche“ geschieht, ist deutlich zu spüren, allerdings habe ich längst nicht alle Antworten bekommen.
Was ich allerdings noch anmerken möchte, falls ihr noch keines der Bücher gelesen habt: fangt nicht mit diesem Buch an. Es wird recht deutlich gespoilert und wenn ihr die anderen Bücher auch noch lesen möchtet, solltet ihr dies zuerst tun. Wenn es euch nichts ausmacht gespoilert zu werden, könnt ihr aber natürlich zu diesem Buch greifen.
„Ich glaube, dass die Magie gleichzeitig wunderbar und schrecklich sein wird.“ (S. 213)
Fazit
Ein wunderbarer Auftakt, der nicht nur eine neue Geschichte erzählt, sondern auch auf die vergangenen Abenteuer anspielt. Es hat großen Spaß gemacht gemeinsam mit Par und seinen Freunden durch die Vier Länder zu reisen und ein erstes Abenteuer zu erleben. Viele Fragen sind offen geblieben, die hoffentlich in den nachfolgenden Bänden beantwortet werden. Ich freue mich auf die weiteren Teile und kann euch diesen Reihenauftakt sehr ans Herz legen, wenn ihr die Shannara Chroniken genauso liebt wie ich.